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Lea - Untermieterin bei einem Vampir

Lea - Untermieterin bei einem Vampir

Titel: Lea - Untermieterin bei einem Vampir
Autoren: Anna Winter
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kam denn das her?
    „Aber ich muss dir doch billig vorgekommen sein. Und ich rede nicht vom Preis.“
    Er hielt mir wieder seinen Finger auf den Mund.
    „Das will ich nicht noch mal hören. Du warst pleite und ich hatte dich erpresst. Wann wolltest du erwähnen, welchen Eindruck ich dabei machte?“
    Ähm. Eigentlich. Gar nicht.
    „Natürlich wäre es mir lieber gewesen“, fuhr er fort, „Wenn du gleich gesagt hättest: »Unser Kuss hat meine Schaltkreise durchgebrannt und ich will in echt mir dir zusammen sein«.“
    Wir wussten beide, dass ich nicht einmal ähnlich geklungen hatte.
    „Aber du warst einfach nicht soweit, Lea. Der Gedanke einer Beziehung mit mir war zu frisch, zu ungedacht in deinem Kopf.“ So konnte man es wohl auch nennen. „Ich habe dich lieber bezahlt dafür, dass du meine Freundin spielst, als dass du mich ganz fallen lässt und schlimmer noch, dir einen anderen Freund suchst.“
    Ich nickte reumütig. „War keine Glanzleistung von mir.“
    „Ich war verteufelt eifersüchtig. Händchenhalten mit Colin beim Speed Dating. Ich wollte ihn grün und blau prügeln.“
    Meine Augen wurden groß. „Und was wolltest du mit mir machen?“
    „Dich bewusstlos küssen. Aber du wolltest einfach nicht in den Apfel beißen, hast dich nicht ans Drehbuch von Schneewittchen gehalten.“
    „ Aber draußen auf der Bank…“, murmelte ich.
    Er lächelte. „Es gibt ein paar verdammt gute Erinnerungen, aber ich war umso eifersüchtiger, als du Wolf geküsst hast. Jedes Mal, wenn ich einen Schritt auf dich zu tat, hast du mich umso schlimmer wieder fortgestoßen. Es hat mich wahnsinnig gemacht. Ich konnte nicht hin und mich einmischen, denn du warst nicht meine Freundin. Welche Szene sollte ich machen?“
    „Tut mir leid.“
    „ Mir erst.“
    „ Deine Eltern wissen nichts von unserem finanziellen Arrangement, oder?“
    Er schüttelte den Kopf.
    „Das wäre mir unangenehm. Zumal... na ja.“
    „ Zumal was?“
    „ Zumal Vampire bekannt dafür sind, dass sie kleinlich in Geldfragen sind.“
    Tom lachte schallend los. „Wie kommst du denn auf den Unsinn?“, wollte er wissen.
    Mir blieb der Mund offen. „Aber du warst doch das beste Beispiel, immer ganz ernst bei Geldthemen.“
    Er strich sich mit der Hand übers Kinn. „Also ich weiß, dass du da merkwürdige Ideen hast und ich hielt es für besser, dich in dem Glauben zu lassen, dass unsere Miete ein ernstes Thema wäre, obwohl es mir völlig egal war, ob du bezahlst. Kleinlich von uns beiden warst nur du. Es lag dir daran, dass unsere Beziehung als klar geschäftlich definiert war. Erst als Mietverhältnis, dann als Freundinnen-Vertrag.“
    „Aber du warst so bierernst.“
    „ Kannst du dir nicht denken, wieso? Ich will dir meine Gefühle gestehen und du sagst: »Ein Vampir kommt für mich nicht infrage«. Das war eine echte Keule von Aussage. Was hätte ich daran ändern sollen, was ich bin? Du hättest auch Farbige, Gläubige oder sonst wen diskriminieren können. Also ja, ich habe in dem Moment dicht gemacht, um nicht vor deinen Augen einen Verzweiflungsanfall zu bekommen.“
    „ Oh.“
    „ Ja, oh.“
    Ich musste plötzlich lächeln. „Weißt du, eigentlich bin ich ganz froh, dass deine Eltern wissen, dass wir noch nicht zusammen waren.“
    „Ach? Weshalb das plötzlich?“
    „ Die Geschichte, die ich ihnen am Pool erzählt habe, darüber wie wir uns kennen lernten...“
    Tom verdrehte die Augen. „Meine angebliche Waxing-Session im Kosmetiksalon?“
    Ich kicherte. „Genau die.“
    „ Fast so gut wie Sturm der Herzen .“
    „ Ja, das war vielleicht auch nicht so nett.“
    Er seufzte. „Wer hat mit dir geredet, Lea? Von wem weißt du das mit der Mietsache?“
    „ Hast du nur einen Gabriella-Ersatz gesucht?“, stellte ich meine Gegenfrage. Er sah aus, als würde er mich am liebsten schütteln.
    „ Teufel nein! Ich hatte keine Gefühle mehr für sie. Das habe ich dir doch gesagt.“
    „ Es ist nur, weil... also ich habe da was gehört.“
    Er rollte mit den Augen. „Lea, noch mal, wer hat mit dir gesprochen?“
    „Megan“, gestand ich. Tom war sichtlich verwirrt. „Sie hat spontan vorbei geschaut, dachte irgendwie, ich wäre eingeweiht, dass du mir alles erklärt hättest und ich habe sie in dem Glauben gelassen und es ihr aus der Hüfte geleiert. Sie hat dich nicht verraten, Tom. Ich habe geflunkert und sie dachte, es sei okay. Dass wir es geklärt hätten.“
    „ Es ist nicht so, dass ich es dir nicht sagen wollte“,
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