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Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Titel: Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin
Autoren: Steve Sharon & Miller Lee
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Con getan, was sie konnte. Das Pellet hatte seinen Brustkorb glatt durchschlagen und dabei einen Lungenflügel gestreift. Hätte ihr ein Medkit zur Verfügung gestanden, wäre die Verletzung ohne Komplikationen in wenigen Tagen verheilt. Aber ohne eine entsprechende Versorgung würde er sterben. Sie hatte nichts, womit sie die Blutung hätte stillen können.
    Abgekämpft strich sie sich mit einer blutigen Hand über die Wange und benutzte das Tuch, das sie sonst am Arm trug, um das Blut von der klaffenden Schnittwunde, die quer über sein Gesicht verlief, zu tupfen. Diese Verletzung war harmlos, nur die Narbe hätte später gestört; sofort verscheuchte sie diesen Gedanken.
    Seine Augenbrauen zuckten, und sie erstarrte, als er sich mit der Zungenspitze über die trockenen Lippen fuhr. »Wer bist du?«
    »Miri.«
    »Ich bin nicht tot?« Seine Lider flatterten.
    »Nein, so schnell stirbt man nicht«, erwiderte sie, um einen leichtherzigen Ton bemüht. Sanft strich sie ihm das Haar aus der Stirn. »Du hast nur ziemlich was abgekriegt. Bleib einfach ganz still liegen und ruh dich aus, accazi? Versuch nicht zu sprechen. Wir unterhalten uns, wenn es dir wieder besser geht.«
    Er öffnete die Lider, und sie blickte in seine grünen, glänzenden Augen. »Du bist eine schlechte Lügnerin, Miri.«
    Sie seufzte und schüttelte den Kopf. »Vielleicht sollte ich mehr üben.«
    Etwas huschte über seine Züge – die Andeutung eines Lächelns? Ehe sie sicher sein konnte, war der Ausdruck verschwunden. »Gibt es Wasser?«
    Sie half ihm, aus einem Becher zu trinken, wobei das meiste Wasser auf die bereits mit Blut durchtränkte Bandage tropfte, dann legte sie ihn vorsichtig wieder hin. Er nahm ihre Hand, verschränkte unbeholfen seine Finger mit den ihren, schloss erschöpft die Augen und lag so still da, dass sie Angst hatte, er sei ohnmächtig geworden.
    »Wo sind wir?«

»In einem Schiff der Juntavas.«
    »Verzeih mir …«
    »Aber nur, wenn du mir verzeihst«, gab sie zurück. »Ich lief nicht zum Shuttle zurück. Es hätte mir ohnehin nichts genützt, denn ich kann ihn ja nicht steuern.«
    »Ich weiß.« Er schwieg eine Weile, und sie sah den Schatten eines Lächelns. »Mein Fehler …«
    Sie überlegte noch, was sie darauf erwidern sollte, als jemand das Schloss öffnete. Geistesgegenwärtig sprang sie hoch und stellte sich vor Val Con. Die Tür ging auf.
    »Wie geht es Ihrem Freund, Sergeant?« Wachsam betrat Borg Tanser die Zelle, in einer Hand ein Medkit, in der anderen eine Pistole.
    »Was kümmert Sie das?«
    »Der Boss will Sie beide lebend haben«, entgegnete Tanser. »Neue Befehle. Früher war er nur an Ihnen interessiert. Aber jetzt scheint es, als ob Scout Commander Val Con yos’Phelium ebenfalls wichtig ist.« Er warf ihr das Medkit zu, und reaktionsschnell fing sie die Box auf.
    »Worauf warten Sie noch, Sergeant?« Er ruckte mit der Pistole. »Flicken Sie ihn wieder zusammen!«
    Blinzelnd starrte der Pilot auf den Schirm, fluchte und maximierte die Vergrößerung. Der Asteroid – das Schiff der Clutch-Turtles – vollführte die sonderbarsten Manöver. Es hoppelte durchs Bild, blendete sich aus und wieder ein, schien irgendeinen Kurs aufzunehmen …
    Und war plötzlich weg.
    Tommy rieb sich die Augen und verlangte über das Bord-Kom einen starken, schwarzen Kaffee – sofort!
    Dann glotzte er wieder auf den Schirm. Kein Asteroid zu sehen.
    Seufzend deaktivierte er den Schirm und begann mit einer

Reihe von Checks. Er hielt es für angebracht, die Systeme auf Fehlerhaftigkeit zu prüfen.
    Jefferson brütete ein paar Minuten lang über der neuesten Mitteilung vom Boss, ehe er eine Verbindung zu Tanser herstellte und ihm riet, er solle vorläufig bleiben, wo er war, bis sich verschiedene Dinge geklärt hätten. In der gegenwärtigen Situation war es wichtig, den Kontakt nicht abbrechen zu lassen.
    Man gab ihnen Sachen zum Anziehen und Bettzeug, und der Automat versorgte Miri mit einer warmen Mahlzeit. Als sie Val Con mit den medizinischen Hilfsmitteln aus dem Medkit behandelt hatte, war er bewusstlos geworden und noch nicht wieder aufgewacht. Sie nahm sich einen zweiten Becher Kaffee, setzte sich auf den Rand der Pritsche und beobachtete, wie Val Con atmete.
    Seine Brust hob und senkte sich in einem gleichmäßigen Rhythmus. Die Atmung war nicht mehr so flach und röchelnd wie zuvor. Der Puls schlug noch ein bisschen unregelmäßig, aber es bestand keine Gefahr – ein Tag Ruhe, und ihr Partner war über dem
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