Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition)

Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition)

Titel: Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition)
Autoren: Sigrun Misselhorn
Vom Netzwerk:
Wagen weiter nach vorn und kramte in ihrer Tasche nach dem Handy.
    „So ein Mist“, sagte sie laut.
    „Schätzchen“, sagte die Alte, „Man schaut vorher nach, ob man genügend Geld mit in den Supermarkt nimmt.“
    „Ja“, sagte Julia, „das ist jetzt echt zu dumm. Dann muss ich wohl erst nach Hause und welches holen.“
    Sie schob den Einkaufswagen beiseite und verließ schnellen Schrittes den Supermarkt.
    Ihr Herz raste, dass es ihr beinah unmöglich schien weiterhin zu laufen. Der Schweiß war ihr ausgebrochen. Jetzt wusste sie endlich was zu tun war, und konnte es nicht in die Tat umsetzen, da sie ihr Handy zu Hause gelassen hatte.
    Mit letzter Kraft nahm sie zwei Stufen auf einmal und steckte mit zitternden Händen den Schlüssel ins Schloss. Noch im Mantel rannte sie in die Küche, wo sie ihr Handy zurückgelassen hatte. Sie zitterte mittlerweile am ganzen Körper, als sie seine Nummer wählte.
    Noch nie in ihrem Leben war sie derart aufgeregt. Was sollte sie ihm überhaupt sagen? Noch bevor sie weiter nachdenken konnte, hörte sie seine Stimme.
    „Hallo“, sagte sie.“
    „Hallo, das freut mich aber sehr, dass du anrufst. Geht es dir gut?“
    „Ich weiß nicht.“
    „Warum weißt du das nicht?“
    „Das hängt ganz von dir ab.“
    „Was könnte ich denn tun, damit es dir gut geht?“
    „Sofort zu mir kommen.“
    „Ich bin schon unterwegs.“
     
    Sie legte das Handy auf den Tisch und sah sich ihre Hände an. Das Zittern war nicht mehr zu übersehen und leider auch nicht zu unterdrücken.
    Um sich zu beruhigen, wenn das überhaupt möglich gewesen wäre, und um sich frisch zu machen, ging sie unter die Dusche. Sie hatte keine Ahnung, wie lange er zu ihr brauchen würde. Aber als sie die Dusche tropfnass verließ, klingelte es. Mit einem Bademantel bekleidet, rannte sie zur Tür und drückte den Summer.
    Sie hoffte, dass es nicht wieder Monika wäre, die vergessen hatte ihr zu sagen, wie scheiße sie es fand, dass Julia ihr den Mann weggenommen hatte.
    Am Schritt konnte sie jedoch hören, dass er es war. Er rannte die Treppe zu ihr herauf und stand dann atemlos vor ihr. Sie hatte sich unter der Dusche genau überlegt, was sie ihm sagte, wenn er vor ihr stehen würde. Sie wollte ihm endlich um den Hals fallen, ihn küssen und ihm sagen, wie sehr sie ihn liebte.
    Nun stand er in seiner ganzen Schönheit vor ihr und sie brachte keinen Ton heraus.
    „Hast du es dir doch anders überlegt?“, fragte er und wirkte verlegen.
    „Nein, komm doch bitte rein.“
    Sie hielt ihm die Tür auf. Für den Bruchteil einer Sekunde war sie nicht mehr sicher, ob sie das Richtige tun würde. Er war ihr auf einmal fremd.
    Im Flur blieben sie stehen, da sie vergessen hatte, wie man sich anständig verhielt. Sie wusste überhaupt nicht mehr, was sie tun sollte.
    „Geht es dir denn jetzt besser?“, wollte er wissen.
    Er hatte sie nicht in seine Arme genommen, sie nicht geküsst und ihr nicht gesagt, wie sehr er sie liebte.
    „Ich weiß es nicht“, sagte sie und es entsprach absolut der Wahrheit.
    „Kann ich denn etwas tun, damit es besser wird?“
    „Das dachte ich, aber jetzt habe ich eigentlich nur Angst.“
    „Wovor? Etwa vor mir?“
    „Nein, nicht direkt. Ich habe Angst vor dem, was passieren wird, oder besser, das was nicht passieren wird.“
    „Was könnte das denn sein?“
    „Dass du mich wieder verlassen wirst und vergisst mich zu lieben.“
    „Wie könnte ich das?“
    „Das hast du doch schon einmal getan.“
    „Du hörst mir nie richtig zu. Denn dann wüsstest du, dass du nie mehr Angst zu haben brauchst.“
    „Aber du hast dich nicht mehr bei mir gemeldet.“
    „Nach dem, was auf der Hochzeit vorgefallen war, dachte ich, es sei besser dir Zeit zu lassen.“
    „Woher wusstest du, dass ich dich anrufen würde?“
    „Ich wusste es nicht, wie könnte ich auch? Aber ich hatte gehofft, dass das, was ich glaubte, bei dir in dieser einen Nacht gefühlt zu haben, stärker sein würde und du dich für mich entscheidest.“
    „Und jetzt?“
    „Möchtest du, dass ich bleibe?“
    „Ich weiß es nicht.“
    „Weißt du, wie schlimm das für mich ist? Warum hast du mich angerufen?“
    „Ich dachte, es sei richtig.“
    „Und was hat sich inzwischen geändert?“
    „Du.“
    „Ich? Wie kommst du nur darauf? Ich liebe dich noch immer und ich habe dir gesagt, dass es nie anders war.“
    „Aber du hast mich verlassen.“
    „Wirst du mir das jetzt bis ans Ende meiner Tage vorwerfen?“
    „Ich weiß
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher