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Lass dich unter Sternen lieben: Wo Träume wahr werden (German Edition)

Lass dich unter Sternen lieben: Wo Träume wahr werden (German Edition)

Titel: Lass dich unter Sternen lieben: Wo Träume wahr werden (German Edition)
Autoren: Julie Kenner
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konnte sie es nicht aufhalten. Also ließ sie den Tränen freien Lauf. Sie hielt das Gesicht an seine Schulter geschmiegt und atmete den vertrauten Duft seines Eau de Toilette ein. Er streichelte tröstend ihre Haare, bis sie sich entspannte und ihren Mut wiederfand.
    Sanft legte er ihr die Hände auf die Schultern und hielt sie auf Armeslänge von sich. „Kyra? Was ist denn los?”
    „Ich … ich glaube, ich kann das nicht mehr.”
    „Was meinst du?”
    Sie löste sich von ihm und vollführte eine Armbewegung, die das ganze Zimmer umschloss. „Das alles. Du und ich. Ich kann es einfach nicht mehr.” Eine Träne rollte ihre Wange hinunter, und sie wischte sie fort.
    „Liebes, ich …”
    Sie legte ihm einen Finger auf die Lippen. „Nein. Bitte. Es tut mir leid. Du machst wirklich erstaunliche Dinge mit mir.” Sie schloss die Augen und nahm ihren Mut zusammen, auch wenn sie sich daran erinnerte, welche wunderbaren Gefühle er in ihr geweckt hatte. „Aber ich kann es nicht mehr.” Sie sah ihm ins Gesicht. „Es tut mir leid.”
    „Warum?”
    Sie holte tief Luft. „Weil ich erkannt habe, dass ich verliebt bin.” Es tat gut, das auszusprechen, als würde es sie stärker machen, die Worte laut zu sagen. Als wäre Tony in diesem Moment bei ihr, damit sie aus seiner Nähe Mut schöpfen konnte.
    Michael erstarrte. „Und wer ist der Glückliche?”
    Er klang beinah ängstlich, und ein Schauer lief ihr den Rücken hinunter – ein weiteres seltsames Déjà-vu-Erlebnis. Und wieder verdrängte sie es und schob es auf ihre labile Verfassung.
    Sie öffnete den Mund, um ihm zu sagen, dass sie Tony liebte. Sie wollte seinen Namen laut aussprechen und ihre Verbindung mit ihm auf diese Weise besiegeln.
    Doch es gelang ihr nicht.
    Sie konnte das Leben nicht ausschlagen, das Harold ihr angeboten hatte. Sie konnte nicht all das opfern, wofür ihre Familie so hart gearbeitet hatte, konnte das Versprechen nicht brechen, das sie ihrer Mutter gegeben hatte.
    „Kyra”, wiederholte er mit fester Stimme. „Sag mir, wen du liebst.”
    Sie sah ihm ins Gesicht. „Zu Hause wartet mein Verlobter auf mich. Ich werde ihn heiraten.”
    „Ist er der Mann, den du liebst?” Er klang ungläubig.
    Sie presste die Lippen zusammen, nicht sicher, was sie darauf antworten sollte. Doch dann begriff sie, dass er die Wahrheit verdient hatte. „Nein. Ich mag ihn. Ich vertraue ihm und respektiere ihn.” Sie versuchte ein Lächeln. „Es tut mir leid, Michael. Ich kann es einfach nicht mehr.”
    „Aber wenn du ihn doch nicht liebst? Wenn du jemand anderen liebst …”
    Eine weitere Träne lief ihre Wange hinunter. Sicher, ihre Beziehung war hauptsächlich körperlich gewesen. Trotzdem hatten sie so viel miteinander geteilt. Sie schuldete ihm wenigstens eine Erklärung. Schließlich hatte sie Tony von ihrer Fantasie erzählt, da sollte sie auch Michael gegenüber ehrlich sein.
    „Ich habe dir nie meine Fantasie anvertraut”, sagte sie. „Oder die Gründe, weshalb ich hier bin, und weshalb ich wollte, dass du für mich ein Unbekannter bleibst.” Sie streichelte seine unrasierte Wange und fuhr mit dem Daumen unterhalb der Augenklappe entlang. „Ich habe Verpflichtungen der Familie gegenüber. Und ich brauche Harold.” Mit einem Schulterzucken fügte sie sich in ihr Schicksal, wohl wissend, was sie aufgab, jedoch überzeugt, das Richtige zu tun. „Ich brauche ihn, und ich werde ihn heiraten.”
    Kyra stand vor ihm, in gerader Haltung und vollkommen ruhig. Doch sie hätte Tony ebenso gut einen Tritt versetzen und ihm das Herz aus der Brust reißen können. Schlimmer als jetzt hätte er sich dann bestimmt nicht gefühlt.
    Sie liebte ihn, Tony. Davon war er überzeugt. Kyra sah nicht die Narbe, sondern sein Wesen. Und sie liebte ihn.
    Aber das spielte jetzt keine Rolle mehr, denn Harold hatte gewonnen. Der gute alte Harold bekam sie und würde den Rest seines Lebens mit der Frau verbringen, die Tony liebte.
    Er machte den Mund auf, um ihr zu widersprechen, um sie anzuflehen und zu überzeugen. Mehr als alles wollte er ihr sagen, dass er sie liebte und sie drängen, für immer bei ihm zu bleiben.
    Doch er sagte nichts von all dem. Tony hatte nicht die richtigen Voraussetzungen. Harold hatte sie. Der gute alte Harry konnte sie retten. Tony dagegen hatte ihr nichts zu bieten. Nichts außer Liebe. Aber Kyra hatte ihm nun einmal zu verstehen gegeben, dass Liebe in ihrem Leben nicht den höchsten Stellenwert besaß. Daher war es besser, den Mund zu
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