Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0703 - Die Insel des Kopfjägers

0703 - Die Insel des Kopfjägers

Titel: 0703 - Die Insel des Kopfjägers
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Es war der reinste Irrsinn. Jason Travis kam da nicht mit, er befand sich in einem Ausnahmezustand, denn ihm war klar, daß ihn jemand umbringen wollte. Eiskalt mitten in der Nacht ermorden.
    Dieses Wissen erzeugte bei ihm eine Gegenwehr. Er wollte schreien, öffnete den Mund, aber die Reaktion der Angst blieb auf halbem Wege stecken.
    Er gurgelte nur mehr auf.
    Dann sah er die Klinge deutlicher. Über eine breite Pranke schaute er hinweg. Sie hatte sich auf seinen Mund gepreßt, er konnte sie auch riechen. Für Travis war es der Gestank des Todes.
    Das Gesicht - nein, die Fratze - bewegte sich von einer Seite zur anderen. Die Augen waren wie blasse Kugeln, sie strahlten alles Böse dieser Welt ab.
    Und das Messer raste nach unten. Nicht einmal, nicht zweimal.
    Der Mörder handelte wie im Rausch. Und er lachte dabei.
    Immer und immer wieder…
    ***
    Der Regisseur war zufrieden!
    Er hieß Burney Blake und hatte sich in der Branche einen Namen als Actionfilmer gemacht. Was er anpackte, hatte Hand und Fuß, dafür weniger Handlung.
    Er drehte keine subtilen Filme, sondern Streifen, die den Zuschauer direkt anpackten, und dabei ging es zwangsläufig zur Sache.
    Burney Blake war ein Mann, der sein Handwerk verstand, der mit seinen Stars hart arbeitete, nichts dem Zufall überließ und als Perfektionist galt.
    Und noch ein Markenzeichen gab es: Er trug stets eine Schirmmütze. Es war eine weiße Leinenkappe, die auf seinem schmalen Kopf saß, ihn eigentlich noch schmaler machte, wie manche Menschen behaupteten. Fast genauso lang wie der Schirm der Mütze war seine Nase. Spötter behaupteten, daß er mit der Nase die guten Filmstoffe riechen konnte.
    Und er machte die Stars!
    Unter seiner Ägide hatten es schon viele Leute geschafft, nach oben zu kommen. Ob Männer oder Frauen - wer erst einmal unter seine Fittiche geriet, war ein gemachter Mann.
    So auch Dick Travis!
    Er gehörte nicht zu den Schauspielern, die auf der Bühne hätten große Erfolge erzielen können, aber im Filmgeschäft und als Action-Star hatte er sich einen Namen gemacht, und der war so gut, daß er mittlerweile hohe Gagen kassieren konnte, die es ihm ermöglichten, ein tolles Leben zu führen.
    Als Blake ihn rief, war er zur Stelle.
    Der neue Film sollte wieder ein Hammer werden. Ein Thriller um Terroristen, die eine Giftgasfabrik ausgeraubt hatten und die Welt verseuchen wollten.
    Travis war der Gegenspieler, und er ging ebenso zur Sache wie auch seine Feinde.
    An diesem heißen Julitag war die Crew ins Studio gegangen, um zwei Szenen zu drehen. Das hatten sie sich vorgenommen, das würden sie auch durchhalten.
    Blake holte seinen Star zur Seite. Travis war bereits geschminkt. Er wollte nur mehr letzte Einzelheiten besprechen. Die Kameras standen in Positur, jeder war auf seinem Posten, und der Regisseur konnte zufrieden sein.
    Er hatte nur noch eine kleine Korrektur anzubringen, die er mit seinem Star besprechen wollte.
    »Du weißt, wie du dich zu drehen hast?«
    »Klar.«
    Blake zog an seiner Mütze. Er knetete die lange Nase, maß noch einmal die Strecke aus, schüttelte den Kopf und brummte etwas vor sich hin.
    »Stimmt was nicht, Burney?«
    »Ja.«
    »Und was?«
    »Ich weiß es noch nicht.« Der Regisseur ging den Weg noch einmal und schaute sich dabei um.
    Plötzlich schnickte er mit den Fingern. Auf seinem Gesicht ging die Sonne auf, als er lächelte.
    »Jetzt weiß ich es. Das Licht. Die Beleuchtung hat mich gestört. Moment, Dick.«
    Er ging zu den beiden Beleuchtern und sprach einige Worte mit ihnen. Die Männer hörten zu, korrigierten die Scheinwerfer, und Blake war zufrieden.
    Die anderen Akteure hielten sich außerhalb des Filmzimmers auf, denn dort sollte die Musik zuerst spielen.
    »Noch Fragen, Dick?«
    »Nein, keine mehr.«
    »Dann fang an.«
    Die Regieassistent hatte zugehört. Er hielt die Klappe bereits hoch. Spannung erfaßte das Team.
    Sekunden vergingen.
    Dann der Ruf: »Action!«
    Dick Travis betrat den Raum, schaute sich um, weil er damit rechnete, angegriffen zu werden. Es geschah nichts. Erst als er dem breiten Fenster den Rücken zudrehte, sah er dort einen Schatten.
    Es war der Ledermann, einer seiner Gegenspieler. Und plötzlich barst die Scheibe auseinander.
    Travis wirbelte herum.
    Der Ledermann war schneller.
    Und der Angriff erwischte den guten Helden. Travis wurde nur selten von einem Stuntman ersetzt, es machte ihm Spaß, auch gefährliche Szenen selbst zu spielen.
    Die Szene dauerte ziemlich lang, und daß die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher