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Lass dich lieben, Prinzessin

Lass dich lieben, Prinzessin

Titel: Lass dich lieben, Prinzessin
Autoren: Meg Lacey
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sagte ihm, dass er auf der Hut sein musste.
    Er überlegte fieberhaft, wie er die Situation am besten unter Kontrolle bringen konnte. "Trink deinen Kaffee, bevor er kalt wird, Rotkäppchen", sagte er schließlich.
    Juliette kam zwar folgsam auf ihn zu, aber es war eher ein Heranpirschen. Mit ihren großen Augen, den hohen Wangenknochen und dem herzförmigen Gesicht erinnerte sie Shay in diesem Moment an eine Katze, die auf Beute aus war. Er betete, dass sie sich nicht wie der mit ihrer rosigen Zunge über die Lippen fahren würde. Damit hatte sie ihn gerade vollkommen aus der Fassung gebracht.
    "Danke." Verwegen lächelnd nahm Juliette den Becher aus seiner Hand und nippte daran. "Hm, der Kaffee schmeckt super!"
    Shay vermied es, auf ihren Mund zu schauen. „Ich mahle …“
    "Ja, ich weiß, du mahlst deine Bohnen selbst."
    Shay trank ebenfalls einen Schluck, obwohl ihm eigentlich viel zu heiß war, um Kaffee zu trinken. Aber damit konnte er sich ein wenig ablenken. Dann deutete er auf einen Sessel. "Setz dich und mach es dir bequem, Rotkäppchen. "
    Er selbst wollte sich gerade aufs Sofa setzen, da merkte er, dass auch Juliette dorthin strebte. Wie in Panik floh er zum Sessel gegenüber.
    Juliette hatte ihn amüsiert beobachtet. "Ich beiße nicht. " Sie kuschelte sich mit angezogenen Beinen in die Sofakissen. "Warum setzt du dich nicht hierher zu mir?"
    "Ich möchte lieber..."
    "Du hast doch keine Angst vor mir?"
    "Natürlich nicht", entgegnete er mit gekränktem männlichem Stolz.
    "Dann komm."
    Shay wusste, dass es gegen all seine Vorsätze, ja, sogar gegen seinen Willen war, dass er Juliette gehorchte und sich neben sie auf das Sofa setzte. Er hatte gerade noch die Kraft, einen Sicherheitsabstand einzuhalten.
    Mit überschlagenen Beinen lehnte er sich zurück, wie um sich zu entspannen.
    So kam es, dass Juliette das Revolverhalfter an seiner Wade entdeckte. "Ist das ein echter Revolver?"
    Wie hatte er nur so zerstreut sein können! Er trug die Waffe aus reiner Gewohnheit immer noch. "Ja", gab er zu. "Aber keine Sorge, ich habe einen Waffenschein dafür."
    Fasziniert besah sich Juliette Shays Wade. "Ich kenne sonst niemanden, der so ein Ding trägt. Mein Vater nimmt höchstens mal ein Jagdgewehr in die Hand."
    „Ich könnte ein Krimineller sein", bemerkte Shay lächelnd.
    "Nein, das glaube ich nicht. Dazu hast du zu viel Disziplin."
    "Oder ein Polizist“, fuhr er fort. "Polizisten brauchen viel Disziplin. "
    "Nein, du bist kein Polizist", entschied sie.
    "Warum nicht?" fragte er. Immerhin war es ihm gelungen, das vor ihr zu verbergen.
    Juliette zuckte die Schultern. "Polizisten wirken irgendwie anders, abgebrühter wahrscheinlich."
    "Nicht alle Polizisten sind so zynisch wie die im Fernsehkrimi. Ich könnte ein netter sensibler Polizist sein, der in der Stadt ist, um einen Kriminellen aufzuspüren."
    An Juliettes leuchtenden Augen erkannte Shay, dass ihr das Spiel gefiel. "Was für eine Art von Kriminellem?"
    "Ein richtig gefährlicher Gangster."
    "Was soll er denn verbrochen haben?"
    "Warum willst du das so genau wissen?"
    "Weil ich nun mal neugierig bin. Man hat nicht alle Tage Gelegenheit, mit einem Polizisten zu sprechen, falls du wirklich einer bist", rechtfertigte sie sich.
    "Woher willst du wissen, dass du sonst keine Gelegenheit hattest, mit einem Polizisten zu sprechen? Kommt dein Erinnerungsvermögen zurück?"
    Die Frage traf sie. "Nein! Ich ... habe einfach den Eindruck, dass mir Polizisten fremd sind", stammelte Juliette.
    „Aber wenn du die Polizei nicht kennst, warum hast du dich dann so dagegen gewehrt, dass ich dich auf eine Polizeistation bringe?"
    „Es war wegen der schlechten Publicity. Ich wollte kein Aufsehen erregen.“
    Shay runzelte die Stirn. "Publicity?"
    Juliette starrte auf den dunklen Bildschirm seines Fernsehers. "Man weiß doch, wie diese Sachen ausgeschlachtet werden. Das arme junge Ding hat sein Gedächtnis verloren und irrt hilflos im Park umher und so weiter. Schon verfolgen dich die Reporter, um Fotos zu schießen."
    Shay zog die Brauen hoch. "Das hört sich so an, als hättest du Erfahrung mit den Medien. "
    "Oh, es ist auch nur so ein Gefühl."
    Er nickte und beobachtete fasziniert, wie ihre Wangen sich sanft röteten, was sie noch hübscher machte. "Du meinst, das Gefühl kommt dir vertraut vor?"
    "Genau." Sie klang erleichtert.
    "Was kommt dir sonst noch vertraut vor?" Shay nahm Juliette den Kaffeebecher aus der Hand und stellte ihn weg. Dann rückte er zu ihr heran, um
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