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Liebe, die der Teufel schenkt

Liebe, die der Teufel schenkt

Titel: Liebe, die der Teufel schenkt
Autoren: Jason Dark
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gebracht wurde, dauerte es, bis Turner eine Antwort gab.
    »Ich weiß es auch nicht. Sie hat über ihre Sorgen nie mit mir gesprochen.«
    »Hatte sie denn Freunde?«
    »Das bestimmt.«
    »Und kannten Sie die Leute?«
    »Nein, nicht einmal die Namen, geschweige denn Personen. Helen hat sehr für sich gelebt. Ich übrigens auch. In diesen Künstlerkreisen ist jemand wie ich ein Fremder.«
    »Dennoch wohnen Sie hier in Kensington.«
    Der Mann nahm einen Schluck Kaffee. »Ich weiß, es ist paradox«
    Auch Glenda trank. Als sie die Tasse absetzte und darauf eine Lippenstiftspur hinterlassen hatte, sagte sie: »Ich hätte mich gern mit einigen Freunden von Helen unterhalten. Es muss doch ein Motiv für die Tat zu finden sein.«
    »Jetzt reden Sie wie eine Polizistin.«
    »Das bin ich nicht. Mich interessiert es einfach. Nennen Sie es Neugierde.«
    Eric Turner straffte seine Schultern. Er hatte einen muskulösen Körper, das blaugraue Hemd spannte sich an seinen Schultern. Die leichte Jacke hatte er locker übergehängt.
    Auch Glenda war sommerlich gekleidet. Sie trug ein violettes Kleid, das die Schultern freiließ. Zwei handgelenkbreite Träger hielten das auf Figur geschnittene Kleidungsstück, dessen Rock unterhalb der Taille glockenförmig schwang, wenn sie ging.
    Die leichte, bunte Strickjacke zeigte als Grundton die gleiche Farbe wie das Kleid. An einigen Stellen waren helle, gelbe Tupfen auf die Jacke gestickt worden.
    Glenda sah wieder den Blick des Mannes auf sich gerichtet. Turner krauste ein wenig die Stirn, bevor er den Mund öffnete und die nächsten Worte sprach. »Was interessiert Sie das Vergangene, Glenda, wir sollten lieber an uns denken.«
    Ihre Augen wurden groß. »Wie meinen Sie das?« fragte sie überrascht.
    »Nun, genießen wir doch das Zusammensein. Die Ruhe hier, die Sonne, die Wärme. Der Tod ist kalt, grausam und endgültig. Ich votiere mehr für das Leben!«
    Glenda Perkins hatte eine scharfe Erwiderung auf der Zunge liegen. Sie rutschte ihr aber nicht hervor, weil sie es einfach nicht fertig brachte. Sie brauchte nur in die Augen des Mannes zu sehen, und ihr Widerstand schmolz dahin.
    Eric Turner besaß seltsame Augen. Die Pupillen leuchteten in einem tiefen Grün. So etwas hatte Glenda bei einem Mann noch nicht gesehen, nicht einmal bei einem rothaarigen.
    Was war dieser Turner nur für ein Mensch? Glenda wurde aus ihrem neuen Bekannten nicht schlau. Sie gab jedoch zu, dass sein Lächeln sie anmachte. Sie konnte ihm einfach nicht widerstehen, und ihre Gefühle wurden in eine völlig andere Richtung gedrängt. Zudem fragte er: »Habe ich denn nicht recht, meine Liebe?«
    »Wenn Sie es so sehen, sicher.«
    »So und nicht anders muss man es sehen«, erklärte Eric Turner. »Da gibt es keine andere Möglichkeit. Falls Sie eine andere Einstellung besitzen, müssen Sie diese revidieren.«
    Um die Verlegenheit zu überbrücken, griff Glenda zur Tasse und trank den Rest aus. Gezahlt hatte Turner schon, und sie wollte eigentlich gehen. Ein Schatten fiel über ihren Tisch, und einen Augenblick später lag die Hand des Mannes auf ihrer Schulter.
    Turner war aufgestanden. Jetzt stand er neben ihr, blickte auf sie hinab und sagte: »Kommen Sie, Glenda, ich weiß was Besseres.«
    Die Frau drehte den Kopf. Sie schaute auf die Hand und sah auch das Gelenk. Kräftig und gebräunt drang es aus dem Ärmel hervor. Der Druck der Finger war zwar nur leicht, dennoch zwingend, und Glenda spürte, dass ihr anfänglicher Widerstand dahinschmolz.
    Sie fragte: »Was wissen Sie denn Besseres?«
    Turner beugte seinen Kopf nach unten. »Wollen Sie sich überraschen lassen?«
    Nein! Das dachte sie nur. Sie bekam das Wort einfach nicht über die Lippen und nickte statt dessen. Wie im Traum kam ihr die Szene vor, als sie sich erhob und zusah, wie der Mann lächelnd ihren Arm nahm, als würde sie schon immer zu ihm gehören. Turners Kopf war zur Seite gelegt. Er lächelte sie an. Glenda glaubte, das Glück aller Welt darin zu lesen.
    Dieser Mann gab ihr eine gewisse Art von Geborgenheit. Sein Erscheinen glich einem Blitzstrahl, der sie getroffen hatte, und Glenda sträubte sich auch nicht mehr, als sie von ihm weitergeführt wurde. Ihr Ziel war der Hintereingang eines Hauses. Das Gebäude besaß vier Stockwerke. Die Fassade leuchtete in einem hellen Grün, und Glenda wunderte sich über den breiten Flur, der beide aufnahm. Überhaupt war das Haus von der Inneneinrichtung her sehr vornehm. Kacheln an den Wänden, ein teurer
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