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Liebe ahoi

Liebe ahoi

Titel: Liebe ahoi
Autoren: Shari Low
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führte ihn in Richtung Allées des Boulingrins, der wunderschönen Parkanlage, die sich vor ihnen den Hügel hinauf erstreckte. Sie setzten sich auf die Stufen eines Brunnens, und einen Moment lang waren sie zu atemlos, um zu sprechen. Meine Güte, es war Callum. Das war wirklich seltsam.
    »Ich weiß nicht, ob ich dich umarmen soll oder … Gott, das ist irgendwie alles so surreal. Diese Nachrichten, die du mir geschickt hast. Callum, diese Nachrichten – was um alles in der Welt hast du dir nur dabei gedacht?«
    »Ich wollte, dass du hierherkommst. Und es hat funktioniert, oder nicht?«
    Er grinste sein unwiderstehliches Grinsen, mit dem er sie immer rumkriegte. Es erinnerte sie irgendwie an einen Kinofilm, das romantische Happy End, bei dem die Heldin von einem Mann in Marineuniform davongetragen wurde – oder in einer unglaublich engen Lederhose.
    »Callum, das ist doch völlig irre.«
    »Irre ist nur, dass du einen Pyjama anhast. Ist das ein neuer Trend, der mir bisher entgangen ist?«
    Es war ihr unmöglich, nicht zu lachen. »Das ist eine lange Geschichte. Ich bin heute Morgen in eine ziemlich üble Situation mit David geraten und hatte keine Zeit mehr, mich ordentlich anzuziehen.«
    Callums Gesicht wurde sofort eine Spur düsterer. »David? Ist er immer noch der Topkandidat für den Titel ›Beschissenster Ehemann aller Zeiten‹? Er ist wirklich ein Arschloch.«
    »Callum …«
    Sarahs Stimme klang warnend, aber sie spürte, wie ihre Unterlippe zitterte. Wieso verteidigte sie David eigentlich? Hatte er ihre Loyalität nicht heute Morgen genug mit Füßen getreten?
    »Er hat seiner ersten Frau erzählt, dass er sie nie hätte verlassen dürfen und dass er mich nur geheiratet hat, weil ich ihn an sie erinnere.« Sofort waren die Tränen wieder da, und dieses Mal hatte sie keine Chance, sie zurückzudrängen. »Wie kann er mir so was antun? War denn alles nur eine Lüge? War ich immer nur ein schlechter Ersatz für Beth?«
    Callum schüttelte den Kopf und schob ihr sanft die Haare aus dem Gesicht. »Nein. Sarah, du könntest nie ein schlechter Ersatz für jemand anderen sein. David ist ein Idiot. Das ist er immer schon gewesen.«
    Ohne auf die neugierigen Blicke der anderen Touristen zu achten, wischte sie sich mit der Handfläche die Tränen aus dem Gesicht. Ihr tat das deutsche Paar neben ihnen leid. Wenn sie sich zu Hause ihre Urlaubsschnappschüsse anschauen würden, würden sie feststellen, dass ausgerechnet auf dem romantischsten Foto im Hintergrund eine Frau im Pyjama mit verquollenem Gesicht zu sehen war.
    »Sarah, vergiss ihn. Fahr mit mir nach Hause. Wir nehmen uns ein Taxi nach Nizza, steigen in den nächsten Flieger, und dann kannst du bei mir bleiben bis … bis … na ja, wenn du willst, für immer.«
    Es war eine grandiose Idee. Einfach weglaufen. Ohne sich umzuschauen.
    In diesem Augenblick quoll Sarahs verletztes Herz vor Liebe für diesen Mann vor ihr geradezu über. Sie vergötterte ihn. Absolut. Konnte sich ein Leben ohne ihn nicht vorstellen.
    Aber …
    »Callum, ich kann nicht. Ich wünschte, ich könnte, und dann gäbe es dieses Happy End …«
    »Das könnte es doch geben«, drängte er.
    »Nein, könnte es nicht, Callum«, antwortete sie leise. »David hat mich geheiratet und sich gewünscht, ich wäre eine andere, und sieh, wo das hingeführt hat. Das könnte ich dir niemals antun. Ich mag dich so sehr, du bist der beste Freund, den ich mir vorstellen kann, aber es wäre nicht fair, so zu tun, als ob wir ein gutes Paar wären, denn ich glaube, das wären wir nicht. Ich brauche dich in meinem Leben, Callum. Jeden Tag, wenn möglich. Aber ich liebe dich nicht. Jedenfalls nicht so, wie man sich als Paar lieben muss. Es tut mir so leid. Ich wünschte, es wäre anders.«
    Noch mehr Tränen begleiteten ihre letzten Worte. Es war so grausam, ihm das alles sagen zu müssen, aber es wäre noch grausamer, ihm Gefühle vorzutäuschen, die sie nicht hatte.
    Er senkte den Kopf, und es dauerte unendlich lange, ehe er reagierte. Endlich hob er den Blick, sah sie an und lächelte traurig.
    »Ich habe es geahnt. Ich glaube, ich habe es immer geahnt. Aber ich musste es einfach versuchen. Wenn wir füreinander bestimmt wären, hätte es schon vorher mit uns funktioniert. Du wärst eines Morgens aufgewacht, hättest festgestellt, dass du ohne mich nicht leben kannst, hättest den Idioten verlassen und wärst ab sofort nur noch hinter meinem Body her gewesen.«
    Dafür, dass er immer noch versuchte,
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