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Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige

Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige

Titel: Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige
Autoren: Peter Freund
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die Rechte des Schwarzen Fürsten hinter seinem Rücken hervor und packte den Levator am dünnen Hals. »Spuck es endlich aus, aber plötzlich!«
     
    Angeführt von Alienor schlichen Laura und Venik durch den Gang, der ins Verlies führte. Fackeln tauchten ihn in ein schummeriges Licht. Der saure Geruch von Schweiß und Moder stieg Laura in die Nase.
    Den Eingang zum Treppenhaus, das in die Tiefe des Kerkers führte, bewachte der gleiche fettleibige Trioktid wie bei Lauras letztem Besuch. Allerdings hing der Dicke mit der Schutzklappe über dem dritten Augen wie ein schlaffer Sack auf dem Schemel, hatte den Kopf an die Wand gelehnt und schnarchte laut vor sich hin. Sein Mund stand so weit offen, dass Laura den einzigen gelben Zahnstummel sehen konnte, der sich darin befand. Ungläubig schüttelte sie den Kopf. »Merkwürdig«, murmelte sie.
    »Was ist daran denn so merkwürdig?«, flüsterte Alienor mit verschmitztem Grinsen. »Die Wärter vertrauen mir. Sie ahnen ja nicht, dass ich lange genug bei Morwena in die Lehre gegangen bin, um einen kräftigen Schlaftrunk brauen zu können.«
    Auch der Trioktid vor der Zelle des Vaters schlummerte tief. Alienor hatte ganze Arbeit geleistet.
    Lauras Herz klopfte immer stärker, je näher sie an das Gitter trat. Ihr Vater lag reglos auf der Pritsche. Borborons Schergen hatten ihn tatsächlich in die Todesstarre versetzt.
    Ob ich es schaffen werde, die Zellentür zu öffnen?
    Panik stieg in Laura auf angesichts der dicken Schlösser. Dennoch konzentrierte sie sich auf beiden Schlösser in der Gittertür, als Alienor fragte: »Wie war’s denn damit?« Sie zog einen Schlüsselbund unter dem Gewand hervor. »Dem Diensthabenden in der Wachstube hat mein Trank auch geschmeckt.« Nachdem sie die Tür geöffnet hatte, drehte sie sich um. »Ich bringe rasch den Schlüssel zurück«, erklärte sie. »Solange der Kerl noch schläft.«
    Marius sah erbärmlich aus. Das hohlwangige Gesicht war mit Bartstoppeln übersät, das dichte Haar verdreckt und verfilzt. Laura schössen die Tränen in die Augen, aber zugleich warnte eine Stimme in ihrem Inneren: Nicht doch, Laura! Wenn dich deine Gefühle überwältigen, wirst du scheitern!
    W ie wahr!
    Laura straffte sich, legte das Schwert, das sie in der Hand hielt, neben Marius und holte das Fläschchen mit dem Gegenmittel aus der Tasche. Nachdem sie dem Vater zwei Tropfen eingeflößt hatte, wandte sie sich an Venik. »Wir müssen warten, bis es wirkt«, erklärte sie. »Das kann einige Minuten dauern!«
     
    »Rede endlich!«, schrie Borboron den Levator an. »Oder soll ich dir den verdammten Hals umdrehen?«
    Da verlor Aeolon die Nerven. »Kann doch nichts dafür, Herr«, jammerte er. »Schulde dem Mädchen doch einen Gefallen oder nicht und habe mich breitschlagen lassen.«
    »Dachte ich’s mir doch!«, entgegnete der Schwarze Fürst düster und ließ den Wicht los. »Aber was ist denn mit mir? Hast du mir nicht geschworen, niemals gemeinsame Sache mit meinen Feinden zu machen, wenn ich dich in Ruhe lasse?«
    »Habe ich, Herr«, entgegnete der Wicht mit weinerlicher Stimme. »Habe allerdings auch dem Mädchen mein Versprechen gegeben und konnte also nicht anders handeln – oder doch?«
    »Nun…« Borborons Augen glühten gefährlich. »Irgendwann muss sich jeder entscheiden, auf welcher Seite er steht, ohne Wenn und Aber. Man kann nicht zwei Herren dienen, Aeolon. Wie es aussieht, fällt dir die Entscheidung schwer. Deshalb werde ich sie dir abnehmen!«
    Mit einer blitzschnellen Bewegung zog er sein Schwert und stieß es dem Levator mitten ins Herz! Während dieser sein Leben aushauchte, drehte Borboron sich um und eilte davon.
    »Sollen wir Euch begleiten, Herr?«, rief Aslan ihm nach.
    »Nicht nötig«, entgegnete der Schwarze Fürst. »Mit diesem Balg werde ich auch allein fertig. Zumal die größte Überraschung seines jungen Lebens auf es wartet!«
     
    A ls Kaja endlich in Lukas’ Zimmer eintraf, saß Mr. Cool bereits am Schreibtisch des Jungen und hatte sich über eine Zeitung gebeugt. »Sorry«, sagte sie keuchend. »Aber es ging nicht schneller. Ist immerhin ein schönes Stück Weg vom Mädchentrakt hierher.«
    »Schon okay.« Lukas erhob sich von seinem Stuhl, damit das Pummelchen darauf Platz nehmen konnte, und ließ sich auf seinem Bett nieder.
    Kaja schaute ihn fragend an. »Was gibt es so Dringendes, dass du mich hierher beordert hast?«
    »Beordert?« Lukas lächelte. »Ich hab dich nur gebeten zu kommen. Ich dachte, die
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