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Lea - Untermieterin bei einem Vampir

Lea - Untermieterin bei einem Vampir

Titel: Lea - Untermieterin bei einem Vampir
Autoren: Anna Winter
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kaltblütig, Lea! Ich hätte nicht gedacht, dass du noch grausamer sein konntest, als all die Worte, die du bisher zu mir gesagt hattest. Doch es war so. Ich habe mir nicht anders zu helfen gewusst, als den Handel, der deiner Meinung nach noch immer zwischen uns bestand, zu nutzen und dich für ein Wochenende mit mir zu nehmen, weg von allem Alltagsirrsinn und vor allen Dingen fort von diesen anderen Männern. Lea, verdammt, du wolltest gerade noch mit mir schlafen und dann andere Kerle daten!“ Er schlug seine Faust in die offene Hand und starrte mich entsetzt an. „Also ja, ich habe nach deinen Regeln gespielt. Du wolltest den lächerlichen Vertrag, du hast ihn bekommen. Ich hatte hundert Dollar für dich bezahlt und habe ein Wochenende eingefordert, um dir den Kopf zu waschen. Es war unsere letzte Chance, das war mir klar. Ich hätte es nicht länger ertragen. Ich habe mir gesagt, dass dieser Campingausflug die Entscheidung bringen würde. Entweder konnte ich dich für mich gewinnen oder ich würde es endgültig aufgeben. Es war ein letztes Ultimatum für uns, für mich selbst. Ich dachte, ich gehe sonst kaputt. Sarah hat mir zugestimmt und mir Mut zugesprochen. Sie meinte, es wäre eine gute Gelegenheit.“
    „ Wie nett von ihr. Sarah hat dich also immer über alles auf dem Laufenden gehalten?“, fragte ich ihn mit trockener Stimme.
    „ Ja.“
    „ Toll.“ Ich fühlte mich verarscht.
    „ Ich bin fast gestorben daran, zu wissen, dass du mich küssen willst und gleichzeitig zu wissen, dass du mich nicht willst. Ich wusste nicht, was ich tun sollte“, sagte Tom unglücklich. „Sarah hat mir erzählt, wie sehr dir unsere Küsse gefallen hatten. Sie war nett zu mir, aber sie hat es für dich getan. Du solltest ihr nicht böse sein. Weißt du…“ Er lächelte freudlos und presste seine Lippen aufeinander. Schließlich sagte er: „Es ist nicht immer leicht mit dir.“
    Das war es wohl für keinen. Doch das alles war eine himmelschreiende Verschwörung gegen mich gewesen! Ich war froh, dass neben Toms kompletter Familie und meiner besten Freundin nicht auch noch mein Bruder Kyle in die Sache verwickelt war. Ich knirschte mit den Zähnen. Ich hatte einstmals unverbrüchliche Prinzipien gehabt, mich gewiss nie mit einem Vampir einzulassen! Trotzdem hatte ich am Ende gegen mich selbst verstoßen. Und wofür? Eine Intrige.
    Vermutlich hatten sich alle köstlich amüsiert. Ich erinnerte mich an das freudige Glucksen seiner Familie, als wir nach dem Kuss unter dem Mistelzweig heimgingen. Was mussten sie sich totgelacht haben!
    „ Ich hab dir vertraut und du führst mich an der Nase herum und machst mich vor allen lächerlich! Du egoistischer Saukerl! Wann wolltest du es mir denn eigentlich sagen? Nie? Oder gar nicht?“
    „ Es lag mir wirklich schwer im Magen.“
    „ Du bist doch Arzt. Schluck eine Tablette“, zischte ich. „Dann geht bestimmt sogar das winzige Magendrücken weg.“
    „ Lea, ich…“ Er kam auf mich zu und hob sanft die Hände, als wollte er mich berühren. Doch ich schreckte zurück und wehrte ihn mit Blicken und Gesten ab. Ich schnappte mir Schuhe und Rucksack und stürmte barfuß zur Tür heraus. Er war so schlau, mir nicht nachzulaufen.
    Erst am Fuß der Treppe, zog ich meine Schuhe über und rannte dann weiter. Ich war enttäuscht und wütend und kam mir reichlich blöd vor, dass ich für dieses Schauspiel hergehalten hatte. Dabei hatten sich seine Gefühle echt angefühlt und ich wusste, dass sie es auch waren. Genauso wie meine Gefühle für ihn. Ich kam mir einfach nur verraten vor. Tom hatte zu einem Trick gegriffen. Alle waren eingeweiht und ich war die dumme, ahnungslose Hauptdarstellerin. Ein wenig fühlte ich mich wie Jim Carrey in der Trueman Show.
    Durch mein kopfloses Türmen aus der Wohnung hatte ich nicht einmal mein Gepäck dabei. Mist!
    Womit hatte er mich noch angelogen? Bei was die Wahrheit verbogen? Wollte er mich doch eines Nachts aussaugen, wenn ich vertrauensvoll in seinen Armen lag?
    Ich achtete nicht darauf, wohin ich ging, sondern stromerte ziellos durch die Stadt. Nur ein Mädchen unter vielen. Schließlich ließ ich mich auf eine Bank fallen und saß nur da, starrte vor mich hin und wusste nicht, was ich mir überlegen sollte. Mein Handy klingelte. Ich hatte Schiss, dass es Tom oder Sarah waren. Aber nein, die telefonierten bestimmt gerade miteinander. Vielleicht Kyle?
    Ich zog es aus der Tasche und las Colins Namen vom Display. Scheibenkleister. Aber irgendwie
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