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Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Titel: Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)
Autoren: Simon André Kledtke
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Prolog
     
    Die vier Männer ritten mit atemberaubender Geschwindigkeit. Ihre purpurfarbenen Umhänge flatterten im Wind, der durch die Nacht heulte.
    Während sie ihre schwarzen Pferde vorwärts trieben, warfen sie immer wieder nervöse Blicke über die Schulter ; einzig und allein der fahle Vollmond spendete Licht und erhellte den lehmigen Waldweg.
    Plötzlich gabelte sich der Pfad. Der erste Reiter zog die Zügel und hielt seinen Hengst an, der aufgeregt schnaubte. Die anderen taten es ihm nach, sie alle wirkten angespannt.
    „Was ist los?“, fragte einer der Soldaten und hielt sein Pferd dazu an, neben das des Hauptmanns zu traben. „Ihr wisst doch, welchen Weg wir einschlagen müssen, oder?“
    „Selbstverständlich, aber irgendetwas stimmt hier nicht“, entgegnete der Angesprochene forsch, „es liegt etwas Bo shaftes in der Luft. Ich denke, wir sollten -“
    Weiter kam er nicht. Wie aus dem Nichts war der schwarz gefiederte Pfeil aus dem Dickicht hervorgeschnellt und hatte sich in die Brust des Kommandanten gebohrt. Keuchend sackte er in sich zusammen und fiel von seinem Ross, das erregt die Nüstern blähte und sich aufbäumte. Die Mitstreiter des Gefallenen starrten entsetzt. Ein Hinterhalt!
    „Los, weg hier!“, brüllte einer von ihnen, doch es w ar zu spät. Unzählige Geschosse schnellten nun zwischen den Bäumen hervor und trafen ihr Ziel unmittelbar. Einer nach dem anderen wurden die Soldaten von den Bolzen niedergestreckt, wohingegen ihre Pferde von Furcht ergriffen davon preschten. Dann war alles still.
     
    Eine Weile geschah nichts, bis mit einem Mal ein deutliches Rascheln im Unterholz zu vernehmen war und ein Dutzend Loroks aus dem Geäst hervorbrachen.
    Die Kreaturen waren kräftig, geradezu grobschlächtig gebaut. Ihre Köpfe ähnelten dem eines Löwen frappierend und waren breit. Die messerscharfen Zähne blitzten im Mondschein. Arme und Beine ließen sich am ehesten mit denen eines Menschen vergleichen, wenngleich sie muskulöser wirkten. Die meisten von ihnen trugen einfach gebaute Kurzbögen und einen aus Leder gefertigten Köcher, in dem sich ihre Pfeile befanden. Einige führten zudem einen Krummsäbel mit sich.
    Die raue und kehlige Stimme eines Loroks hallte durch die Nacht: „Bewegt euch, ihr Drecksmaden! Durchsucht die Leichen nach de m Dokument!“
    Die übrigen Kreaturen grunzten und folgten dem Befehl. Sie zerrten die gefallenen Krieger auf den Rücken und begannen, deren Taschen und Kleidung zu durchwühlen. Schließlich erklang ein triumphierender Ruf. „Ich hab es gefunden!“
    Der L orok stieß seine Klaue zum Himmel. In ihr befand sich ein gelbliches Pergament.
    „Sehr gut, und jetzt gib es mir!“
     
    Die eisige, gefühllose Stimme durchschnitt die Nacht. Sie schien aus dem Nichts gekommen zu sein, dementsprechend verwirrt blickten sich die Loroks nun um, wer der Urheber dieser klaren Aufforderung gewesen war.
    Langsam trat der Nekromant zwischen den Bäumen hervor, sein langes, rötliches Haar wehte im Wind und die gelben Augen leuchteten dämonisch. Er trug ein mit silbernen Ornamenten verziertes Gewand; eine aus funkelnden Steinen zusammengesetzte Kette schmiegte sich um seinen knochigen Hals. Sein beachtliche Körpergröße von mindestens sechseinhalb Fuß wirkte noch imposanter, angesichts des hohen und kalten Tonfalls, der in seiner Stimme mitschwang: „Wir hatten eine Abmachung getroffen, wenn ich mich recht entsinne. Ihr bekommt Fleisch und Dularen, ich das Dokument.“
    Er betrachtete die Loroks forschend, bis einer von ihnen schnarrte: „Ha, wenn wir uns nun nicht an deine Abmachung halten, was dann? Wer weiß, was man mit diesem Kram noch anfangen kann. Ich bin mir sicher, da gibt es eine Menge Leute, die sich dafür interessieren könnten.“
    Er deutete auf das Pergamentstück in der Hand seines Gefährten.
    „Jungs, was haltet ihr davon, wenn wir diesem großen Hexenmeister eine Lektion erteilen? Dann lernt er mal, wie es in der Wildnis zugeht.“
    Gelächter setzte ein, vermischt mit beistimmenden Zurufen, dann wandten die Bestien dem Nekromanten ihren Blick zu. Er blieb unverändert stehen, keiner seiner Gesichtszüge regte sich, als er sachte die langfingrige Hand hob und murmelte: „Dûjad rumpór lus pûrnas!“
    Zunächst geschah nichts. Die Loroks grinsten ihn hämisch an ob dieser Litanei, dann jedoch, im Bruchteil einer Sekunde, brachen sie unter Schmerzen zusammen und umklammerten ihre gebrochenen Beine. Gemächlich schritt der Nekromant
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