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Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige

Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige

Titel: Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige
Autoren: Peter Freund
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die Rückkehr verwehrt.
    U nd das wäre eine K atastrophe!
    Ob etwas schiefgegangen ist?
    Vielleicht hat sie Papa nicht befreien können?
    Oder sie ist dem Schwarzen Fürsten in die Hände gefallen?
    Während Lukas noch grübelnd vor sich hinstarrte und sich nicht entscheiden konnte, welche der beiden Möglichkeiten die schlimmere wäre, verschwamm mit einem Mal die Welt vor seinen Augen – und dann erblickte er einen Drachen.
    E in grün geschupptes M onster mit zwei K öpfen!
    Unter lautem Gebrüll und mit weit ausgebreiteten Flügeln stapfte das Ungeheuer auf eine schmächtige Gestalt zu, die in seinem Weg stand. Lodernde Feuerzungen zuckten aus seinen Mäulern.
    Das unbewaffnete Wesen jedoch bewegte sich nicht. Fast hatte es den Anschein, als habe es sich bereits damit abgefunden, von dem Monstrum verschlungen zu werden.
    Als Lukas das unglückliche Opfer endlich erkannte, wurde es schwarz vor seinen Augen, und ohne dass er es wollte, schrie er seinen Schmerz laut heraus: » N nneeeiiinnn!«
    Es war Laura – und es schien keine Rettung mehr für sie zu geben!
     
    B orboron war außer sich vor Wut. »Bei allen Dämonen!«, fluchte er, während er im Thronsaal auf und ab marschierte. »Bin ich denn von lauter Tölpeln umgeben? Wie konnten dieses Balg und sein Vater unerkannt aus der Dunklen Festung entkommen?«
    Aslan zog den Kopf ein und schwieg betreten. Auch Syrin duckte sich. Nur der Fhurhur schaute seinen Gebieter an. »Es gibt eben nur wenige, Herr, auf die man sich wirklich verlassen kann«, erklärte er viel sagend.
    »Wie Recht du doch hast!«, schrie der Schwarze Fürst, sich den schmerzenden Schädel reibend. »Gleich morgen werde ich die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen und ohne Erbarmen über sie richten. Nur…« Mit einem schweren Seufzer ließ er sich auf seinen Thronsessel sinken und vergrub enttäuscht den Kopf in den Händen. »Das wird leider auch nichts daran ändern, dass die beiden entkommen sind.«
    Der Fhurhur räusperte sich. »Noch sind sie nicht in Sicherheit«, sagte er vieldeutig.
     
    Laura und Marius flogen dahin wie der Wind. Schon von weitem sahen sie die majestätische Lichtsäule der magischen Pforte, die im Tal der Zeiten aufragte und bis in die Unendlichkeit zu reichen schien. Als sie in den Talkessel einritten, erstrahlte er in einem solch überirdischen Glanz, dass Laura unwillkürlich ihr Pferd anhielt. »Sieh nur, Papa! Wir haben es gleich geschafft!«, jubelte sie und deutete auf das Licht. Sie wollte Sturmwind erneut antreiben, um die letzten Meter bis zur Pforte zurückzulegen, als ein bedrohliches Rauschen an ihr Ohr drang. Gleich darauf stieß Gurgulius der Allesverschlinger aus dem Nachthimmel herab und setzte zur Landung an. Oh nein!, fuhr es Laura durch den Kopf.
    E s ist aus!
    W ir sind verloren.
     
    W ie erstarrt stand Lukas da. Heiße Tränen strömten über seine Wangen. Alle Kraft hatte ihn verlassen, und er fühlte sich hohl und leer.
    Obwohl die Vision genauso schnell wieder vergangen wie sie gekommen war, wusste er, dass es sich keineswegs um ein Trugbild gehandelt hatte. Egal, ob die Begegnung zwischen Laura und dem Drachen bereits stattgefunden hatte oder sich erst noch ereignen würde, an der Konfrontation der beiden gab es keinerlei Zweifel. Und an ihrem Ausgang wohl ebenso wenig. Was sollte die wehrlose Laura gegen dieses schreckliche Ungeheuer schon ausrichten können?
    W ahrscheinlich würde er die S chwester nie mehr wiedersehen!
    Und seinen Vater auch nicht!
    Die Beine des Jungen knickten ein, und ohne dass Lukas sich dagegen wehren konnte, sank er in das hohe Gras. Wie durch einen Schleier erkannte er noch, dass der Lichtstreifen über dem Horizont sichtbar breiter geworden war – dann verlor er das Bewusstsein.
    Der giftgrüne Drache brüllte auf und tapste schwerfällig auf Laura zu.
    »Es tut mir so Leid, mein Kind«, rief Marius und schaute die Tochter aus traurigen Augen an. »Es ist meine Schuld, dass wir nun sterben müssen.«
    Laura war nicht fähig zu antworten. Gurgulius näherte sich und stieß einen wütenden Schrei aus. Sie konnte den Blick nicht abwenden. Reglos sah sie ihrem unabwendbaren Schicksal entgegen, aber ihre Gedanken kreisten. Es musste einen Ausweg geben. Da fiel ihr plötzlich die Legende wieder ein, die Lukas ihr während der Traumreise zu lesen gegeben hatte – und da erkannte Laura, wie alles zusammenhing. Sie drehte sich zum Vater und lächelte ihn beruhigend an. »Hab keine Angst, Papa«, sagte sie.
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