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Liebe ahoi

Liebe ahoi

Titel: Liebe ahoi
Autoren: Renee Roszel
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Maxine leise das Zimmer, während Foo Foo zufrieden
    auf ihrem Bett liegen blieb. Hatte vielleicht ein Minenarbeiter beschlossen, die Nacht unter freiem Himmel zu verbringen? Marc kann es unmöglich sein, überlegte sie, als sie die Verandastufen hinunterging. Bei seinem ausgeprägten Sinn für Sauberkeit würde er es zweifellos für nötig halten, den Sand erst gründlich zu harken, bevor er sich gemütlich darauf niederlassen konnte. Außerdem traute sie ihm nicht zu, dass er es schön und erholsam fand, bei einem Lagerfeuer am Strand zu schlafen.
    Umso erstaunter war sie dann, als sie feststellte, dass er es tatsächlich war. Nur mit Jeans bekleidet, saß er da, stützte sich auf einen Arm, während er den anderen um das angewinkelte Bein gelegt hatte, und sah aufs Meer hinaus. Sein nackter Oberkörper glänzte im Feuerschein, als wäre er mit Bronze überzogen, und sein schwarzes Haar schimmerte rötlich.
    Unwillkürlich verlangsamte Maxine den Schritt. Sein Anblick raubte ihr den Atem und
    ließ ihr Herz wie verrückt klopfen. Offenbar hatte Marc sie gehört, denn sie merkte, wie er sich plötzlich verspannte. Sie wollte etwas sagen, brachte aber keinen Ton heraus. Wie in Trance setzte sie einen Fuß vor den anderen und ging immer weiter auf ihn zu.
    „Gibt es einen Notfall?" fragte er mit müde klingender Stimme.
    „Nein." Maxine nahm neben ihm Platz. Sie wusste selbst nicht, warum sie es tat, konnte jedoch nicht anders. Bedächtig zog sie die Beine an, legte die Arme um die Knie und betrachtete sein markantes Profil. Konnte sie es ihm verübeln, dass er sie nicht ansah?
    „Was tun Sie hier?"
    „Ich kümmere mich um meine Angelegenheiten." Finster blickte er sie einen Moment an.
    „Sie sollten es ..."
    „... auch einmal versuchen", vollendete sie den Satz schief lächelnd. „Ich weiß." Sie stützte das Kinn auf die Knie. „Vermutlich befürchten die Leute vom Sicherheitsdienst bei Ihnen nicht, dass Sie irgendein Feuerzeichen geben, oder, Doc?" Sie hätte ihn so gern wieder einmal lächeln sehen, vermisste es schon seit Tagen. Allerdings wartete sie auch jetzt vergebens darauf. Er wandte nur kurz den Kopf, runzelte kaum merklich die Stirn und blickte erneut aufs Meer hinaus.
    „Warum sind Sie noch da? Ich dachte, Sie hätten es eilig, von hier zu verschwinden?"
    fragte er mürrisch.
    Seine Reaktion machte sie bedrückt und angespannt. „Na ja, auf der Insel explodiert
    schließlich nicht jeden Moment eine Bombe! Außerdem gibt es vor jeder Reise so ein Ritual, das man packen nennt. Vielleicht haben Sie schon einmal davon gehört?" Maxine schluckte, um den Abschiedsschmerz zu bekämpfen, der sie erneut überkam. „Und meine Maschine startet auch erst am Mittag. Aber keine Angst, Doc. Sobald es hell ist, klettere ich an Bord des Katamarans und bin weg."
    Geistesabwesend fuhr er sich mit der Hand durchs Haar und stützte sich anschließend
    auch auf den zweiten Arm. Fasziniert beobachtete sie das Spiel seiner Muskeln. Und
    wenngleich ihr klar war, dass er ihr nicht bewusst seine Männlichkeit demonstrierte, wurde ihr Mund ganz trocken, und ihr Puls begann zu rasen - umso mehr, als Marc sich plötzlich etwas zu ihr beugte.
    „Wer ist Ihr bester Freund oder Ihre beste Freundin, Maxine?" erkundigte er sich mit ernster Miene. „Sie sind jetzt seit drei Wochen hier, aber Sie haben in der ganzen Zeit nur Ihre Eltern namentlich erwähnt und sonst niemanden."
    Seine Frage überraschte und verwirrte sie. „Nun ..." Maxine verstummte und schüttelte den Kopf. Warum fielen ihr keine Namen ein? „Ich ... ich habe viele Freunde."
    Durchdringend blickte er sie an. „Nennen Sie mir einen."
    Sie war beleidigt und hob herausfordernd das Kinn. „Was soll das? Ich habe Tausende von Freunden. Überall auf der Welt."
    Marc zuckte die Schultern und sah beiseite. „Warum reagieren Sie dann so aufgebracht?"
    „Ich reagiere nicht auf..."
    „Wie haben sich Ihre Eltern kennen gelernt?" unterbrach er sie und blickte sie wieder an.
    Was bezweckte er mit all den Fragen? Wollte er vermeiden, dass sie miteinander ins
    Gespräch kamen, oder beabsichtigte er vielleicht, sie so zu verärgern, dass sie aufstand und ging? Lässig streckte Maxine die Beine aus und stützte sich auf die Hände, um ihm zu beweisen, dass sie noch keineswegs vorhatte, ins Haus zurückzukehren. „Meine Mutter war mit Lehrerkollegen im Urlaub in Ägypten, als ..."
    „Mit Lehrerkollegen? War Ihre Mutter keine Fotografin?"
    „Nein." Argwöhnisch sah sie
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