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Lieb mich schoener Fremder

Lieb mich schoener Fremder

Titel: Lieb mich schoener Fremder
Autoren: Donna Sterling
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Familie ... jedenfalls hat sie das gedacht. Aber vielleicht hatte sie Verwandte, von denen sie nichts wusste. Sie könnten leicht als ihre Schwester durchgehen."
    Sie sprang auf. "Sie müssen darüber hinwegkommen! Wenn sie schon sieben Jahre fort ist, wird sie nicht zurückkehren."
    "Sieben Jahre?" Er stand langsam auf. "Ich habe nicht erwähnt, dass sie seit sieben Jahren fort ist."
    "Doch! Sie haben gesagt, sie sei seit sieben Jahren vermisst."
    "Ich habe gesagt, seit mehreren Jahren."
    "Mehrere?" Jennifer schluckte schwer. "Oh. Ich muss das falsch verstanden haben."
    Er sah sie lange forschend an, bis ihr Herzschlag in ihren Ohren dröhnte. "Aber es sind tatsächlich sieben Jahre."
    "Hören Sie, Mister, ich weiß nichts über Ihre Frau. Und ich habe keine Familie."
    "Und Sie sind eine Prostituierte."
    "Ja."
    Er ließ den Blick von ihrem Gesicht über ihren schlichten grauen Pullover, den engen schwarzen Rock bis zu den hochhackigen Schuhen wandern. "Sie sehen nicht wie eine aus."
    Nach einem weiteren prüfenden Blick fügte er hinzu: "Abgesehen vielleicht von diesen mörderischen hochhackigen Schuhen."
    "Meine Schuhe sehen wie die einer Nutte aus?"
    In seinen Augen erschien ein belustigtes Glitzern. "Irritiert Sie das?"
    "Überhaupt nicht." Natürlich irritierte es sie. Schuhe waren ihre Schwäche, und sie hatte nicht widerstehen können, für diesen Abend ein besonders apartes Paar zu wählen. "Na ja, in gewisser Weise doch. Ich habe versucht, meine Kleidung dem Stil der Hotelgäste anzupassen."
    "Sie benehmen sich auch nicht wie eine Nutte."
    Sie stützte eine Hand in die Hüfte und sah ihn durchdringend an.
    "Halten Sie sich für einen Experten auf dem Gebiet?" Es ärgerte sie, dass ihre Stimme so scharf klang, aber er redete tatsächlich wie ein Kenner des Gewerbes. Und das störte sie.
    Natürlich hatte sie nicht erwartet, dass er ihr treu blieb - sie hatte es auch nicht gewollt.
    Aber der Gedanke, dass er mit Prostituierten verkehrte, war ihr unerträglich. Er war immer ein Liebling der Frauen gewesen und hätte in seiner Heimatstadt eine reiche Auswahl gehabt. Auf käuflichen Sex war er nicht angewiesen.
    "Vielleicht bin ich das."
    "Sie waren mit Prostituierten zusammen?" Sie versuchte verzweifelt, ihre Bestürzung zu verbergen.
    "Sehen Sie?" Er strich sanft über ihre Wange und hielt ihren Blick fest, "dieser Ausdruck, dieser Ton, diese Frage lassen mich an Ihrer Behauptung zweifeln."
    Seine Sanftheit, die zarte Liebkosung seiner Finger waren ihr Verderben. Sie schloss die Augen und lehnte sich gegen die Wand, berauscht von seiner Berührung. Und wünschte nichts sehnlicher, als den Kampf aufzugeben. Ihm die Wahrheit zu sagen. Ihn wieder in den Armen zu halten. Ihn wieder zu lieben.
    Aber das durfte sie ihm niemals antun. Nie. Die Wahrheit würde sein Leben zerstören, das war ihr jetzt noch klarer bewusst als vor sieben Jahren. Damals war sie sich nicht ganz sicher gewesen, ob er darauf bestanden hätte, mit ihr zusammen unterzutauchen. Die Möglichkeit hatte sie derart erschreckt, dass sie ihm mit einem Abschiedsbrief Lebwohl sagte. Nun wusste sie, wie er entschieden hätte. Er hätte alles hinter sich gelassen und wäre mit ihr gegangen.
    Sie konnte es ihm nicht sagen. Konnte ihm nicht alles nehmen, wofür er so hart gearbeitet hatte, und ihn in dieses gefährliche, einsame und von Angst beherrschte Leben zwingen.
    Aber das sinnliche Streicheln seines Daumens und seine maskuline Ausstrahlung weckten ein schmerzliches Verlangen in ihr. "Warum sollte ich lügen?" fragte sie und atmete den Duft seiner Haut ein.
    "Ich weiß es nicht." Er strich langsam über ihre Unterlippe, und heiße Erregung durchströmte sie. "Ich weiß nicht, wer Sie sind und was Sie verbergen, aber ich weiß, dass da etwas ist, was Sie nicht preisgeben wollen."
    Abrupt öffnete sie die Augen. "Nein, nein da ist nichts. Ich verberge nichts."
    Sein Blick tauchte in ihren. "Na gut. Dann sagen Sie mir, wie viel Sie für einen Kuss verlangen."
    Bei seinen rau gemurmelten Worten wurde ihr schwindelig vor Begehren. Kein anderer Mann hatte je diese Wirkung auf sie gehabt. Bei keinem anderen Mann hatte sie diese verzehrende Sehnsucht verspürt. "Ich ... ich ... kann nicht..."
    "Setzen Sie das hier auf meine Rechnung." Er streifte ihre Lippen leicht mit dem Mund eine behutsame Ankündigung seiner Absicht. Ihre Wimpern senkten sich ein klein wenig, aber sie löste nicht den Blick von seinen Augen. "Und das." Nun ließ er alle Behutsamkeit
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