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Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige

Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige

Titel: Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige
Autoren: Peter Freund
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Miene war zu einer Fratze wahnsinnigen Triumphes geworden, die Augen glühten wie das Höllenfeuer. »Erinnerst du dich an die Worte, die ich dir bei unserem letzten Treffen mit auf den Weg gegeben habe? Damals habe ich dir prophezeit, dass all deine Mühen am Ende vergeblich sein würden. Du wolltest mir nicht glauben, nicht wahr?« Mit einem theatralischen Seufzer wiegte Borboron das schwere Schwert in seiner Rechten. »Aber jetzt wirst du wohl einsehen müssen, dass ich Recht gehabt habe.« Damit nahm er Pestilenz in beide Hände und hob es hoch über den Kopf.
    Laura erstarrte. Das ist das Ende, dachte sie. Ich habe versagt. Und deshalb werden Papa und ich nicht nach Hause zurückkehren können.
    N iemals!
     
    »A ber…« Kaja war den Tränen nahe. »Was soll Kevin denn in Aventerra?«
    »Verstehst du denn immer noch nicht?« Lukas beugte sich ganz dicht zu dem Mädchen. »Kevin kennt Laura doch viel besser als jeder Bewohner dieser fremden Welt. Außerdem weiß er genau, wie ein Mensch denkt, fühlt und sich verhält. Wenn er Laura dort also in einer anderen Gestalt gegenübertritt, wird es ein Leichtes für ihn sein, ihr Vertrauen zu gewinnen – und so hat sie diesmal vermutlich nicht die geringste Chance, gegen den gemeinen Kerl zu bestehen.«
     
    D en sicheren Triumph vor Augen, kam Borboron mit erhobenem Schwert auf Laura zu, als er, wie vom Blitz gefällt, reglos in sich zusammensackte.
    Hinter ihm wuchs die Gestalt von Marius Leander aus dem Dämmerlicht der Zelle. »Fang, Laura!«, rief er seiner Tochter zu und warf ihr blitzschnell das Schwert zu, mit dem er den Tyrannen niedergeschlagen und ins Reich der Träume geschickt hatte.
    Laura fing die Waffe keinen Moment zu spät, denn Kevin griff bereits an. Mühelos parierte sie den ersten Hieb und attackierte ihrerseits.
    »Ihr werdet trotzdem sterben, dein Vater und du!«, schrie der Junge, während er den nächsten Angriff versuchte. »Gegen das Schwert des Lichts habt ihr keine Chance.«
    »Das mag schon sein«, entgegnete Laura gelassen. »Aber du schon gar nicht!« Mit einem einzigen Hieb schlug sie Kevin die Waffe aus der Hand, die laut polternd zu Boden fiel. Während Marius sich danach bückte und sie aufhob, hielt Laura dem Jungen ihr Schwert unter die Nase. »Das hier ist Hellenglanz und nicht die Waffe, mit der du gefochten hast. Ich habe mit den Schwertern nämlich das Gleiche gemacht wie Borboron mit dem Gegenmittel – ich habe sie vertauscht!«
    »W… W… Was?« Kevins Augen wurden tellergroß. »A… A… Aber wieso denn?«
    »Ganz einfach!« Wütend starrte das Mädchen ihn an. »Weil ich dich schon vor einiger Zeit durchschaut habe, und so bin ich im Gegensatz zu euch nicht auf die Finte hereingefallen.«
    »Nein.« Ungläubig starrte der Junge sie an.
    »Du hast die Sache verbockt, Kevin«, entgegnete Laura grimmig. »Du hast behauptet, niemals auf dem Menschenstern gewesen zu sein – und trotzdem wiederholt Ausdrücke gebraucht, die nur auf der Erde gebräuchlich sind. ›Okay‹, zum Beispiel.«
    »Verdammter Mist!« Ärger zeichnete das Gesicht des Jungen.
    »Und im Drachengefängnis hast du meine telekinetischen Fähigkeiten erwähnt. Allerdings habe ich das Wort hier niemals in den Mund genommen, und so ist mir spätestens bei den Drachen klar geworden, dass mit dir etwas nicht stimmt und du wohl versuchen würdest, mich in eine Falle zu locken.« Sie verengte die Augen. »Eigentlich wollte ich dich schon damals zur Rechenschaft ziehen. Aber dann ist mir klar geworden, dass das ein Fehler wäre. Durch den Sehenden Kristall hätte Syrin umgehend davon erfahren, und so habe ich beschlossen, euer hinterhältiges Spiel bis zum Schluss mitzuspielen. Zum Glück ist euch ja nicht aufgefallen, dass nicht mehr ihr die Fäden in der Hand hattet, sondern ich!«
     
    In diesem Moment stürzte Alienor in den Kerker. Nach einem schnellen Blick auf den immer noch besinnungslosen Schwarzen Fürsten wandte sie sich an Laura. »Ihr müsst euch beeilen, schnell! Die Schwarze Garde wird Borboron bald vermissen und nach ihm suchen!«
    »Verdammt!«, entfuhr es Laura gegen ihren Willen, bevor sie Kevin einen Schlag verpasste, der ihm ebenfalls das Bewusstsein raubte. »Und jetzt los!«
    »Einen Moment.« Marius Leander hielt die Tochter zurück, die davoneilen wollte. »Wie sollen wir denn unbemerkt über den Burghof kommen? Deine Fechtkünste in allen Ehren – aber selbst mit Hellenglanz wirst du gegen die Schwarzen Kohorten nicht bestehen
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