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Lass dich lieben, Prinzessin

Lass dich lieben, Prinzessin

Titel: Lass dich lieben, Prinzessin
Autoren: Meg Lacey
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ziemlich heiß hier drinnen."
    Kann man wohl sagen, ging es ihm durch den Kopf, während er einen Blick auf ihre nackten Schultern riskierte. "Lassen Sie die Jacke lieber an, sonst ...
    erkälten Sie sich."
    „Aus meinem Haar tropft Wasser. Ich möchte Ihre Jacke nicht völlig ruinieren."
    "Das können Sie gar nicht. Die ist schon uralt. Da stecken eine Menge Jugenderinnerungen drin."
    "Was für Erinnerungen? Erzählen Sie. Vielleicht kann ich mich dann auch an so etwas Ähnliches erinnern."
    "Ganz bestimmt nicht." Er lachte, erleichtert, ein unverfängliches Gesprächsthema gefunden zu haben. "Ich weiß noch, dass ich die Jacke vor meinem ersten Rugby-Spiel im College getragen habe und furchtbar stolz darauf war."
    Aber das kann ich mir gut vorstellen", erklärte sie lächelnd. „In manchen Kleidungsstücken fühlt man sich, als wäre man etwas ganz Besonderes."
    Shay schaute sie erstaunt an. Wie schnell sie begreift, was ich meine, wunderte er sich. Er konnte jedoch nicht sagen, warum sie ihn so beeindruckte. Ob es an ihrem Erinnerungsverlust lag? Er wusste nicht viel über Amnesie, außer dass es ein traumatisches Erlebnis für den Betroffenen war. Erneut fragte er sich, warum sie auf keinen Fall zur Polizei wollte.
    Als Shay beobachtete, wie sie mit der Hand fast zärtlich über seine Jacke strich, überkam ihn plötzlich heftiges Verlangen. Er biss die Zähne zusammen und starrte auf die Straße. Wenn er es vermied, die Frau anzusehen, würde er hoffentlich schnell wieder vernünftig werden.
    Schweigend fuhren die beiden weiter, aber jeder war sich des anderen wohl bewusst. Shay hätte schwören können, dass es ihr nicht viel anders als ihm ging.
    Diese Empfindungen konnten nicht nur von einer Seite ausgehen. Dafür herrschte eine zu sinnliche Atmosphäre in seinem Porsche. Zum ersten Mal wünschte Shay sich, er führe einen größeren Wagen, am besten einen Sechssitzer.
    Er hörte, wie sie sich räusperte. "Wohnen Sie weit von hier?"
    "Nein, noch ein paar Kilometer weiter nach Norden, Garden District. Und wo wohnen Sie?"
    "Ich wohne…“ Es hörte sich so an, als schlucke sie die Worte herunter. "Ich
    …“ Sie starrte ihn plötzlich mit großen Augen hilflos an.
    "Entschuldigung, ich wollte nur ausprobieren, ob Sie sich vielleicht spontan wieder erinnern können."
    "Schon gut."
    Fast hätte ich mich verraten, dachte Juliette, und ihm gesagt, wo sie wohnte. Sie war so von ihm beeindruckt, dass sie keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte. Noch nie in ihrem Leben hatte sie sich so zu einem Mann hingezogen gefühlt.
    Eigentlich hätte sie für einen ganz anderen so empfinden sollen. Ihr Bruder hatte nämlich bereits einen Ehekandidaten für sie vorgesehen. Aber ihrem zukünftigen Verlobten brachte sie keine solchen Gefühle entgegen. Ihre Verbindung hatte eher praktische Vorteile, und wenn sie einmal heirateten, würden dadurch die Vermögen zweier wohlhabender alter Familien zusammenfließen. Das war nicht unüblich in ihren gesellschaftlichen Kreisen.
    Besonders ihr konservativ denkender Vater schätzte dieses Verfahren.
    Juliette konnte ihn bis zu einem gewissen Punkt auch verstehen. Dennoch hasste sie den Gedanken, dass sie als Spielball in seiner Familienpolitik herhalten sollte, und war verletzt, weil keiner nach ihren eigenen Gefühlen fragte. Sie glaubte noch an die große romantische Liebe und sehnte sich nach einem Mann, der ihr leidenschaftlicher Liebhaber und Partner zugleich sein konnte. Ihm wollte sie ihr ganzes Leben lang treu bleiben.
    In diesem Moment sah Juliette die Silhouette ihres Beschützers im Seitenfenster. O ja, so könnte mein Traummann aussehen, dachte sie.
    Jetzt wies Shay nach draußen. "Kommt Ihnen die Gegend hier bekannt vor?"
    Juliette brachte es nicht fertig, das altehrwürdige Gebäude in Parknähe anzuschauen, das der Stammsitz ihrer Familie war und jetzt als Finnenzentrum diente. "Nein, überhaupt nicht."
    Einen Moment lang hatte sie ein schlechtes Gewissen, den gut aussehenden Mann neben sich anzulügen, aber dann wies sie den Gedanken von sich. Sie hatte ihn schließlich nicht darum gebeten, ihr zur Hilfe zu kommen. Die Initiative war von ihm ausgegangen. Und wenn ein Mann wie er so etwas anbot, welche Frau hätte da ablehnen können? Sie war zwar sehr konservativ erzogen worden, aber ihre Träume und Sehnsüchte unterschieden sich nicht von denen anderer junger Frauen ihres Alters.
    Jetzt fiel ihr Blick auf seine Oberschenkel, die sich schlank und sehnig unter der
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