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Leben nach dem Tod - warum es nicht irrational, sondern logisch ist, an das Jenseits zu glauben

Leben nach dem Tod - warum es nicht irrational, sondern logisch ist, an das Jenseits zu glauben

Titel: Leben nach dem Tod - warum es nicht irrational, sondern logisch ist, an das Jenseits zu glauben
Autoren: Arkana Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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fehl am Platze in einer habgierigen und zynischen Welt. 8 Wir werden sehen, dass dieses Bild der Wahrheit ziemlich nahekommt.
    Christus verbreitet eine neue Lehre über die Erlösung, die jeden Bezug auf persönliche Verdienste völlig ablehnt. Das ist erstaunlich, weil solche Überlegungen in allen anderen religiösen Vorstellungen von kosmischer Gerechtigkeit eine zentrale Rolle spielen. Im Hinduismus und Buddhismus ist unser Schicksal im nächsten Leben beispielsweise die direkte Konsequenz unseres Verhaltens in diesem Leben. Im Judentum und Islam muss man sich an die religiösen Gesetze halten, um in den Himmel zu kommen. Wer oft genug dagegen verstößt, muss damit rechnen, zur Hölle zu fahren. Aber Christus hebt dieses System auf und erklärt von Anfang an, dass niemand gut genug ist, um in den Himmel zu kommen. Manche Menschen mögen besser sein als andere, aber die Unterschiede sind nicht wirklich überzeugend. Der Himmel ist das reine Reich Gottes, und wer dorthin gelangt, muss genauso rein sein wie Gott.

    Christus definiert auch die Tugend neu, sodass sie nicht mehr nur besagt, was wir tun sollten, sondern auch, wie wir sein sollten. Echte Tugend ist für Christus die Reinheit des Herzens. Das meint er, wenn er sagt, um in den Himmel zu kommen, müssten wir werden wie die Kinder. Das bedeutet nicht, dass wir intellektuell naiv werden sollten, sondern gemeint ist eher eine moralische Unschuld. Deshalb erklärt Christus immer wieder, dass wir im Grunde schon gesündigt haben, wenn wir die Sünde nur gedanklich in Erwägung ziehen. Was wir brauchen, ist eine innere Erneuerung, eine Art innerer Reinigung. Das ist ein radikales Anheben der moralischen Norm. Nun wird klar, dass wir, gemessen an diesem höheren Standard, alle Sünder und des Himmels unwürdig sind.
    Doch wir brauchen nicht zu verzweifeln, denn Christus bietet uns eine Lösung an. Im Vergleich zu unserer schwierigen Situation ist diese Lösung atemberaubend einfach. Wir müssen dem hohen moralischen Anspruch gar nicht genügen. Niemand verlangt von uns das Unmögliche. Christus fordert stattdessen, wir sollen anerkennen, dass wir Sünder sind, und Gottes Gnade durch sein Opfer am Kreuz annehmen. Wir erfahren, dass die Sünde zwar bestraft wird, dass aber Christus diese Strafe bereits auf sich genommen hat. Mit anderen Worten: Der eine Mensch, der von den Toten auferstanden ist, hat für alle anderen den Weg zum ewigen Glück freigemacht. Deshalb ist unsere Aufgabe fast peinlich einfach: Wir müssen uns nur schuldig bekennen, um Vergebung zu erlangen. Ist das eine Ausrede, um uns der moralischen Verantwortung zu entziehen? Keineswegs. Indem wir das Opfer Christi akzeptieren, bereuen wir unsere Sünden und versuchen, seinem Beispiel zu
folgen, indem wir nach der Reinheit des Herzens streben. In diesem Leben werden wir das Ziel vielleicht nie ganz erreichen, aber wir haben nun zumindest einen Standard, nach dem wir streben können und der im zukünftigen Leben verwirklicht sein wird.
    Wer kann ein solches Angebot ausschlagen? Leider gibt es einige Menschen, die das tun – nicht, weil sie nach ewigem Elend strebten, sondern sie verweigern sich dem christlichen Weg eher, weil sie unbedingt ihren eigenen Weg gehen wollen. Ihr Motto ist das von Miltons Satan: »Es ist besser, in der Hölle zu herrschen, als im Himmel zu dienen.« 9 Sie entscheiden selbst über ihr Schicksal. Sie lehnen den Himmel ab, und Gott billigt ihre Wahl stillschweigend. Wie C.S. Lewis in seinem Buch Die große Scheidung oder zwischen Himmel und Hölle schreibt, gibt es am Ende zwei Arten von Menschen: Die einen erklären Gott bereitwillig: »Dein Wille geschehe«, und die anderen erklären Gott widerwillig: »Dein Wille geschehe.« 10
    Der Atheist Christopher Hitchens hat in unseren Debatten gesagt, er wolle gar nicht in den Himmel kommen. Er lehnt den Himmel nach eigenem Bekenntnis ab, weil er die Ewigkeit nicht unter einem himmlischen Diktator verbringen will. Hitchens stellt sich den Himmel als einen monotonen, reglementierten Ort vor, wo jeder gezwungen ist herumzustehen, Hymnen zu singen und Girlanden auszuteilen. Hitchens erinnert mich an einen meiner Studienfreunde, der gern sagte: »Ja, Mann, ich will in die Hölle kommen. Alle meine Freunde werden da sein. Wir werden dort dann Partys feiern.« Manche Christen werden von solchen Beschreibungen entsetzt sein, aber zum Teil muss man den verbreiteten christlichen Darstellungen von Himmel
und Hölle die Schuld geben. Wenn
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