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Liebe fuer ein ganzes Leben (Rosen-Reihe)

Liebe fuer ein ganzes Leben (Rosen-Reihe)

Titel: Liebe fuer ein ganzes Leben (Rosen-Reihe)
Autoren: Florence von Steinberg
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des Weges standen ein paar Ferienhäuser, doch das war alles. Um sie herum war es still, deshalb klang das Rauschen der Brandung überlaut in ihren Ohren.
    Langsam ritten sie bergan. Die Bäume standen so dicht z usammen, daß ihre Wipfel ein grünes Dach bildeten und sie fast wie durch einen Tunnel ritten. Sie kamen an einem Hügelgrab vorbei. Ein Eichhörnchen huschte erschrocken den Stamm einer Kiefer hinauf.
    Der Gutsherr brachte seinen Rappen zum Stehen. Er band ihn an einen der Bäume, dann half er Daniela aus dem Sattel. "Komm", sagte er, nahm ihre Hand und führte sie durch die Bä ume hindurch zum Felsabsturz.
    "Wie schön", meinte Daniela aus tiefstem Herzen. Sie glaubte, nie zuvor einen so wundervollen Ausblick genossen zu haben. Das tiefblaue Meer, der grauweiße Strand und das Grün der Bäume verschmolzen zu einer Einheit, wie sie schöner kein Maler auf die Leinwand bannen konnte.
    "Kannst du dir vorstellen, jemals wieder in der Stadt zu leben?" fragte ihr Großonkel und legte den Arm um sie. "Daniela, ich möchte, daß du bei mir bleibst. Du gehörst nach Castan. Hätte ich damals deiner Mutter nicht die Tür gewiesen..."
    "Spricht nicht mehr davon", bat die junge Frau. "Ich weiß, daß du es bereust. Laß es damit genug sein."
    "Dann wärst du also bereit, bei mir zu bleiben?"
    Daniela antwortete nicht sofort. Sie dachte an ihre Pflegeeltern und die Liebe, mit der sie von ihnen umgeben worden war. Aber gerade ihre Tante und ihr Onkel hatten ja gemeint, daß sie ein Recht hatte, auf Castan zu leben. Und das hatten sie noch einmal bei einem Telefongespräch vor zwei Tagen bekräftigt. Zudem würde sie niemand daran hindern, sie oft zu besuchen.
    "Ja, ich kann es mir vorstellen", antwortete sie leise.
    "Du machst mich zum glücklichsten Menschen der Welt", e rwiderte er und küßte sie spontan auf die Stirn.
    Nach einer Weile ritten sie weiter. Der Weg führte noch ein Stückchen aufwärts und endete dann auf einem flachen Plateau, auf dem nichts als Gras und niedrige Büsche wuc hsen.
    "Sieht aus, als würde es hier nicht weitergehen", meinte D aniela.
    "Wir reiten quer über das Plateau", sagte ihr Großonkel. "Aber paß auf, daß du nicht zu nahe an den Felsabsturz kommst. Dort ist der Boden ziemlich brüchig. Etwa fünfhundert Meter weiter geht es wieder abwärts und in den Wald."
    "Dort ist ja noch ein Hügelgrab, Onkel Richard. Ich würde es mir gerne ansehen." Daniela ritt auf das Grab zu, das ein Stückchen landeinwärts lag. Sie hatte es noch nicht erreicht, als über ihr ein Düsenjäger die Schallmauer durchbrach. Nur mit Mühe gelang es ihr, Marie zu zügeln.
    Als sie sich zu ihrem Großonkel umdrehte sah sie, wie dessen Rappe im wilden Galopp in Richtung Felsabsturz jagte. Verge blich versuchte der Gutsherr, sein Pferd wieder in Gewalt zu bekommen. Plötzlich löste sich ein Felsstück und riß Reiter und Pferd mit sich in die Tiefe. Daniela hörte ihren Großonkel aufschreien, dann war es still.
    "Onkel Richard!" schrie Daniela außer sich vor Entsetzen. Sie glitt aus Maries Sattel und rannte sie zum Felsabsturz. Vorsichtig kniete sie sich nieder, um zum Strand hinunter zu blicken. Tief unter ihr lag Daimon, ein Stück von ihm entfernt ihr Großo nkel.
    Ich muß ihnen helfen, dachte Daniela. Sie rutschte zurück und richtete sich auf. Ihr Großonkel hatte von einem Weg gesprochen, der nach unten führte.
    Die junge Frau kehrte zu Marie zurück, die friedlich graste, nahm sie am Zügel und führte sie über das Plateau. Schon bald erreichte sie ein weiteres Waldstück. Sie folgte dem Weg, bis er vom Strand wegführte, dann machte sie ihre Stute an einer Buche fest und kletterte, sich an Steinen und Sträuchern festhaltend, nach unten.
    Endlich hatte sie Daimon erreicht. Schon auf den ersten Blick sah sie, daß dem Rappen nicht mehr zu helfen war. Um ihn herum hatten sich Steine und Sand rot gefärbt, seine Augen waren gebr ochen.
    Ihr Großonkel lag mit dem Gesicht gegen den Himmel etwa dreißig Meter von seinem Pferd entfernt. Mit wild klopfendem Herzen kniete Daniela sich neben ihn. Sie suchte in seinem r egungslosen Gesicht nach einem Zeichen, daß er noch lebte. Vorsichtig griff fühlte sie nach seinem Puls. Vor Erleichterung hätte sie am liebsten aufgeweint. Ihr Großonkel lebte!
    So schnell es ging, stieg Daniela wieder den Abhang hinauf. Sie spürte kaum, daß sie sich dabei Gesicht und
    Arme zerkratzte.
    Marie wieherte freudig, als Daniela zu ihr zurückkehrte. Die junge Frau band
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