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Leonardo und die Verschwörer von Florenz Teil 3 von 3 (Da Vincis Fälle)

Leonardo und die Verschwörer von Florenz Teil 3 von 3 (Da Vincis Fälle)

Titel: Leonardo und die Verschwörer von Florenz Teil 3 von 3 (Da Vincis Fälle)
Autoren: Alfred Bekker
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Angreifer eine Ladung heiße Asche entgegen. Der Mann stöhnte auf. Wie tausend Glühwürmchen flogen die Aschestückchen durch die Luft. Leonardo rannte zu jener Tür, die zum Flur führte und riss sie auf.
    Stimmen waren zu hören.
    Wie Schatten kamen ihm Gestalten entgegen.
    „Da ist der Junge!“
    „Nein, das ist der Sohn des Notars.“
    „Wo ist Luca?“
    Leonardo erkannte nun, dass es Ricardo und die anderen Wächter des Hauses waren, die herbeigeeilt waren.
    „Sie sind in Lucas Zimmer!“, rief Leonardo. „Drei Mann habe ich gesehen!“
    Die Leibwächter der Familie di Gioia stürmten in Lucas Zimmer. Leonardo folgte ihnen bis zur Tür, denn er wollte mitbekommen, was geschah.
    Die Einbrecher zogen ihre Schwerter. Die beiden Männer, die versucht hatten, Luca zu packen, ließen ihn nun los. Sie zogen die Schwerter und im nächsten Moment wurden die Klingen gekreuzt. Stahl schlug auf Stahl. Luca verkroch sich unter dem Schreibtisch. Carlo drückte sich in eine Ecke, während in der Mitte des Raumes gekämpft wurde.
    Einer der Einbrecher warf Ricardo eine der Bettdecken zu, die sich um dessen Schwert legte. Als Ricardo die Decke abgeschüttelt hatte, war der Kerl bereits mit einem Satz durch das Fenster gesprungen. Das Glas splitterte.
    Sein Komplize gab dem Wächter, mit dem er kämpfte einen Tritt, der diesen zu Boden taumeln ließ und sprang dann ebenfalls aus dem Fenster.
    Der dritte Mann, den Leonardo mit Asche geblendet hatte, schien sich einigermaßen erholt zu haben. Er hatte das Fenster im Nebenraum bereits geöffnet, als noch gekämpft worden war und hatte ebenfalls einen Sprung gewagt. Er sprang als letzter und landete in einem, der großen, steinernen und mit Erde gefüllten Pflanzenkübel, die vor dem Haus standen. Einer der beiden anderen Männer landete im Kübel daneben, während der dritte Einbrecher auf dem Dach einer Kutsche aufkam, die vor dem Haus wartete. Das Dach hielt dem Aufprall nicht stand. Es brach ein. Die beiden anderen rappelten sich aus den Blumen hervor und humpelten zur Kutsche. Sie stiegen seitlich auf die Trittbretter und hielten sich gut fest, während der vermummte Kutscher die Pferde vorantrieb.
    Leonardo sah sie gerade noch um die nächste Decke biegen, als er zum Fenster gelangte.
    „Mit dieser Kutsche wollten die euch wohl wegbringen“, meinte Ricardo.
    Aber daran zweifelte Leonardo.
    Er atmete tief durch und meinte: „Ich glaube, die Einbrecher wollten nur Luca entführen“, meinte er. „Mit Carlo und mir hätten die wohl am liebsten kurzen Prozess gemacht!“
    Es wurde Licht gemacht, indem mehrere Kronleuchter angezündet wurden. Im Haus liefen alle zusammen. Emanuele di Gioia erschien in seinem Nachtgewand, um sich davon zu überzeugen, dass mit seinem Sohn Luca alles in Ordnung war. Lucas Mutter schloss ihren Sohn erleichtert in die Arme.
    Ser Piero war ebenfalls erwacht.
    „Offenbar sind die Kinder nicht einmal hier sicher“, stellte er fest.
    „Ein dreister Anschlag war das“, stellte Emanuele di Gioia fest.
    „Aber dank der Wachsamkeit meiner Leibwächter ist daraus nichts geworden.“ Er wandte sich an Ricardo. „Ich danke jedem einzelnen von euch. Aber in Zukunft werden wir wohl noch sehr viel wachsamer sein müssen.“
    „Wenn Ihr wollt, dann werde ich persönlich den Rest der Nacht hier Wache halten“, bot Ricardo an.
    „Das wäre mir sehr recht“, bekannte Emanuele di Gioia. „Ich glaube zwar nicht, dass diese Halunken in dieser Nacht noch einmal zurückkehren, aber wenigstens beruhigen sich dann die Kinder!“
    „Ihr solltet zuerst die Frage klären, wie diese Männer ins Haus gelangen konnten!“, fand Leonardo. „Sie sind schließlich nicht durch das Fenster geklettert…“
    Der Hausherr nickte. „Dieser Frage werden wir ganz bestimmt nachgehen, Junge“, versprach er. „Ich werde meine gesamte Dienerschaft durch das Haus schicken, damit sie nach jeder noch so kleinen Spur sucht, die die Eindringlinge vielleicht hinterlassen haben könnten!“
    „Ihr setzt voraus, dass Ihr jedem in Eurem Haus trauen könnt“, erwiderte Leonardo. „Aber das würde ich nicht. Ich vermute, dass es jemanden in Eurer unmittelbaren Umgebung gibt, der den Einbrechern irgendwie geholfen hat.“
    Das Gesicht Emanuele di Gioias wurde jetzt sehr ernst.
    „Auch dem werde ich nachgehen. Im Übrigen schicke ich gleich noch einen Diener zur Stadtwache, der dort Bescheid sagt. Wenn am Morgen die Stadttore geöffnet werden, können die Wächter darauf achten,
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