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Lieb mich schoener Fremder

Lieb mich schoener Fremder

Titel: Lieb mich schoener Fremder
Autoren: Donna Sterling
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Panik.
    "Setzen Sie sich hin." Er drückte sie sanft auf eine Stufe und setzte sich neben sie. "Nur keine Panik, dazu besteht kein Grund. Ich mag Ihnen wie ein irrer vorgekommen sein, aber ganz so schlimm ist es noch nicht. Und lange werden wir hier nicht mehr festsitzen."
    "Woher wo llen Sie das wissen? Bei meinem Glück werden wir die ganze Nacht hier verbringen."
    Er griff in seine Hosentasche und zog ein Handy heraus. Sie lächelte erleichtert.
    "Wissen Sie zufällig die Nummer des Hotels?" Er drückte die Einschalttaste.
    Bloß das nicht! Wenn ein Hotelangestellter sie befreite, würde Trev wissen, dass sie ihn belogen hatte. Sie war im Hotel bekannt, das ja, aber nicht als unerwünschte Prostituierte, sondern als Jennifer Hannah, die Repräsentantin der Agentur "Helping Hands". Vor nicht einmal einer Woche hatte sie dem Hotel zwei Schreibkräfte vermittelt.
    Sie saß in der Klemme. Was um Himmels willen sollte sie ihm sagen?
    "Sie wissen die Nummer nicht? Okay, dann ruf ich die Auskunft an."
    "Nicht das Hotel", stoppte sie ihn. "Können Sie nicht jemanden anrufen, den Sie kennen?"
    Sie selbst konnte niemanden anrufen, denn die einzigen, die sie kannte, waren ihre Kollegen, die in der Lounge auf sie warteten. Trev durfte weder ihren Namen wissen, noch durfte er erfahren, wo sie arbeitete.
    "Einige Geschäftspartner und ihre Frauen sind aus Kalifornien mit mir hierher gekommen.
    Sie wohnen im Hotel, aber heute Abend sind sie zu einem Stadtbummel nach Savannah gefahren."
    "Sie sind auf Geschäftsreise hier?"
    "Geschäftlich, ja, aber es ist mehr als nur ein kurzer Trip. Ich werde mir hier in Sunrise eine Wohnung mieten, bis das Haus, das ich bauen möchte, fertig ist."
    Ihr Herz setzte einen Schlag aus. "Sie ziehen hierher?"
    "Zumindest möchte ich für ein paar Jahre hier in der Gegend bleiben. Ich habe eine Baufirma, und wir wollen hier ein Grundstück erschließen und eine Wohnanlage errichten."
    Sie wusste, wo sein Haus stehen würde. Er hatte es also nicht vergessen - ihren Spaziergang an jenem Nachmittag am Meer, als sie sich ausmalten, wo sie ihr Traumhaus bauen würden.
    Und offenbar hatte die Erinnerung ihn so wenig losgelassen wie sie.
    Eine schmerzvolle Sehnsucht erfasste sie. Wie gern würde sie sein Haus sehen, wenn es fertig wäre. Dort zusammen mit ihm leben, so wie sie es geplant hatten.
    "Und Sie?" fragte er. "Leben Sie in Sunrise?"
    "Ich?" Sie konnte kaum sprechen, ihre Kehle war wie zugeschnürt. "Nein. Ich bin nur besuchsweise hier."
    "Von wo?"
    "Ich reise herum. Ich bleibe nie lange an einem Ort."
    "Aber in diesem Hotel in dieser kleinen Stadt waren Sie offenbar so oft, dass man Ihnen untersagt hat, wieder zu kommen."
    "Ja." Sie nickte bekräftigend, hoffte, dass ihre Erklärung glaubhaft klang. "Schicke neue Hotels wie dieses sind für unsereins sehr lukrativ. Sie wissen schon ... viele reisende Geschäftsleute."
    "Verstehe", sagte er vieldeutig und musterte sie mit wachsender Neugier. "Ich bin Trev Montgomery." Er streckte ihr seine Hand hin, die sie widerstrebend ergriff. Wenn er glaubte, dass sie sich jetzt ebenfalls vorstellte, hatte er sich schwer geirrt. Sie beließ es bei einem kurzen Händedruck.
    "Und Sie sind?" drängte er prompt.
    Ihr Herz begann unter seinem durchdringenden Blick zu hämmern, und sie ließ ihr schulterlanges dunkelblondes Haar wie einen Vorhang vor ihr Gesicht fallen. "Ich nenne nie meinen wirklichen Namen." Sie drehte ihre Schultertasche nach vorn und presste sie wie einen Schutzschild an sich. "Keine von uns tut das. In unserem Beruf ist das nicht klug." Als er nicht antwortete, riskierte sie einen vorsichtigen Seitenblick. "Warum wollen Sie meinen Namen überhaupt wissen? Wir sind sowieso bald hier raus, und dann verschwinde ich."
    "Vielleicht will ich Sie noch nicht gehen lassen."
    Heiße Angst packte sie. "Warum nicht?"
    "Weil Sie meiner Frau so verdammt ähneln, dass ich Sie noch immer dauernd ansehen muss. Wenn Sie einen Südstaatenakzent hätten, würden Sie sogar wie Diana klingen."
    Er hob mit dem Finger ihr Kinn, so dass sie ihn ansehen musste. "Und Sie erröten genau wie sie."
    Sie zog abrupt ihren Kopf zurück und verbarg ihre aufgewühlten Gefühle hinter heller Entrüstung. "Sie glauben doch nicht etwa immer noch, dass ich Ihre Frau bin!"
    "Nein. Aber ich kann auch nicht glauben, dass da nicht irgendeine Verbindung existiert.
    Vielleicht sind Sie mit ihr verwandt."
    "Ausgeschlossen."
    "Wieso?"
    "Weil ich keine Familie habe."
    "Diana hatte auch keine
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