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Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Titel: Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin
Autoren: Steve Sharon & Miller Lee
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Schirm zu aktivieren, aber Khaliiz musste das Schiff drehen, um einen 360-Grad-Rundblick zu erhalten.
    »Commander, was ist passiert?«, fragte der Adjutant.
    »Mach deine Arbeit! Wir reden später darüber.«
    Rotierend traten sie in den Normalraum ein. Val Cons Finger flogen über die Steuerkonsole, auf der sämtliche Alarmlichter blitzten. Hastig drosselte er das Drehmoment und fuhr sämtliche Systeme auf Normalbetrieb zurück.
    Als das Schlimmste vorbei war, lehnte er sich zurück, stieß erleichtert den Atem aus und lächelte. Dann blickte er zu Miri hinüber und erschrak.
    Nur von den Gurten gestützt, hing sie wie leblos in ihrem Sessel. Der Kopf pendelte schlaff hin und her, ihr Gesicht war totenbleich.
    Eilig löste er seine Gurte, kniete sich vor Miri hin und fühlte ihren Puls. »Miri?«, flüsterte er.
    Der Pulsschlag war kräftig, und sie atmete tief ein und aus. Vor Erleichterung schloss er kurz die Augen. Dann sprang er auf die Füße und nahm Miri in die Arme. Er setzte sie sich auf den Schoß, sorgte dafür, dass ihr Kopf an seiner Schulter ruhte, lauschte ihren Atemzügen und beobachtete das unvertraute Lichtmuster des Sternsystems, das sie ansteuerten.
    Nach einer Weile rührte sie sich, murmelte etwas Unverständliches, hob den Kopf und sah ihn an. Sie kniff leicht die Augen zusammen, als blicke sie in ein grelles Licht.
    »Was hast du getan?«
    Er wölbte eine Braue. »Wie meinst du das?«
    Sie wedelte matt mit der Hand, dann legte sie sie auf seine Brust. »Was hast du mit den Yxtrang gemacht? Wieso hast du sie überhaupt so nahe an uns herankommen lassen? Und dann die Schwerkraft …« Sie erschauerte, und er drückte sie fester an sich.
    »Dass dir die Schwerkraft zu schaffen machte, tut mir leid. Aber was die Yxtrang angeht …« Er grinste. »Ich denke, es ist Zeit für eine Einführung in das Pilotentraining. Lektion eins: Man darf niemals einen Sprung einleiten, wenn sich im Umkreis von einer tausendstel Lichtsekunde ein anderes Schiff oder irgendeine Masse befinden. Es wäre viel zu gefährlich. In den Fällen, in denen es trotzdem geschehen ist, passierte Folgendes:
    Entweder tauchten beide Objekte in den Hyperraum ein, obwohl nur eines den Sprung machen wollte. Und beide Objekte kamen nie wieder heraus.
    Oder es gelang einem Schiff der Sprung, ohne dass ein Unglück geschah; weshalb, weiß man nicht, vielleicht nur aufgrund glücklicher Umstände. Doch das Schiff, das zurückblieb, geriet sofort in einen Energiesog, der umso stärker war, je schneller die Rotation und die Geschwindigkeit des in den Hyperraum gesprungenen Schiffs waren. Aber die auf das im Energiestrudel gefangene Schiff einwirkenden Kräfte vergrößerten sich nicht linear, sondern exponenziell …«
    Miri starrte ihn an. »Die armen Yxtrang«, meinte sie scheinheilig. »Und bei uns ist alles in Ordnung? Sind wir auf dem richtigen Kurs? Was immer das in unserer Situation bedeuten mag.«
    Er nickte. »Das Schiff ist intakt, und wir nähern uns mit mäßiger Geschwindigkeit einem mir unbekannten Planetensystem. In ungefähr sieben Stunden sind wir in Scanner-Reichweite.«
    Sie seufzte. »Zeit genug, um endlich einmal richtig auszuschlafen. Oder sonst etwas zu tun.«
    »Oder sonst etwas«, stimmte er zu, hob eine Hand und streichelte mit einer Fingerspitze sanft ihre Wange.
    Sie lächelte, wurde jedoch gleich wieder ernst. Mit einer Hand drückte sie sich von seiner Brust hoch und entzog sich seiner Liebkosung.
    »Aber eins möchte ich von vornherein klarstellen, okay? Wir antworten auf keine Notrufe mehr! Egal, was passiert, dieses Schiff werden wir auf gar keinen Fall verlassen, accazi?«
    »Du hast recht, Miri«, murmelte er mit gespielter Reue, während einer seiner Mundwinkel verräterisch zuckte.
    »Ach, du …« Sie beugte sich vor, um ihn zu küssen.
    Der dritte Planet dieses Sonnensystems sah ganz gut aus, dachte er eine geraume Weile später. Um ihn gründlich zu scannen, war er noch zu weit entfernt – obwohl die Yacht ohnehin keinen Scanner besaß, der an die Instrumente eines Scoutschiffs heranreichte –, aber er schien definitiv der gastlichste der fünf Planeten dieses Systems zu sein.
    »Diese Welten sind alle unbewohnt, nicht wahr?«, fragte Miri. »Keine Orbitalstationen, kein Raumschiffverkehr …« Angespannt starrte sie auf den Schirm; sie war blass, die Vitalität, die sie bei ihrem Liebesspiel versprüht hatte, war verflogen. Kopfschüttelnd betrachtete sie die fünf kleinen Planeten, die um eine
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