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Leonardo und die Verschwörer von Florenz Teil 3 von 3 (Da Vincis Fälle)

Leonardo und die Verschwörer von Florenz Teil 3 von 3 (Da Vincis Fälle)

Titel: Leonardo und die Verschwörer von Florenz Teil 3 von 3 (Da Vincis Fälle)
Autoren: Alfred Bekker
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eigentlich auch schon alles.“
    Luca sah Leonardo erstaunt an, sagte aber nichts dazu. Michele D’Andrea runzelte die Stirn.
    „Ich weiß nicht, was das jetzt soll“, meinte er und wandte sich an Ser Piero. „Ich fürchte, für Euren Sohn waren die Belastungen der letzten Zeit etwas zu stark. Vielleicht solltet Ihr einen Arzt konsultieren.“
    „Ich glaube, so schlimm wird es schon nicht sein“, war Ser Piero überzeugt, aber Leonardo kannte seinen Vater gut genug um ihm anzusehen, dass auch er etwas irritiert war.
    Emanuele di Gioia schnippste mit den Fingern. „Enrico Scirea! Ich wusste es doch! Dem sind alle Mittel recht, um mich in den Abgrund zu stürzen. Darauf hätte ich auch gleich kommen können.“
    „Dann ist er einer der Konkurrenten, die Ihr von Anfang an in Verdacht hattet?“, fragte Leonardo an Lucas Vater gewandt.
    „Und ob!“, nickte dieser. „Aber es müssen noch mehr Familien in die Sache verwickelt sein.“
    „Das war auch die Ansicht von Cosimo de’ Medici“, meldete sich Ser Piero zu Wort. „Andernfalls wären wir bisher nicht auf so enorme Schwierigkeiten gestoßen.“
    „Ich glaube, bei allem Verständnis, mein Freund, solltet Ihr Euch nicht dazu hinreißen lassen, die Falschen zu verdächtigen!“, meinte nun Michele D’Andrea.
    Emanuele di Gioia runzelte die Stirn. „Die Falschen? Wieso das denn? Dass Enrico Scirea geschworen hat, mich zur Strecke zu bringen, hat die halbe Stadt gehört!“
    „Das ist Jahre her!“, sagte Michele D’Andrea. „Und bedenkt, dass es dem Geschäft der Scireas inzwischen sehr schlecht geht. Ich glaube kaum, dass Enrico Geld genug hätte, um eine Bande von Söldnern zu engagieren!“
    „Und wenn ihm jemand das Geld gibt?“, fragte Ser Piero. „Jemand, der selbst nicht in Erscheinung treten und lieber jemand anderen vorschicken will, auf den dann der Verdacht fällt?“
    Die Erwachsenen unterhielten sich noch weiter, während Leonardo, Luca und Carlo wieder in Lucas Zimmer zurückkehrten.
    „Warum hast du vorhin meinem Vater nicht das erzählt, was du uns erzählt hast?“, fragte Luca verständnislos. „Stattdessen erfindest du irgendetwas von einem Wappen auf der Kutsche!“
    „Wenn ich die Wahrheit erzählt hätte, hätte ich auch sagen müssen, wie ich das herausgefunden habe – und dann wäre Schluss gewesen mit den Ausflügen durch den Kanal. Ich hätte nichts mehr herausbekommen können.“
    Luca atmete tief durch. Dieses Argument leuchtete ihm offenbar ein. Jetzt erst erzählte Leonardo ihm und Carlo den Rest der Geschichte, einschließlich der Sache mit Bartolos Beichte.
    „Das heißt, du hast nicht übertrieben, als du gesagt hast, dass du den Fall so gut wie aufgeklärt hast!“, staunte Luca. Leonardo nickte. „Wenn der Pater aussagen würde, könnte man Bartolo verhaften. Aber der würde die Schuld nicht allein auf sich nehmen, sondern diejenigen verraten, die ihn beauftragt haben.“
    „Enrico Scirea!“, schloss Luca. „Und wenn man den hat, wird der die Schuld auch nicht alleine tragen und die preisgeben, die ihm das Geld gegeben haben, um Bartolo und seine Leute anzustellen!“
    „Aber ohne den Pater wird das alles nichts, oder?“, fragte Carlo.
    „Du hast es erfasst“, nickte Leonardo. „Aber ich werde ihn wieder besuchen…“
    „Den Pater?“, hakte Carlo nach. „Glaubst du denn, du kannst ihn doch noch überzeugen?“
    Darauf gab Leonardo keine Antwort. „Ich glaube, ich zeichne jetzt erstmal was“, meinte er. Irgendwie musste er sich ja beruhigen.
    „Wieder eine Maschine?“, fragte Luca.
    Leonardo schüttelte den Kopf. „Nein, diesmal keine Maschine.“
    „Was dann?“, wollte Luca wissen.
    „Eine Stadt. Und zwar eine Stadt, die Leitungen besitzt, durch die das Wasser zu den Häusern fließt – und Leitungen, durch die es wieder abfließen kann. Und eigentlich wäre es auch sehr praktisch, wenn das Wasser schon gleich warm aus dieser Leitung herausgeschossen käme und nicht erst über dem Herd erhitzt werden müsste…“
     
     
    10.Kapitel
    Sprechende Bilder
    In den nächsten Tagen verließ Leonardo des Öfteren das Haus der di Gioias und besuchte die Kirche von Pater Rigoberto. Der Geistliche schien sich sogar darüber zu freuen, dass Leonardo sich für seine Malerei interessierte. Der Junge schaute aufmerksam zu, während die Gesichter der Jünger und der römischen Soldaten entstanden.
    „Wenn du willst, kannst du mir gerne helfen“, sagte der Pater. Leonardo hatte nichts dagegen –
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