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Liebe, die der Teufel schenkt

Liebe, die der Teufel schenkt

Titel: Liebe, die der Teufel schenkt
Autoren: Jason Dark
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Steinfußboden und ein alter offener Gitterfahrstuhl, wie man ihn zumeist in den französischen Großstadthäusern sieht.
    Eric Turner zog die Tür auf. Sie schabte dabei ein wenig über den Boden Ein letztes Mal setzte Glenda ihm Widerstand entgegen. »Wohin fahren wir?« fragte sie.
    »Zu mir.«
    Glenda stieg schweigend ein…
    ***
    Eine Teufelsstatue!
    Damit hätte ich nicht gerechnet. Sehr deutlich hob sie sich von dem weißen Samt ab, und sie besaß eine blutrote Farbe, mit hellen, flammenartigen gelben Einschüssen darin, so dass sie mir vorkam wie ein erstarrtes Feuer.
    So etwas hatte ich noch nie gesehen und auch nicht erwartet. Für mich war diese Bea zunächst eine harmlose Spinnerin gewesen. Wie sehr man sich doch irren konnte. Bea hatte nur ihre Rolle gespielt, und zwar so gut, dass sie auch mich reinlegte.
    Wie auch jetzt. Ich hörte sie viel zu spät, wollte herumfahren, als sich bereits Raubtierkrallen in meinen Nacken schlugen, am Hemdkragen zerrten und mich nach hinten schleuderten.
    Es waren keine Raubtierkrallen, sondern die Finger des Rauschgoldengels. Ich wurde zu Boden geschleudert, kam mit dem Rücken auf und stieß mir auch noch den Hinterkopf, wobei der Teppich diesem Stoß die größte Wucht nahm.
    Ich hörte zwar ihr wütendes Fauchen, unterschätzte sie aber noch immer. Erst als sie in den Sarg griff und mit der Statue in der Hand wieder hochschnellte, da wusste ich, was mir blühte. Sie wollte mich erschlagen.
    Schon hämmerte sie zu. Ich hörte das Pfeifen, als die Statue sich auf dem Weg nach unten befand, und rollte mich gedankenschnell herum. Zweimal hatte mich Bea erwischt, ein drittes Mal schaffte sie es nicht mehr. Die Statue hämmerte dumpf neben mir auf den Teppich, und der Rückstoß hätte sie dem Mädchen fast noch aus der Hand geprellt.
    »Bastard!« brüllte sie. »Verfluchter Bastard!« Sie stürzte wieder auf mich zu, verwandelte sich dabei in eine Furie, und wenn mich ein Hieb mit der Statue getroffen hätte, ich wäre zumindest sehr schwer angekratzt gewesen.
    Meine Beinschere kam überraschend. Plötzlich steckten ihre Waden fest. Ich zog daran, sie konnte sich nicht mehr halten, verlor das Gleichgewicht und kippte nach hinten. Die Statue hielt sie dabei fest, als wäre es der letzte Rettungsanker.
    Ich sah, wie sie aufprallte. Ihr Kopf wurde noch einmal in die Höhe geschleudert, das Gesicht zog sich zu einer Grimasse in die Breite, dann kam ich über sie und wand ihr die Statue aus der Hand. Sie gab trotzdem nicht auf. Mit dem Knie wollte sie mich treffen, fauchte und keuchte, schrie dabei manchmal wie eine Katze auf, aber ich ließ nicht locker. Es gelang mir sogar, mit einer Hand die leichten Handschellen aus Kunststoff zu lösen, die wir neuerdings immer trugen. Blitzschnell klemmte ich ihr diese Acht um die Gelenke, und sofort brach ihr Widerstand zusammen.
    Steif blieb sie liegen. Das Gesicht vereiste. Nichts rührte sich mehr unter der Haut.
    Ich stand auf, nahm die Statue an mich und ließ mich auf einem Stuhl nieder, den ich herangezogen hatte. Dann schüttelte ich den Kopf. »Das hätte nicht zu sein brauchen, Mädchen…«
    »Scheißbulle…«
    »Lass doch die Beschimpfungen. Es hat keinen Sinn, sich gegenseitig das Leben schwer zu machen. Du hast verloren und musst dich damit abfinden. Es kommt nur darauf an, ob du bereit bist, das Beste aus deiner Lage zu machen.«
    »Du willst mich ausfragen, wie?« keifte sie.
    »Unter anderem.«
    Es klopfte. Auf meinen Ruf hin steckte einer der Beamten seinen Kopf durch den Spalt. »Ist alles in Ordnung, Sir? Ich hatte Geräusche vernommen und…«
    »Ja, ja, es ist alles klar. Sie können wieder gehen.«
    »Gut, Sir.«
    Er schüttelte noch den Kopf, als er auf das gefesselte Mädchen schaute.
    »Glotz nicht so, Bulle!« fuhr Bea den Beamten an, der hastig die Tür schloss.
    Ich hatte schon längst gemerkt, dass Bea mir nur etwas vorgespielt hatte. Sie zeigte nun ihr wahres Gesicht. Eine regelrechte Fratze aus Gewalt und Hass. War sie noch ein normaler Mensch, oder stand sie unter einem fremden Einfluss?
    Sie lag auf dem Rücken. Ihre Arme hatte sie hochgestreckt und präsentierte mir ihre gefesselten Hände. Schräg hielt sie mir diese entgegen, als wollte sie mich um etwas anflehen. Durch die Lücke zwischen den beiden Armen schaute ich in ihr Gesicht. Es war rot aufgelaufen. Der Puder schmierte durch den Schweiß, und auch die kleinen Goldpunkte rutschten, so dass mir die Züge vorkamen wie die lächerliche Maske
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