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Lea - Untermieterin bei einem Vampir

Lea - Untermieterin bei einem Vampir

Titel: Lea - Untermieterin bei einem Vampir
Autoren: Anna Winter
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für dich geschämt und es als meine Pflicht gesehen als deine beste Freundin, die Scherben hinter dir aufzukehren, die du bei Tom hinterlassen hast.“
    „ Ganz genau“, brummte ich. „Du bist meine beste Freundin, verdammt noch mal, und nicht seine!“
    „ Ich habe das nicht für ihn getan“, stellte sie klar. „Sondern für dich. Tom ist der Richtige für dich. Du warst nur zu blind, es zu sehen. Ich habe geholfen, dass du endlich erkennst, was verborgen vor deinen offenen Augen lag. Meine Loyalität galt immer dir.“
    „ Du hast eine lustige Art das zu zeigen“, fluchte ich.
    „ Ich wollte für dich das Beste und das war Tom nun einmal. Was sollte der Mist mit John, Ivan oder Logan? Was musstest du die dümmsten Männer dieses Planeten daten? Und dann knutschst du auch noch vor Tom mit Wolf, verabredest dich mit Pinocchio, triffst dich mit Colin. Dieser sinnlose Männerverschleiß.“
    Scheiße, ich musste mich bei Colin melden! Innerlich rollte ich mit den Augen. War das ein Mist!
    „Entschuldige mal, ich hatte einfach nur Dates“, meinte ich nun zu Sarah. „Es ist ja nicht so, als wäre ich mit irgendeinem davon ins Bett gesprungen.“
    „ Wieso regst du dich so auf? Letztlich hast du dich doch in Tom verliebt. Ihr hattet ein schönes Wochenende. Ihr passt toll zusammen. Alles ist wunderbar. Und wenn Megan nicht so eine Klatschbase wäre, würdest du immer noch auf einer rosaroten Wolke schweben.“
    Ich sprang auf und funkelte sie an. „So wie in einem Lügenschloss? Das ist ja toll! Wieso verdammt rege ich mich eigentlich auf, dass jeder mich hintergeht, sich hinter meinem Rücken über mich lustig macht und ich die Einzige bin, die von nichts weiß. Ich fühle mich, wie eine sterbensdumme Kuh.“
    In mir stieg ein schrecklicher Verdacht auf. Bitte nicht. Bitte, bitte nicht.
    „ Hat Kyle davon gewusst?“, bellte ich Sarah an.
    „ Was?“
    „ Hat er es gewusst, verdammt?!“
    Sie schüttelte den Kopf. „Nein, ich habe ihm nichts gesagt. Er wäre doch sofort zu dir gelaufen.“
    „Was natürlich völlig falsch wäre. Mir die Wahrheit sagen. Mich nicht im Dunkeln tappen lassen wie eine Idiotin. Weißt du, Frau Pharmatante? Du studierst schon genau das Richtige. Weißt genau, wie man jemandem eine tödliche Dosis verpasst.“
    Sarah zog ihre Augenbrauen nach oben, erhob sich würdevoll und drehte die Kakaoflasche wieder zu.
    „Wow“, meinte sie. „Das hat gesessen. So hat sich Tom also die ganze Zeit gefühlt. Ich bewundere ihn immer mehr dafür, dass er dich trotzdem noch mochte. Mir dagegen fällt das im Augenblick echt schwer.“
    Mit diesen Worten trat sie an mir vorbei und verschwand aus der Wohnung.
    War das zu fassen? Sie hatte echt den Nerv, den Spieß umzudrehen und sich als Opfer darzustellen? Aus meiner anfänglichen Trauer und Enttäuschung war blinde Wut geworden. Ich begann mit Feuereifer, meine Sachen aus dem Schrank zu zerren. Ich warf meinen Koffer auf Bett und stopfte alles hinein. Ich wollte nur noch raus. Hatte keine Ahnung wohin. Sarah schied als Anlaufstelle völlig aus. Aber Kyle hatte nun sein Zimmer frei. Mitten in meine Packorgie hinein spazierte Tom mit einem Blumenstrauß. Ich hatte ihn nicht kommen gehört und er schmiegte sich von hinten an mich, hauchte mir einen Kuss in den Nacken, ließ die Blumen vor mir auftauchen und sagte: „Für Dich, mein Engel.“
    Ich rupfte ihm den Strauß aus der Hand und knallte ihn aufs Bett. Einige Blumenstiele knickten. Wütend drückte ich Tom von mir weg und fuhr herum. Seine Augen wurden weit, als er mich sah. Ich musste wie eine Walküre wirken, wenn auch deutlich kleiner und weniger muskulös. Aber die Kampflust stand mir ins Gesicht geschrieben.
    „Lea?“, fragte er irritiert. „Was ist denn los?“
    „ Halte mich nicht für blöd, Tom“, fuhr ich ihn an. „Dachtest du wirklich, es kommt nicht raus?“
    Seine Augen wurden schmal. „Was soll nicht raus kommen?“, wollte er wissen.
    „Der geborene Schauspieler. Du hast wirklich Talent, ich hab das nicht erkannt.“
    „ Wovon zum Teufel redest du, Lea?“
    Ich wedelte mit meinem Zeigefinger vor ihm in der Luft. „Die ganze Zeit hast du mich an der Nase herumgeführt. Mietvertrag. Blödsinn! Ahnungslose Kuppeleltern? Ja, sicher. Jeder war eingeweiht und du hast mich getäuscht. Haben sich alle gut amüsiert? Ich komme wir wie der letzte Trottel vor.“
    Tom stieß den Atem aus. Seine Augen klebten an mir. „Woher weißt du davon?“
    „ Blöderweise weiß ich
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