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Leben nach dem Tod - warum es nicht irrational, sondern logisch ist, an das Jenseits zu glauben

Leben nach dem Tod - warum es nicht irrational, sondern logisch ist, an das Jenseits zu glauben

Titel: Leben nach dem Tod - warum es nicht irrational, sondern logisch ist, an das Jenseits zu glauben
Autoren: Arkana Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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etwas sehr Unwahrscheinliches gesehen, dann ist es nicht besonders überzeugend zu sagen, sie hätten das einfach nur geträumt oder imaginiert, denn dann müsste man erklären, warum sie alle denselben Traum oder dieselbe Vision hatten. Der Historiker Gary Habermas fordert uns auf, uns eine Gruppe von Leuten vorzustellen, deren Schiff gesunken ist und
die nun auf einem Floß im Meer treiben. Plötzlich zeigt ein Mann auf den Horizont und ruft aus: »Ich sehe ein Schiff!« Das könnte natürlich eine Halluzination sein, doch dann würde niemand sonst dieses Schiff sehen. Wenn die anderen Leute auf dem Floß das Schiff aber ebenfalls sehen, dann sollte man die Halluzinationstheorie vergessen und lieber anfangen, um Hilfe zu rufen, weil sich dann dort draußen wirklich ein Schiff befände. 7
    Wenden wir diese Überlegung nun auf die Erscheinungen von Elvis an, dann dürfte ziemlich klar sein: Wenn mehrere geistig gesunde Leute behaupten, sie hätten Elvis in Las Vegas gesichtet, dann ist das wahrscheinlich nicht erfunden, sondern sie haben wohl eher einen der zahllosen Elvis-Darsteller gesehen, die dort regelmäßig in den Nachtklubs und Kasinos auftreten. Ähnliches gilt, wenn mehrere Leute berichten, sie hätten ein UFO erblickt. Auch sie hatten wahrscheinlich keine Halluzinationen, sondern haben tatsächlich etwas am Himmel gesehen, wussten aber nicht, was es war. In den meisten Fällen handelt es sich nicht um Halluzinationen, sondern um Fehlinterpretationen. Nun heißt es, Christus sei seinen Jüngern mehrmals erschienen. Paulus behauptet sogar, bei einer Gelegenheit hätten ihn über fünf hundert Menschen gesehen. Viele von ihnen lebten noch, als Paulus darüber schrieb, und hätten die Wahrheit seines Berichts bestätigen oder bestreiten können. Jakobus, der dem Wirken Jesu skeptisch gegenüberstand, gelangte angeblich zu der Überzeugung, dass Christus der Messias war, nachdem er seinen auferstandenen Körper gesehen hatte. Genauso ging es dem Apostel Thomas, dem berühmten Zweifler, der von der Auferstehung erst überzeugt war, nachdem er die Wunden Jesu berührt
hatte. Paulus selbst war nach eigener Aussage ein Verfolger der Christen, bis Christus ihm auf der Straße nach Damaskus erschien. Noch nie in der Geschichte haben so viele verschiedene Menschen bei unterschiedlichen Gelegenheiten über dieselbe Halluzination berichtet. Halluzinationen können weder das leere Grab erklären noch die Frage beantworten, warum die Juden und Römer den Streit nicht einfach dadurch beigelegt haben, dass sie den Leichnam Jesu vorzeigten.
    Die bemerkenswerte Schlussfolgerung lautet, dass keine der ofensichtlich so ausgeklügelten alternativen Theorien die historischen Fakten befriedigend erklären kann. Oberflächlich wirken diese Theorien durchdacht, aber bei genauerem Hinsehen entpuppen sie sich als ziemlich geistlos. Die Auferstehungshypothese, so fantastisch sie einem anfangs vorkommt, erweist sich bei genauerer Prüfung als die denkbar beste Erklärung. Ich versuche hier nicht, die Auferstehung zu beweisen. Zu den verblüffendsten Entdeckungen der historischen Forschung gehört die Erkenntnis, wie wenig wir definitiv über die Vergangenheit wissen. Aber ich will auf der Grundlage allgemeiner wissenschaftlicher Standards zu zeigen versuchen, dass die Auferstehung einer genauen historischen Prüfung standhält.
    Noch wichtiger als die historische Wahrheit der Auferstehung ist mir ihre Bedeutung. Ich will zeigen, dass die Auferstehung ein revolutionäres neues Verständnis der Geschichte wie auch der Wirklichkeit eröffnet. Vorher möchte ich jedoch die ebenso revolutionären Lehren Christi über Himmel und Hölle vermitteln. Sie dürfen nicht mit einigen der im Laufe der Jahrhunderte entstandenen metaphorischen Redewendungen und Lehren des volkstümlichen
Christentums verwechselt werden. Seltsamerweise war es der Atheist Nietzsche, der den Unterschied voll erkannte. Nietzsche empfand gegenüber der Institution des Christentums nichts als Abneigung, behandelte Christus selbst jedoch sehr freundlich. Zeitweise war er geradezu hingerissen von ihm, und die härteste Anklage, zu der er sich versteigt, besteht darin, Christus einen »Idioten« zu nennen. Aber selbst damit meint er nicht, Jesus sei ein Dummkopf gewesen, sondern die Bezeichnung ist eher im Sinne von absoluter Naivität wie in Dostojewskis Roman Der Idiot zu verstehen. Nietzsche wirft Christus vor, er sei eine reine, schlichte Seele gewesen und damit völlig
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