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Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition)

Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition)

Titel: Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition)
Autoren: Sigrun Misselhorn
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der Bar stehend und auf ein Bier wartend, bemerkte sie, wie sich Till und Robert ebenfalls der Bar näherten, sich neben sie stellen und ebenfalls ein Bier bestellten. Sie sah die beiden Männer nicht an und erhob ihr Glas.
    „Auf das Brautpaar”, sagte sie und nahm einen tiefen Schluck.
    Kaum hatten die Männer ihr Bier bekommen, erhoben sie die Gläser, tranken es in einem Zug aus und bestellten ein neues.
    „Was willst du eigentlich?“, fragte Robert, ohne Till dabei anzusehen.
    „Wer, ich?“
    „Ja, genau du, Schwachkopf. Was glaubst du mit wem ich hier wohl sonst rede?“
    „Wie hast du mich gerade genannt?“
    Till wurde etwas lauter als nötig.
    „Du hast mich genau verstanden. Was willst du von meiner Freundin? Weiß deine Frau darüber Bescheid? Vielleicht sollte ich zu ihr gehen und kurz mit ihr sprechen. Ich kann ihr auch gleich einen guten Anwalt empfehlen.“
    „Das ist doch wohl der glatte Hohn, dass du Julia als deine Freundin bezeichnest, wo die doch mit einem Kind bei dir zu Hause sitzt. Weiß sie denn, was du so alles treibst?“
    Julia war völlig überfordert. Woher um alles in der Welt konnte Till das wissen?
    „Na und?“, sagte Robert, „die kann das ruhig erfahren. Das wird sie ohnehin. Damit kannst du mich nicht erpressen. Ich werde mich morgen von ihr trennen. Denn heute Nacht habe ich etwas Besseres vor.“
    Er nahm Julias Hand in seine, zog sie zu sich heran und küsste sie. Viel sagend sah er dabei Till an, um ihn unmissverständlich klar zu machen, dass er mit Julia schlafen würde und nicht Till. Julia hingegen fühlte sich wie eine Ware.
    „Ach ja?,“ sagte Till, „das hast du doch bestimmt schon oft angedroht und dann doch nicht getan. So lange du mit der anderen zusammen lebst, habe ich die Gleichen Chancen wie du. Und sei dir nicht zu sicher mit wem, sie die Party verlassen wird.“
    Julia wurde das alles zu viel und sie bestellte sich vorsichtshalber noch ein Bier, denn jetzt war, egal was sie noch zu organisieren hatte, der Zeitpunkt gekommen, sich zu betrinken.
    „Du wirst heute Nacht wieder zu deiner reizenden Frau ins Bett steigen müssen, während ich diese wunderschöne Frau neben mir in meinen Armen halten werde”, sagte Robert und dachte, damit sei nun endgültig alles geklärt und Till würde verschwinden.
    „Ganz sicher werde ich nicht neben meiner Frau schlafen”, entgegnete Till und sah Julia mit einem Lächeln an, dass ihr einen Schauer über den Rücken laufen ließ.
    „Spinnt ihr alle beide?“, schrie sie plötzlich. „Wie wäre es mal, wenn ihr mich dazu befragt? Keiner von euch beiden sollte sich sicher sein. Das steht auf jeden Fall fest.”
     
    Ohne auf ihr bestelltes Bier zu warten, rannte sie zur Tanzfläche. Unabhängig davon, was auch immer gerade für Musik gespielt wurde, sie würde tanzen und das allein. Plötzlich schlangen sich Arme von hinten um ihre Taille und sie drehte sich mit so viel Schwung um, dass Gitte beinah das Gleichgewicht verloren hätte.
    „Was ist denn in dich gefahren?“, schrie Gitte, da die Musik extrem laut war.
    „Nichts weiter. Die Kerle da drüben treiben mich in den Wahnsinn.“
    Julia deutete mit dem Kopf in Richtung der Bar.
     
    „Kapierst du, was das eben sollte?“, fragte Robert Till und beobachtet währenddessen, wie Julia tanzte und sich mit Gitte unterhielt.
    „Keine Ahnung. Versteh einer die Frauen. Ich dachte, sie finden es toll, wenn man um sie kämpft.“
    „Das dachte ich auch. Aber was soll’s. Mal im ernst. Was willst du von ihr?“
    „Das Gleiche wie du. Ich liebe sie.“
    „Ach ja, warum hast du sie dann verlassen?“
    „Weil ich ein absoluter Idiot war.“
    „Dem kann ich nur beipflichten.“
    Till sah Robert mit zusammengekniffenen Augen an, nahm sich dann sein Bier und prostete ihm zu.
    „Du bist doch ebenso ein Idiot wie ich. Du könntest sie haben und lebst noch mit einer anderen Frau zusammen. Du bist doch der echte Volltrottel von uns beiden. Oder liebst du Julia gar nicht?“, wollte Till wissen.
    „Doch, natürlich liebe ich sie. Das ist alles viel komplizierter als du denkst.“
    „Was soll daran schon kompliziert sein. Verlass die Andere.“
    „Ich kann sie doch nicht so einfach vor die Tür setzten. Immerhin hat sie eine Tochter.“
    „Ja, mit Kindern wird es nicht leichter. Ich hatte mir das auch irgendwie alles anders vorgestellt. Aber dennoch liebe ich meine Kinder und würde sie um nichts in der Welt wieder hergeben wollen. Sie bereichern das Leben. Hätte
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