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Leola

Leola

Titel: Leola
Autoren: Carter Brown
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Mädchens, bevor sie langsam über ihren Magen
glitt. »Das ist meine Freundin Willi Lau.« Sein Finger machte eine plötzliche
kreisförmige Bewegung, und das Mädchen kicherte hilflos. »Ich habe ihr
versprochen, ihr einen Diamanten zu kaufen, groß genug, um in ihren Nabel zu
passen, wenn sie endlich aufhört, kitzlig zu sein.« Er senkte die Hand und verpaßte ihr einen spielerischen Klaps aufs Hinterteil.
»Ich muß jetzt mit Mr. Holman reden, Willi. Geh und amüsier dich eine Weile allein.«
    Sie
entfernte sich mit geschmeidigem, schwungvollem Schritt, balancierte einen
Augenblick lang auf der Reling und sprang dann seitlich ins Wasser. Ich hörte
gleich darauf das Aufklatschen ihres Körpers und dann das Geräusch, als sie dem
Bug der Jacht zuschwamm . Schritte näherten sich, und
als ich mich umdrehte, sah ich einen Mann auf das Achterdeck kommen. Er trug
ein enges Trikothemd, unter dem sich die kräftigen Muskeln seiner Brust und
seiner Schultern abzeichneten, und Shorts, die eine häßliche Narbe an seinem rechten Bein freiließen, die in einem Bogen den Oberschenkel
hinab bis zum Knie lief. Ich schätzte ihn auf fünfunddreißig. Er hatte
kurzgeschnittenes, drahtiges schwarzes Haar und verschleierte graue Augen. Eine
Atmosphäre kobraartiger Freundlichkeit umgab ihn.
    »Das
ist mein Kompagnon, Mike Cary«, sagte Emmanuel.
    Der
Bursche nickte kurz, holte sich einen hinter seinem Boss stehenden Stuhl herbei
und blieb dann sitzen, wobei er mich mit ausdruckslosem Gesicht betrachtete.
Neben mir tauchte plötzlich der Steward mit einem Tablett in der Hand auf. Ich
nahm eines der schönen hochstieligen Gläser und
wartete, bis er die beiden anderen bedient hatte.
    »Champagner
immer vor dem Essen und Whisky hinterher«, murmelte Emmanuel. »Dadurch gibt man
dem Gaumen die Gelegenheit, den Wein zum Essen zu genießen.« Er hob sein Glas
und trank langsam, das Bukett und den Geschmack des Champagners kostend, ohne
sich als sabbernder Idiot zu gebärden. »Ihr Telegramm hat meine Neugierde
geweckt, Mr. Holman . Ich bin ein großer Bewunderer
von Miss Smith’ Begabung«, er lächelte wehmütig, »aber leider empfindet sie der
meinen gegenüber nicht dasselbe. Deshalb bin ich so verblüfft über Ihre
Vermutung, sie könnte hier sein.«
    »Seit
einem Monat hat niemand etwas von ihr gehört«, sagte ich. »Es gibt Leute, die
sich Sorgen machen.«
    »Ja.«
Er nickte. »Sie teilten das in Ihrem Telegramm mit. Ihr Studio macht sich
Sorgen. Arbeiten Sie für Dalwood -Reiner, Mr. Holman ?«
    Die
lehmfarbenen Augen betrachteten eingehend mein Gesicht, und ich nahm mit
Sicherheit an, daß er sich zuvor erkundigt hatte.
    »Das Studioo macht sich Sorgen, weil man dort ein Achtmillionenbudget sozusagen in der Luft hängen hat, bis
Miss Smith den Filmvertrag unterschreibt. Aber ich arbeite für einen privaten
Auftraggeber, Mr. Emmanuel.«
    »Ach
so!« Er beobachtete interessiert die an die Oberfläche seines Champagners
aufsteigenden Bläschen. »Nun, es tut mir leid, daß ich Ihnen nicht helfen kann,
Mr. Holman , aber Miss Smith ist effektiv nicht hier.«
    »Mein
Auftraggeber glaubt, daß ein Mann von Ihrem Reichtum und Ihrer Entschlossenheit
von einer Frau, die eine solche Faszination auf ihn ausübt, ein >Nein<
nicht einfach hinnimmt.« Ich lächelte vage in Richtung der Reling achtern.
»Vielleicht hat mein Auftraggeber eine starke Einbildungskraft? Er glaubt, Sie
würden nicht einmal davor zurückschrecken, sie zu entführen und hier auf Ihrer
Jacht gewaltsam festzuhalten.«
    »Haben
Sie das gehört, Mike?« Emmanuel brach in schrilles Gekicher aus — es war ein
Laut, wie man ihn bei einer nervösen Frau erwartet, die soeben ein
zweifelhaftes Kompliment bekommen hat. »Wir haben soeben eine neue Seite
Raphael Emmanuels präsentiert erhalten: als Entführer und
Sittlichkeitsverbrecher.«
    »Soll
ich den Strolch ins Wasser schmeißen?« fragte Cary mit gelangweilter Stimme.
    Eine
rundliche Hand wischte mit einer Geste solche Ideen beiseite. »Mr. Holman ist unser Gast. Man darf gegen einen Gast nicht
unhöflich sein, Mike. Bedeutet in Augenschein nehmen vielleicht glauben?
Begleiten Sie ihn auf einem Rundgang durch die Jacht von hinten nach vorn und
oben nach unten, so daß er sich selber versichern kann, daß wir Miss Smith
nicht irgendwo versteckt halten. Nichts soll geheim bleiben. Öffnen Sie jeden
Schrank!«
    »Okay.«
Cary stand auf und sah mich mit gereiztem Gesicht an. »Kommen Sie gleich mit, Holman ! Es wird einige
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