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Perry Rhodan - 2520 - Grenzgängerin des Schleiers

Titel: Perry Rhodan - 2520 - Grenzgängerin des Schleiers
Autoren: Hubert Haensel
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1.
    Grenzgängerstation Sionis

    Die Sterne waren da.
    Conail Skali blinzelte, doch das Bild blieb. Das Ortungsholo zeigte Milliarden Sonnen, und mit jeder Sekunde wurden es mehr – ein ganzes Universum, wie es prächtiger kaum sein konnte.
    Skali genoss das Bild der Sterne.
    Bisher war ihre Welt sehr überschaubar gewesen: die Sonne Stardust mit zweiundzwanzig Planeten und die Sterne von Far Away. Darüber hinaus – nichts . Der Rand des Kugelsternhaufens zugleich das Ende dieser kleinen Welt.
    Endlich stand der Stardust-Menschheit das Universum offen.
    Conail Skali, die Grenzgängerin, war mittendrin.
    Ihr Herzschlag raste, ein flaues Gefühl breitete sich in ihrer Magengegend aus. Sie blinzelte gegen den Schweiß an, der in ihren Augen brannte.
    Ungläubig und fasziniert zugleich schüttelte sie den Kopf.
    Schrei, Conail! Verschaff dir endlich Luft! Lass es dieses Universum hören, dass du da bist!
    Die Abgeschiedenheit von Far Away endete. Die unheimliche Barriere löste sich auf und ein neues Zeitalter brach herein ...
    Der Frau, die Zeugin all dessen wurde, kam nicht einmal ein Krächzen über die Lippen.
    Dicht gedrängt standen die fremden Sonnen. Zwischen ihnen brodelten die Emissionen von ionisiertem Wasserstoff.
    Eine riesige Galaxis , erkannte die Grenzgängerin. Die Frage ist nur: Wo liegt dieses Meer aus Sternen?
    Endlich zeigten die Holos intergalaktischen Leerraum. Und sofort wieder junge Sonnen und verklumpte Strukturen, die für Sternentstehungsgebiete typisch waren.
    Hat ES uns tief in die Vergangenheit geführt? In eine Zeit, als die Galaxien noch jung ...? Skali erschrak. Nicht weiterdenken! Das sind verrückte Spekulationen.
    *
    »Die Ortung wird deutlicher ...«
    »Sie zeigt einen Ring aus Sternen. Das müssen einige hundert Milliarden Sonnenmassen sein.«
    Die Stimmen hinter den Aggregaten, nur wenige Meter von Skali entfernt, verstummten wieder.
    Der markante Bass gehörte Bertom Snookes, dem Astrophysiker. Und die andere? Sie war unschwer als jene Wake DaFurs zu identifizieren, dessen Berufung der eher abstrakte Fachbereich der Sextadim-Theorie war und der sich in seinen sonstigen Ansichten ebenso abstrakt präsentierte. In den letzten Wochen hatte Skali eine gewisse Geschicklichkeit entwickelt, DaFur aus dem Weg zu gehen. Ihre Zusammentreffen arteten regelmäßig zu Streitgesprächen aus, und sie schätzte das ganz und gar nicht.
    Skali ignorierte die Nähe der beiden Männer. Allein, nur mit der Positronik als Partner, arbeitete sie effektiv. Das hatte sie mit DaFur gemeinsam; in dieser Hinsicht waren sie einander sehr ähnlich. Nur ihre Ansichten liefen konträr. Der Theoretiker behauptete seit jeher, jenseits der Schleier-Barriere müsse ein unüberschaubares Sternenmeer liegen, erfüllt von pulsierendem, überraschend fremdartigem Leben.
    Achtunddreißig Wissenschaftler und Hilfskräfte arbeiteten derzeit in der Station auf Sionis, nur dreieinhalb Lichtwochen von der Barriere entfernt. Dreizehn Frauen, fünfundzwanzig Männer, darunter zwei Jülziish. Die Einsamkeit am Ende der bisherigen Welt war allgegenwärtig.
    »Eine Ringgalaxis! Sieh dir das an, Bertom – es kann gar nicht anders sein.«
    DaFur wusste wieder einmal alles. Jedes Detail kannte er wie üblich im Voraus, oder er bildete sich wenigstens ein, es zu kennen. Skali versuchte, seine Stimme zu ignorieren. Allerdings ertappte sie sich dabei, dass sie plötzlich sogar angespannt lauschte.
    »Die Wiedergabe ist eindeutig«, behauptete DaFur. »Far Away befindet sich knapp am Rand der Ringstruktur, aus unserer Sicht unterhalb der galaktischen Hauptebene.«
    Die Positronik blendete Falschfarben ein, um die räumliche Darstellung zu verbessern.
    »Offenbar bereitet die Unterscheidung zwischen dem Ring als solchem und einzelnen Hintergrundobjekten noch Schwierigkeiten«, sagte Snookes in seinem sonoren Tonfall. »Ich vermute, dass viele bisherige Messungen Fehler aufweisen. Mag sein, dass die Barriere zwar zusammenbricht, aber noch nicht in jeder Hinsicht durchlässig ist. Dadurch werden die Ortungen beeinflusst, Materie kann womöglich erst später passieren.«
    »Trotzdem werden wir die Position von Far Away bald berechnen können.«
    »Eine Ringgalaxis ...«, dozierte der Astrophysiker. »Sonderfall nach einer Kollision, wenn eine Spiralgalaxis zentrumsnah von einer anderen durchstoßen wurde. Die Schwerkraft beider Zentrumsbereiche addiert sich und übt eine starke Anziehung auf die äußere Materie aus. Sobald sich der
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