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Liebe ahoi

Liebe ahoi

Titel: Liebe ahoi
Autoren: Shari Low
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witzig zu sein, vergötterte sie ihn noch mehr.
    »Es tut mir so leid.«
    »Das muss es nicht.«
    »Bitte, lass mich weiter zu deinem Leben gehören, Callum. Ich weiß, das klingt jetzt egoistisch, aber ich möchte nicht, dass du jemals Adieu sagst.«
    »Das könnte ich gar nicht.«
    Eine lange Pause entstand, und sie sahen sich nur stumm und mit traurigen Blicken an.
    »Was machen wir denn jetzt?«, flüsterte Sarah schließlich.
    »Ich fahre nach Hause zurück. Du trennst dich von David. Wir tun, als sei nie etwas passiert. Ich erzähle dir Geschichten von meiner brasilianischen Freundin. Du erzählst mir, sie sei nicht gut genug für mich, weil ich ein hundertprozentiger Liebesgott bin.«
    Sie lachte so sehr, dass ihr schon wieder die Tränen kamen.
    »Das bist du wirklich. Aber ich dachte, sie hätte mit dir Schluss gemacht.«
    »Hat sie ja auch, aber jetzt will sie mich unbedingt zurückhaben.«
    »Verständlich.«
    »Tja.«
    Nichts würde dem Gefühl, das sie mit diesem Mann verband, je nahekommen. Wenn sie die richtige Art von Liebe für ihn empfinden würde, wäre das Leben perfekt. Aber sie würde eher riskieren, ihn zu verlieren, als ihm etwas vortäuschen, das nicht da war. Denn sie wusste nun, wie weh das tat.
    Callum stand auf. »Okay, ich gehe jetzt besser, sonst mache ich noch was Unmännliches – fange an zu heulen oder klammere mich an dich und flehe dich an, es dir doch noch mal zu überlegen.«
    »Callum, ich liebe dich«, flüsterte sie.
    Er beugte sich zu ihr herunter und küsste sie. »Ich weiß.«
    Und dann war er fort.
*
    Beth verbrachte den Vormittag damit, durch das Fürstentum zu spazieren, die großen Häuser zu bewundern und die wunderschönen Parks und Gärten zu bestaunen. Und sie dachte viel über Sarah nach. In der Kathedrale Saint Nicholas blieb sie eine Zeit lang vor dem Grab von Fürstin Grazia Patricia und Fürst Rainier stehen, zündete eine Kerze an und genoss die Ruhe und den Frieden des Kirchenraums. Dann spazierte sie weiter durch die engen Seitenstraßen von einem touristischen Höhepunkt zum nächsten, doch ihre Sorge um Sarah ließ nicht nach.
    Schon bald hatte sie alles gesehen, was in dem Kurzführer aufgezählt wurde, den sie sich vor dem Verlassen des Schiffs von der Rezeption mitgenommen hatte. Eines jedoch hatte sie sich bis ganz zum Schluss aufbewahrt – den Place du Casino. Er faszinierte sie so sehr, dass sie einen Moment lang traurig war, dieses Erlebnis mit niemandem teilen zu können. Versonnen schlenderte sie an den Geschäften und Cafés auf der einen Seite des Platzes entlang, ging danach zum legendären Casino hinüber und schließlich am prächtigen Eingang des berühmten Hotel de Paris vorbei. Sie warf einen kurzen Blick in die Fenster. Eine Sekunde spielte sie mit dem Gedanken hineinzugehen, aber dann tat sie es doch nicht. Es war viel zu vornehm. Selbst in ihrem schwarzen langen Kleid (dem teuersten Stück von ihrem Einkaufsbummel mit Patsy) und den vielen Silberketten würde sie sich dort fehl am Platz fühlen. Vielleicht ein anderes Mal. Vielleicht würde sie eines Tages mit der nächsten Liebe ihres Lebens noch einmal hierherkommen, und dann würden sie in der Bar einen Champagner trinken und die aufregende Atmosphäre genießen.
    Langsam bewegte sich Beth durch die Menschenmassen, die sich auf den Gehwegen drängten. Sie lief an Cartier und Céline vorbei und überquerte dann die atemberaubend schöne Blumenrabatte in der Straßenmitte. In diesem Augenblick sah Beth etwas, das nur ein Produkt ihrer Fantasie sein konnte.
    »Sarah? Sarah, was tust du denn hier?« Rasch lief sie auf die junge Frau zu, die neben dem Brunnen auf der Treppe saß und wie in Trance ins Wasser starrte.
    Als sie Beth’ Stimme hörte, schaute Sarah verwundert auf, sagte aber keinen Ton.
    »Sarah?«, wiederholte Beth und sah forschend in das Gesicht ihrer Freundin. »Es tut mir so leid wegen heute Morgen. Ich schwöre dir, ich hatte keine Ahnung. Wirklich nicht. Wenn ich es gewusst hätte, hätte ich niemals …«
    »Ist schon okay, Beth. Ich weiß, dass es nicht deine Schuld war. Ich mache dir überhaupt keinen Vorwurf.«
    Beth entspannte sich zum ersten Mal an diesem Tag ein wenig. Mit jeder Faser ihres Körpers spürte sie die Erleichterung. Offenbar hatte die Kerze in der Kathedrale geholfen.
    »Ich hab mir solche Sorgen um dich gemacht. Das Schönste an dieser Reise war für mich, dass wir uns nähergekommen sind. Der Gedanke, du könntest glauben, ich hätte etwas
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