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Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige

Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige

Titel: Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige
Autoren: Peter Freund
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können.«
    »Vielleicht können wir die Flatterflügler dazu bringen, uns direkt am Kerkereingang abzuholen?«
    Der Vater schüttelte den Kopf. »Selbst wenn das gelingen sollte, wird es nicht viel helfen. Wir geben doch ein tolles Ziel für die Bogen- und Armbrustschützen ab, wenn sie uns hoch zu den Mauern tragen.«
    »Dein Vater hat Recht«, meldete Alienor sich zu Wort. »Nicht einer von uns würde das überleben.«
    »Hm.« Betroffen biss Laura sich auf die Lippen, als ihr Blick auf den immer noch bewusstlosen Borboron fiel. »Moment mal«, sagte sie gedehnt, und ihre Augen wurden schmal vom Nachdenken. »Ich habe eine Idee.«
    Einige Minuten später trat der Schwarze Fürst aus dem Kerker in den nächtlichen Burghof, in dem nur noch ein spärliches Feuer züngelte. Den Kopf tief auf die Brust geneigt, trieb er Laura vor sich her. Die Linke grob in ihren Blondschopf gekrallt, drückte er ihr mit der Rechten eine blanke Schwertklinge an den Hals. Während er mit seiner Gefangenen den Hof überquerte, huschte Alienor neben ihm her.
    Sie waren schon fast am Eingang zum Hauptgebäude angekommen, als sich Aslan näherte. »Endlich, Herr«, rief er freudig aus. »Endlich habt Ihr dieses Balg erwischt.«
    Eilends huschte Alienor dem Anführer der Schwarzen Garde entgegen. »Seht Euch bloß vor, Herr Aslan«, flüsterte sie ihm zu. »Unserer Gebieter ist außer sich vor Wut. Nicht dass Ihr seinen Zorn abbekommt.«
    »Da sei der Teufel vor«, brummte der Schwarze Krieger und zog sich hastig zurück.
    Erst auf der Spitze des Turms ließ Marius Leander den Umhang des Schwarzen Fürsten von den Schultern gleiten. Erleichterung stand ihm ins Gesicht geschrieben. »Meine Güte«, sagte er. »Ich hätte niemals gedacht, dass das gut geht.«
    »Wieso denn nicht?« Augenzwinkernd sah Laura ihn an. »Du weißt doch: Nur wer aufgibt, hat schon verloren.«
    Marius wollte die Tochter in die Arme schließen, als das blonde Mädchen in ihrer Begleitung ihn am Ärmel zupfte. »Später«, flüsterte sie mit verständnisvollem Lächeln. »Wenn wir in Sicherheit sind.« Damit deutete sie auf den Schwärm der Flatterflügler, der eben über die Turmkrone schwirrte. »Willst du den Anfang machen?«
     
    Die geflügelten Geschöpfe brachten die drei wohlbehalten aus der Burg und zum Versteck der Weißen Ritter, die das Tor der Dunklen Festung im Blick hatten, um möglichen Verfolgern entgegenzutreten. Schweren Herzens verabschiedeten sich Vater und Tochter von den Kriegern des Lichts und von Alienor.
    Die Mädchen fielen sich in die Arme. »Hab Dank für alles«, flüsterte Laura Alienor zu. »Und pass gut auf dich auf.«
    »Und du auf dich, Laura. Ich hoffe, dass wir uns wiedersehen.«
    »Bestimmt! Ich bin sicher, dass das nicht allzu lange dauern wird.«
    »Jetzt aber los mit euch!«, mahnte Paravain. »Es kann nicht mehr lange dauern bis zum Sonnenaufgang.«
    »Einen Augenblick noch!« Lächelnd löste Laura den Schwertgurt und reichte dem Weißen Ritter das Schwert des Lichts. »Darf ich Euch um einen Gefallen bitten?«, fragte sie.
    Paravain lächelte ihr aufmunternd zu.
    »Reitet zu Elysion, und bringt ihm Hellenglanz. Er wird wissen, was damit zu tun ist.«
    »Gewiss«, antwortete der Ritter. »Und vielen Dank, dass du vor der großen Aufgabe nicht zurückgescheut bist, den Frevel von ihm zu nehmen.«
    Laura gürtete sich mit der Kopie und stieg in den Sattel von Sturmwind. Marius kletterte auf den Rücken eines Schimmels, den die Ritter ihm überlassen hatten. Nach einem letzten Winken preschten sie davon, dem Tal der Zeiten entgegen.
     
    L ukas wurde langsam unruhig. Scheinbar ewig schon verharrte er auf der Insel im Drudensee und wartete sehnsüchtig darauf, dass die Schwester endlich zurückkehrte. U nd sein V ater natürlich auch!
    Obwohl er die magische Pforte nicht sehen konnte, spürte er das Kraftfeld der endlosen Lichtsäule, die über der Mitte des Eilands stand. Die Härchen auf seinen Unterarmen standen senkrecht ab, als wäre sein Körper elektrisch geladen.
    Die ersten Vögel waren längst aus dem Schlaf erwacht. Während ihr fröhliches Gezwitscher an das Ohr des Jungen drang, blickte er besorgt zum Himmel im Osten. Ihm war, als schimmere bereits ein schmaler Streifen graues Licht über dem Horizont: Die Sonne würde wohl bald aufgehen.
    Lukas schluckte.
    Wo Laura nur bleibt?, fragte er sich beklommen. Wenn sie sich nicht beeilt, wird die Pforte sich wieder schließen, und dann ist ihr für die nächsten drei Monate
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