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Lass dich lieben, Prinzessin

Lass dich lieben, Prinzessin

Titel: Lass dich lieben, Prinzessin
Autoren: Meg Lacey
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engen Jeans abzeichneten. Schon von seinem Äußeren her beeindruckte sie dieser Mann mehr als alle Salonlöwen der feinen Gesellschaft, die sie in New Orleans kennen gelernt hatte. Ein Jammer, dass er nur eine flüchtige Bekanntschaft bleiben würde! Sie seufzte.
    "Das war aber ein verdammt tiefer Seufzer."
    „Ach ja, alles kommt mir im Moment so kompliziert vor."
    "Kein Wunder, wenn man sich an nichts mehr erinnern kann." Voller Verständnis fügte er hinzu: "Sie sind ja auch in einer besonders kritischen Situation. Ich hoffe, ich kann Ihnen bald helfen."
    Er wollte ihr also nur helfen! Juliette hatte schon gehofft, dass er sie attraktiv fand und sich deshalb um sie kümmerte. Aber er spielte nur den barmherzigen Samariter und würde versuchen, sie so schnell wie möglich wieder loszuwerden.
    Der Gedanke machte sie niedergeschlagen.
    Schon plagte er sie weiter mit Fragen. "Überlegen Sie noch mal, warum könnten Sie heute Abend allein in den Park gegangen sein?"
    "Ich wollte weg", antwortete sie, ohne zu überlegen.
    „Warum wollten Sie weg?"
    Sie fühlte sich unbehaglich und mied seinen kritischen Blick. "Das weiß ich nicht", log sie.
    Lügnerin! Du weißt genau, dass du vor deiner Zukunft weglaufen willst, warf ihre innere Stimme ihr vor.
    Juliette hatte es bei einem langweiligen Dinner mit Geschäftsfreunden am Ende einfach nicht mehr ausgehalten, nachdem sie stundenlang artig Konversation gemacht hatte. Immer die gleichen belanglosen Phrasen austauschen, das gleiche höfliche Lächeln zeigen. Plötzlich war ihr klar geworden, dass es endlos so weitergehen würde. Ihr Bruder hatte ihr Leben bereits verplant. Sie brauchte nur perfekt zu funktionieren, die perfekte Verlobte, die perfekte Gastgeberin spielen, später die perfekte Ehefrau. Aber immer perfekt zu sein und nie zu tun, was einem Spaß macht, das hält auf die Dauer nicht einmal eine Heilige aus.
    In letzter Zeit ging Juliette die ganze noble Atmosphäre auf die Nerven. Sie sehnte sich nach lautem Lachen und Musik, nach Ausgelassenheit und bunten Farben. Einmal im Leben wollte sie etwas richtig Aufregendes erleben.
    Vielleicht würde es die letzte Gelegenheit sein, bevor sie in den Hafen einer arrangierten Ehe steuerte. War das so verwerflich? Ihre Cousine Carlyne war für kurze Zeit ausgebrochen, und sie hatte auch Juliette dazu geraten. "Du musst wenigstens einmal im Leben etwas riskieren. Lass dich überraschen, was alles passieren kann!"
    Aber es war leichter gesagt als getan. Juliette hatte einen Ruf zu verlieren. Sie leitete die Wohltätigkeits-Stiftung ihrer Familie.
    An diesem Abend war sie jedoch geflohen. Sie hatte beim Dinner Kopfschmerzen vorgetäuscht und sich bei den Gästen entschuldigt. Anstatt mit dem Taxi nach Hause zu fahren, hatte sie sich im French Quarter, dem Amüsierviertel von New Orleans, absetzen lassen.
    Fasziniert hatte sie die Leute beobachtet, wie sie Mardi Gras, den berühmten Karneval der Stadt, feierten, hatte bunte Kostüme bewundert, den Paraden zugesehen, den Klängen heißer Musik gelauscht. Wie langweilig war ihr eigenes Leben ihr im Gegensatz dazu vorgekommen! Schließlich hatte sie sich in den kleinen Park zurückgezogen, um nachzudenken und von einem romantischen Helden zu träumen, der sie aus ihrem Alltag herausreißen würde. Er sollte ihr Herz im Sturm erobern und ihr ein Leben voller Liebe und Leidenschaft bieten.
    Was für eine alberne Schwärmerei! Juliette war sich dessen wohl bewusst.
    Dann war dieser Mann aufgetaucht. Der erste Eindruck hatte sie fasziniert.
    Kühn geschwungene schwarze Brauen über strahle nd grünen Augen, die an geschliffene Jade erinnerten. Das Gesicht war markant, auf den Wangen hatten sich dunkle Bartstoppeln gezeigt. Sein forschender Blick war ihr durch und durch gegangen. Sie hatte zunächst kein Wort herausgebracht. Immer wieder war ihr durch den Kopf gegangen: Was wäre, wenn ich mich an nichts aus meiner Vergangenheit erinnern könnte, wenn mein Leben heute einen neuen Anfang bekäme?
    Jetzt, wo Juliette neben ihm in seinem Sportwagen saß, musterte sie ihn verstohlen unter ihren langen Wimpern. Sie hatte sich so nach einem romantischen Abenteuer gesehnt, und jetzt schien der Held aus ihren Träumen tatsächlich aufgetaucht zu sein. Ihre Begeisterung machte ihr auch Angst, zumal dieser Mann etwas Gefährliches an sich hatte, aber gleichzeitig war sie zuversichtlich, dass sie ihm trauen konnte.
    Seine Stimme riss Juliette aus ihren Gedanken. "Ist es jetzt besser?"
    "Was
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