Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Titel: Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin
Autoren: Steve Sharon & Miller Lee
Vom Netzwerk:
die schlechten Nachrichten?«, fragte sie. »Dass wir hier so lange herumhängen, bis wir von niedrig fliegendem Raummüll zertrümmert werden? Oder dass wir versuchen müssen, mit Unterlichtgeschwindigkeit Volmer zu erreichen?«
    Er grinste müde. »Und als Mumien ankommen? So schlimm sehen die Dinge für uns gar nicht aus. Ich kann ein paar Manipulationen am Antrieb vornehmen, ein paar Sachen kurzschließen, und die Energie reicht für einen bescheidenen Sprung.«
    »Einen Sprung?« Sie wölbte die Brauen.
    »Einen bescheidenen Sprung. Bis Volmer werden wir damit nicht kommen.«
    »Tja …« Sie streckte sich, und dabei stieß sie mit dem Ellenbogen gegen das Messer in ihrem Gürtel. »Ein Sprung ist besser als gar keiner. Das denke ich jedenfalls. Wie kann ich helfen?«
    Seit dem Aufbringen des terranischen Schiffs war das Jagdglück ihnen hold gewesen, und Commander Khaliiz befand sich in bester Stimmung. Jetzt war es an der Zeit, die Beute einzusammeln, heimzukehren, Bericht zu erstatten und das Prisengeld sowie die Lobreden in Empfang zu nehmen.
    Commander Khaliiz gab ein paar Befehle, und das Schiff tauchte hinab in die untersten Tiefen des Alls. Er überlegte, ob er den neuen Adjutanten damit ehren sollte, ihm zu erlauben, die terranische Beute nach Hause zu bringen.
    Miri seufzte und wischte sich mit einem Ärmel über die Stirn; sie betrachtete den Haufen Müll, den sie im vorderen Frachtraum aufgetürmt hatte. Val Con befand sich immer noch im Kontrollraum und versuchte, den Schiffantrieb instand zu setzen. Miris Aufgabe war es, das Schiff möglichst leicht zu machen, ehe sie den Sprung durch den Hyperraum wagten.
    Sie seufzte noch einmal, als ihr einfiel, was sie noch über Bord werfen konnte, und nach kurzem Zögern machte sie sich auf den Weg.
    Die Leiche des Mannes wog eine ganze Menge, selbst in der verringerten Schwerkraft, und es dauerte länger, als ihr lieb war, den Toten zu den anderen Sachen vor die Schleuse zu schleppen, die sie dann als überflüssigen Ballast ins All katapultieren würde. Endlich hatte sie es geschafft. Behutsam legte sie ihn auf dem Boden ab. Eine Weile stand sie neben ihm, um wieder zu Atem zu kommen, blickte auf ihn hinunter und fragte sich, wer dieser Mann gewesen sein mochte und ob er eine Familie hinterließ.
    Vielen Leuten bedeutete die Familie etwas. Für Val Con zum Beispiel hatte sein Clan eine große Bedeutung. Und Edger lebte ganz für seine Verwandtschaft. Aber dieser Mann war Terraner gewesen, und Terraner schlossen sich normalerweise nicht zu Clans zusammen. Trotzdem, dachte sie, konnte es jemanden geben, der wissen wollte, was mit ihm geschehen war.
    Sie bückte sich und durchsuchte seine Taschen; sie fand Papiere, Münzen, ein flaches, biegsames Rechteck aus Metall, das aussah, als gehöre es zu einem Computer, und eine Mappe mit Hologrammen, auf denen eine Frau und zwei kleine Jungen zu sehen waren. Den ganzen Kram steckte sie in ihren Beutel, dann suchte sie weiter nach Dingen, um die sie das Schiff erleichtern konnte.
    Val Con spielte mit den Kontrollen der Steuerkonsole, wie wenn er auf einer Chora musizierte. Miri setzte sich auf den Sessel des Kopiloten und sah zu, wie er bestimmte Sequenzen eintippte und die Resultate checkte.
    Nach einer Weile lehnte er sich zurück und lächelte sie an.
    »Alles, was wir nicht unbedingt brauchen, habe ich ins All befördert«, meldete sie und tat so, als würde sie vor ihm salutieren. »Das Schiff ist mehr oder weniger ausgeschlachtet.«
    Er deutete auf die Steuerkonsole. »Wir haben Energie und der Antrieb funktioniert wieder. Wohin möchtest du fliegen?«
    Sie legte den Kopf schräg. »Welche Planeten stehen uns denn zur Auswahl? Und was verstehst du unter einem bescheidenen Sprung?« Sie zuckte mit den Schultern. »Meine nächste Lektüre wird sein: Pilotentraining für Dummies …«
    Er runzelte die Stirn, beugte sich abrupt nach vorn und tastete unter dem Steuerpult herum. Dann stand er von seinem Sessel auf, spähte in irgendein Fach und schob den Arm der Länge nach hinein, offenbar um irgendetwas zu suchen.
    »Was ist?«, fragte sie.
    »Ich suche das Koordinatenbuch.« Er sah sie an. »Miri, als du die Sachen zusammengesucht hast, fiel dir da zufällig ein Buch in die Hände? Ziemlich klein, in Leder gebunden, mit Seiten aus dünnem Metall? Es muss hier im Kontrollraum gewesen sein.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Wenn ich so etwas gefunden hätte, wäre ich damit zuerst zu dir gekommen, für den Fall, dass es
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher