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Liebe fuer ein ganzes Leben (Rosen-Reihe)

Liebe fuer ein ganzes Leben (Rosen-Reihe)

Titel: Liebe fuer ein ganzes Leben (Rosen-Reihe)
Autoren: Florence von Steinberg
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liebsten würde ich Ihnen die ganze Gegend auf einmal zeigen, aber da das nicht geht, werde ich es nach und nach tun müssen."
    "Haben Sie denn soviel Zeit?" fragte sie übe rrascht.
    "Ich werde sie mir ganz einfach nehmen", versprach er. "A ußerdem habe ich in den letzten Wochen ziemlich hart arbeiten müssen, da habe ich mir wirklich eine kleine Pause verdient." Er beugte sich hinunter, hob Sand auf und ließ ihn durch seine Finger rieseln. "Werden Sie auf Castan bleiben?" fragte er unvermittelt.
    Daniela schrak zusammen. "Für ein paar Wochen bestimmt", erwiderte sie. "Obwohl mich die Verwandten, bei denen ich au fgewachsen bin, lieben, sind sie der Meinung, daß ich hierher gehöre. Onkel Richard ist bereit, mir die Welt zu Füßen zu legen, aber ich weiß nicht..." Sie hob die Schultern.
    "Es ist noch alles neu für Sie, Daniela", meinte Julian. Er strich sich den Sand von den Fingern, dann nahm ihre Hand. "Bitte, glauben Sie mir, Sie werden hier sehr glücklich we rden."
    * * *
    Die nächsten vierzehn Tage erschienen Daniela wie ein einziger Traum. Ihr Großonkel versuchte, ihr jeden Wunsch von den Augen abzulesen und widmete ihr soviel Zeit, wie es ihm nur möglich war. Nie zuvor war die junge Frau so verwöhnt worden, trotzdem gelang es ihr, mit den Füßen auf dem Boden zu bleiben und nicht ständig in den Wolken zu schweben.
    Daniela kam mit allen gut aus und hatte für jeden ein freundl iches Wort. Es gab nur zwei Personen, denen sie, wann immer es möglich war, aus dem Weg ging: Philipp von Castan und Andrea Wieland. Doch manchmal ließ es sich nicht verhindern. So auch an diesem Vormittag, als ihr Philipp im Park über den Weg lief.
     
    "Wir könnten heute nachmittag nach Kiel fahren", schlug er vor. "Ich würde dir gern einmal die Stadt zeigen, oder warst du schon einmal in Kiel?"
    "Nein, aber es geht nicht, Philipp", erwiderte die junge Frau schnell und war froh, eine plausible Ausrede zu haben. "Ich habe Onkel Richard versprochen, mich etwas um die Bibliothek zu kümmern. Heute nachmittag will ich damit anfa ngen."
    "Die Bibliothek kann warten", erklärte Philipp resolut. "Um die hat sich schon seit Jahrzehnten keiner mehr gekümmert. Wer will schon den ganzen Tag hinter Büchern sitzen?"
    "Mag sein, aber ich bin es gewohnt, meine Versprechen zu halten." Daniela wollte an dem jungen Mann vorbeigehen, doch er umfaßte blitzschnell ihr Handgelenk. "Bitte, laß mich los", bat sie.
    "Wenn du mir versprichst, nicht gleich davonzula ufen."
    "Gut."
    Philipp gab sie frei. "Warum weichst du mir aus?" fragte er. "Wenn Julian nach dir ruft, kannst du nicht schnell genug zu ihm kommen. Ich habe diesen Streber noch nie leiden mögen, aber dir scheint er zu gefallen."
    "Ja, wir sind gute Freunde."
    "Und nicht mehr?" Durchdringend sah er sie an. "Los, Daniela, antworte!"
    "Wer gibt dir das Recht, so mit mir zu sprechen?" fragte die junge Frau erregt, aber sie wartete seine Antwort nicht ab, so ndern ließ ihn einfach stehen und kehrte zum Herrenhaus zurück.
    In der Halle begegnete ihr Andrea Wieland. Sie spürte den fo rschenden Blick der Sekretärin. Auch wenn Andrea stets nett zu ihr war, sie fühlte genau, daß die junge Frau sie lieber heute als morgen hätte gehen sehen. Zudem nahm sie an, daß Andrea sich in Philipp verliebt hatte und auf sie eifersüchtig war, weil dieser alles tat, um ihre Aufmerksamkeit zu erringen.
    "Herr von Castan sagte mir gerade, daß Sie heute nachmittag in der Bibliothek arbeiten würden." Andrea blieb stehen. "Bitte la ssen Sie es mich wissen, falls Sie irgend etwas brauchen."
    "Gerne, Frau Wieland", erwiderte Daniela.
    "Dann bis später." Die Sekretärin nickte ihr flüchtig zu und verließ das Haus.
    Andrea hatte Philipp und Daniela vom Fenster aus beobachtet. Der junge Mann stand am See, die Hände in den Hosentaschen vergraben. Er starrte ins Wasser und schien mit seinen Gedanken ganz woanders zu sein.
    "Wir haben miteinander zu reden", sagte Andrea und gab sich erst gar keine Mühe, freundlich zu sein. "Komm!" Ohne auf eine Antwort zu warten, wandte sie sich einigen Linden zu, die in einer Gruppe etwas abseits vom See standen.
    Philipp folgte ihr. "Was hast du denn?" fragte er langgez ogen.
    "Das weißt du nur zu genau!" Andreas braune Augen funkelten ihn zornig an. "Ich habe dieses Versteckspielen endgültig satt. Wann wirst du endlich mit deinem Onkel über uns sprechen?  Mir scheint, als Geliebte bin ich dir gut genug, aber als Ehefrau nicht standesgemäß."
    "Unsinn!"
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