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Leben nach dem Tod - warum es nicht irrational, sondern logisch ist, an das Jenseits zu glauben

Leben nach dem Tod - warum es nicht irrational, sondern logisch ist, an das Jenseits zu glauben

Titel: Leben nach dem Tod - warum es nicht irrational, sondern logisch ist, an das Jenseits zu glauben
Autoren: Arkana Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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Tod bedenken – und das nicht nur im Hinblick auf unsere Kultur in ihrer Gesamtheit, sondern auch für sich persönlich.
     
    Dr. Rick Warren

Kapitel 1
Tun wir nicht mehr so, als ob
    Eine neue Sicht der großen Fragen
     
    Doch hinter mir hör ich mich jagen
der ewigen Zeit geflügelten Wagen. 1
    Andrew Marvell, To his Coy Mistress
     
     
    Im Jahr bevor wir uns kennenlernten, hatte meine Frau Dixie einen schweren Autounfall. Bei einem unserer ersten Dates erzählte sie mir davon. Sie war neunzehn und unterwegs von North Carolina nach Washington, DC, um sich an einer Journalistenschule einzuschreiben. Ohne Vorwarnung verengte sich der Highway an einer Baustelle, ihr Wagen geriet in eine Rinne und kam ins Schleudern. Dixies Saab Sonnett schlingerte, knallte abseits der Straße gegen mehrere Bäume, überschlug sich, stürzte einen Abhang hinunter und blieb schließlich auf dem Dach liegen.
    Von diesem Moment an entwickelte sich die Geschichte etwas seltsam. Dixie sah einen Mann zu ihrem Auto rennen; es war der Fahrer eines Trucks, der den Unfall offenbar beobachtet hatte. Er klopfte ans Fenster und rief ihr etwas zu. Bald darauf hatten sich Schaulustige an der Unfallstelle versammelt. Dixie hörte jemanden fragen: »Was ist denn los mit ihr? Ist sie tot?« Das war der Moment, in dem Dixie von Panik befallen wurde: »Das Unheimliche daran
war, dass ich die ganze Szene von außen sah. Ich befand mich nicht mehr in meinem Körper, sondern irgendwo darüber, und von dort sah ich die Leute, das Auto und mich selbst. Ich versuchte, meinen Mund aufzumachen und zu schreien, dass ich noch lebte, aber mein Körper bewegte sich nicht, und aus meinem Mund kam kein Ton.« Schließlich traf der Krankenwagen ein, und sie wurde aus dem Auto befreit. Sie überlebte mit einigen Knochenbrüchen und einer Gehirnerschütterung. »Aber eigentlich hätte ich tot sein sollen«, sagte sie. Sogar wenn sie sich heute an den Unfall erinnert, meint sie: »Ich denke, es ist ein Wunder, dass ich überlebt habe.« Damals kam mir die Geschichte ebenfalls ziemlich eigenartig vor, und es dauerte viele Jahre, bis mir klar wurde, dass meine Frau einen »außerkörperlichen Zustand« erlebt hatte. Rückblickend denke ich jedoch, dass dies einer der ersten Anlässe war, die mein Interesse an der Frage weckten, was eigentlich passiert, wenn wir sterben.
    Zwei andere dramatische Ereignisse haben mich gezwungen, mich mit dem Tod auseinanderzusetzen. Das erste war im Jahr 2000. An einem ganz gewöhnlichen Tag erhielt ich plötzlich einen Anruf und erfuhr, dass mein Vater im Krankenhaus lag und mit Elektroschocks reanimiert worden war. Wenige Stunden später starb er. Mein Vater war mein Held, und sogar ein Jahrzehnt später habe ich den Schock seines plötzlichen Todes noch nicht ganz überwunden. Ein paar Jahre danach ließ sich mein Freund Bruce wegen ganz alltäglicher Beschwerden untersuchen und erfuhr, dass er Nierenkrebs hatte. »Mann, darauf war ich in keiner Weise vorbereitet«, erzählte er. »Niemand ist auf so was vorbereitet. Alles, was ich davor getan hatte, all meine
Pläne fürs Geschäft und unsere Investitionen, unser Haus und alles andere wurden mit einem Mal völlig bedeutungslos. Als ich die Diagnose erfahren hatte, konnte ich zwei Tage lang nicht essen und nicht schlafen. Ich bin wie betäubt durchs Haus gegeistert.«
    Diese Erlebnisse haben für mich die Frage in den Mittelpunkt gerückt, was nach dem Tod kommt – wenn denn überhaupt etwas kommt. Ich habe viele Jahre darüber nachgedacht. Mir ist bewusst, dass es sich dabei weithin um ein großes Tabu handelt, aber ich denke, wir müssen uns diesem Thema stellen. Ist der Tod das Ende – oder kommt danach noch etwas? So lautet die entscheidende Frage. Sie war das bestimmende Thema für ganze Kulturen, von den alten Ägyptern bis in unsere Gegenwart. Und in der Tat gibt es keine wichtigere Frage, die sich einem Menschen stellen könnte. Dies ist das Thema, das jedes andere trivial erscheinen lässt. Sollten Sie Zweifel daran haben, brauchen Sie nur einmal ins Krankenhaus zu kommen, an einer Beerdigung teilzunehmen oder mit Eltern zu sprechen, die vor kurzem ein Kind verloren haben. Sie werden sehr rasch feststellen, dass die Normalität des alltäglichen Lebens nur eine Täuschung ist. Der Tod ist eine gewaltige Abrissbirne, die alles zerstört. Alles, was wir getan haben, alles, was wir gegenwärtig tun, und alle unsere Pläne für die Zukunft werden vollständig und unwiderruflich
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