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Leola

Leola

Titel: Leola
Autoren: Carter Brown
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Privatarmee stellen muß, von der Sie eben gesprochen haben. Chloe hatte recht, als sie sagte, sie hätte einen Supermann
erwartet. Das ist es auch, was Sie brauchen, Amory ,
einen Supermann — nicht mich.«
    »Hören
Sie zu, Holman !« Er starrte mich ein paar Sekunden
lang finster an und schluckte mühsam seinen Zorn hinunter. »Es ist mir völlig
egal, wie Sie das Ganze bewerkstelligen und was es kostet. Heuern Sie Ihre
eigene Privatarmee an, wenn Sie glauben, Sie brauchen eine. Aber bringen Sie
Leola heil und unversehrt hierher zurück. Ja?«
    »Und
für all das wollen Sie zweitausend Dollar zahlen?«
    Er
zog ein Scheckbuch aus der Innentasche seiner Jacke. »Sagen Sie mir wieviel , ich schreibe es hin. Die zweitausend waren dafür,
daß Sie den Auftrag übernehmen.«
    »Schreiben
Sie fünftausend«, sagte ich, »damit sind auch meine Reisekosten nach Cannes
gedeckt. Und das ist alles, was Sie für Ihr Geld kriegen. Keinerlei Garantien.«
    Er
zögerte einen Augenblick und zuckte dann die Schultern. »Ich glaube, Ihr Ruf
ist eine ausreichende Garantie für mich, Holman .« Er
schrieb den Scheck aus und gab ihn mir. »Wann können Sie losfahren?«
    »Morgen«,
sagte ich. »Ich werde die direkte Maschine nach Paris nehmen.«
    »Gut.
Wie wär’s mit einem Drink?«
    »Im
Augenblick nicht«, sagte ich. »Angenommen, Leola ist auf der Jacht, findet aber
jede Sekunde ihrer Liaison mit Emmanuel herrlich?«
    »Das
ist unmöglich«, sagte er mit ausdrucksloser Stimme. »Aber da ist noch etwas,
was Sie wissen müssen. Nehmen Sie sich vor einem Burschen namens Tolver in acht — Ray Tolver . In
den rauhen alten Tagen war Tolver Emmanuels Adjutant. Er erledigte die schmutzige Arbeit, nahm die meisten
Risiken auf sich. Er war derjenige, der dafür sorgte, daß all die Waffen
geliefert wurden — selbst wenn die legale Regierung des betreffenden Landes
Truppen einsetzte, um die Lieferungen zu verhindern. Soviel ich gehört habe,
treibt er sich noch immer irgendwo im Hintergrund herum. Vielleicht steht er
Emmanuels Privatarmee vor. Sehen Sie sich vor, wenn Sie ihm begegnen, Holman , er ist ein abgebrühter Kunde.«
    »Ich
werde daran denken«, sagte ich. »Gibt es sonst noch was, was Sie beinahe
vergessen hätten?«
    »Im
Augenblick fällt mir nichts ein.« Er trank einen Schluck Bourbon und schüttelte
den Kopf. »Nein, nichts.«
    »Woher
kommt es, daß Sie soviel über Emmanuel wissen?«
fragte ich neugierig.
    »Ich
war derjenige, der ihn Leola vorgestellt hat.« Er fuhr leicht zusammen und
schloß flüchtig die Augen. »Judas Amory — der Mann
mit dem großen Herzen und dem Spatzenverstand. «
    Ich
überließ ihn seinem Bourbon und kehrte in den Patio zurück. Chloe Benton widmete sich nach wie vor ihrem Martini, aber einem frischen, wie ich
vermutete. Ihre violetten Augen musterten mich kurz und ohne großes Interesse,
bevor sie den Blick wieder abwandte. Es gab keinen Grund, weshalb Judas Holman sich, was Verrat betraf, nicht zu Judas Amory gesellen sollte.
    »Sie
glauben, Sie wüßten alles, aber Sie täuschen sich«, zitierte ich.
    »Er
hat Ihnen den Quatsch über Emmanuel erzählt, der das arme Mädchen auf seiner
Jacht gefangenhält , während er es vor den Mahlzeiten
mit ihr treibt, oder so was?« Sie ließ flüchtig die Zähne blitzen. »Und Sie
haben ihm geglaubt?«
    »Warum
nicht?«
    »Einen
Augenblick lang«, sagte sie kalt, »kurz nachdem Sie eintrafen, dachte ich, Sie
seien beinahe erwachsen.«
    »Sie
glauben Amory nicht?« Ich drängte auf Klarheit, denn
ich bin ein simpler Mensch, der es schätzt, wenn die Dinge deutlich und einfach
ausgesprochen werden.
    »Leola
geht auf Dreißig zu und ist erwachsen. Sie könnte mit Emmanuel fertig werden,
während sie mit einer Hand Tee aus einem Samowar einschenkt und die andere auf
ihrem Rücken festgebunden ist.« Chloe grinste
boshaft. »Aber schließlich verschafft Ihnen das einen Freiflug nach
Südfrankreich, nicht wahr?«
    »Kennen
Sie vielleicht einen Ort, wo ich eine bessere Chance habe, Leola zu finden?«
erkundigte ich mich.
    »Sie
haben ganz recht.« Sie stellte ihr Glas neben das Stuhlbein und stand auf. »Es
handelt sich um die Welt der Männer, und durch nichts kann ich euch beide
aufhalten, eure kleinen Spiele zu spielen. Ich würde es als Wohltat empfinden,
wenn Sie jetzt gingen, Holman . Daß Victor sich im
Haus herumtreibt, ist schon übel genug, aber gleichzeitig zwei von eurer Sorte
sind einfach zum Erbrechen.«
    Sie
streifte ohne Eile ihren
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