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Lea - Untermieterin bei einem Vampir

Lea - Untermieterin bei einem Vampir

Titel: Lea - Untermieterin bei einem Vampir
Autoren: Anna Winter
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es nicht durch dich. Und das macht mich am aller wütendsten.“
    Tom streckte seine Hand nach mir aus, doch ich zuckte davon, als hätte ich mich verbrannt.
    „Lea“, begann er.
    „ Ich will es von dir hören!“
    Tom fuhr sich mit der Hand durchs Haar und schien innerlich zu fluchen.
    „Ja, ich habe dich getäuscht“, gab er zu. „Ich brauchte dich nicht, um meinen Eltern eine Beziehung vorzugaukeln. Sie haben mich nie zu verkuppeln versucht. Sie wussten, dass ich dich wollte aber nicht haben konnte. Es war meine Idee, dass ich dich so tun lasse, als wärst du meine Freundin, damit du dich überhaupt einmal mit solch einem Gedanken auseinander setzt, mir eine Chance gibst, dir zu zeigen, wie es sein könnte mit uns.“ Sein Blick durchdrang mich. „So eine Idee hättest du doch sonst nie gehabt.“
    Ich zuckte mit den Schultern. Wenn schon.
    „Dass du mir die Mietrate nicht pünktlich gezahlt hast, kam mir vor wie eine glückliche Fügung.“ Er breitete die Hände aus, als hätte alles offen dagelegen. „Da ich tatsächlich bei meinen Eltern eingeladen war, entschied ich, dich mitzunehmen.“
    „ Klasse“, murmelte ich. Tom ließ sich nicht beirren.
    „ Also habe ich meiner Mom kurz telefonisch Bescheid gegeben, damit alle mitspielten. Bei dem Teil des Gesprächs, das du belauscht hast, war sie schon nicht mal mehr am Apparat.“
    „ Wow, du bist echt großes Kino.“
    Er schüttelte den Kopf. „Der Kuss unter dem Mistelzweig hat mich völlig von den Socken gehauen. Ich bin förmlich verbrannt.“
    Ich schluckte schwer und Tom ließ mich nicht aus den Augen. Ich fühlte mich unwohl in meiner Haut.
    „ Ich wollte dir ja alles sagen“, erklärte er nun. „Ich hatte gehofft, du würdest es genauso empfunden haben.“ Er sah mich an, als suchte er etwas in mir, doch ich verschränkte die Arme vor meiner Brust, machte dicht.
    „ Aber dann hast du mir diesen lächerlichen Handel vorgeschlagen.“ Er wirkte gequält und ich erinnerte mich an das Gespräch in seinem Arbeitszimmer. An das Geld, das er mir zu zahlen bereit war. Nicht, weil er es für seine Eltern brauchte. Sondern damit ich weiter mitspielte. Ich hatte Tomaten auf den Augen gehabt. „Du hast gesagt, dass du dich niemals auf einen Vampir einlassen könntest. Ich wusste nicht, was ich tun sollte.“ Tom wirkte tatsächlich hilflos. Er stand irgendwie verloren vor mir. „Vor unserem Kuss hätte ich dich mir vielleicht noch irgendwie aus dem Kopf schlagen können, aber danach konnte ich es nicht mehr. Ich wollte dich so verzweifelt. Ich hatte Sarah schon nach einem Monat gefragt, ob es überhaupt je eine Chance für uns geben könnte.“
    „ Ja, das habe ich mitbekommen“, murmelte ich. „Dass du dich mit meiner besten Freundin verbrüdert hast und ihr zusammen euer Netz ausgeworfen habt.“ Das nahm ich beiden übel.
    „ Sie kannte dich besser, als jeder andere. Ich dachte, wenn sie es mir möglicherweise sagt, wenn ich doch nur Gewissheit hätte. Aber trotz deiner offenkundigen Abneigung hatte ich Hoffnung und Sarah hat mich darin bestärkt. Sie hat die ganze Zeit geglaubt, dass aus uns etwas werden könnte und ich war nur zu willig, mich von ihrer Euphorie mitreißen zu lassen, sagte sie doch genau das, was ich hören wollte, wovon ich kaum zu träumen wagte.“ Er nickte. „Ich habe dich getäuscht. Meine Eltern wussten, was wirklich los war, Sarah wusste es. Nur dir hatte ich es nicht gesagt, denn ich hatte Angst, wenn ich es zu früh täte, würdest du mich abweisen und dich abschotten und einmauern und mich nie mehr an dich heranlassen. Aber du hast mich genauso belogen.“
    Wie bitte?!
    „Was meinst du?“
    „ Mein Geburtstag, Lea.“ Seine Stimme wurde leise. „Du hast gesagt, du könntest dich an den Abend nicht mehr erinnern. Aber das stimmt nicht, oder? Du hattest nur einmal mehr deine Meinung geändert und warst zu feige, es zuzugeben.“ Ich lief rot an, war unfähig, etwas zu sagen. Tom kam einen Schritt auf mich zu. „Ich dachte an diesem Donnerstagmorgen, dass ich dich für mich gewonnen hätte. Ich wollte das lächerliche Spiel aufgeben, hatte geglaubt, dass aus der vorgetäuschten Rolle wahre Gefühle und eine echte Beziehung geworden waren. Aber dann hast du alles verdrängt und mich eiskalt im Regen stehen lassen. Ich bin innerlich fast zerbrochen. Und nicht nur das! Du wolltest dich weiter mit diesem Typ treffen, mit dem du dein Date am Freitag geplant hast!“ Jetzt klang Tom verzweifelt. „Du warst
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