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Perry Rhodan - 2520 - Grenzgängerin des Schleiers

Titel: Perry Rhodan - 2520 - Grenzgängerin des Schleiers
Autoren: Hubert Haensel
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dass der Aktivatorträger seinen forschenden Blick erwiderte.
    Sie kannten einander von mehreren Empfängen in der Solaren Residenz in Terrania und von Symposien auf Olymp. Aber das war vor dem Einfall der Terminalen Kolonne in die Milchstraße gewesen und lag lange zurück. Rhodan musste sich fragen, wieso er, Whistler, überhaupt noch lebte. Ein Alter von 237 Jahren in vergleichbarer Verfassung wie er zu erleben war keineswegs der Regelfall.
    Interessierten den Terraner solche Nebensächlichkeiten überhaupt?
    Whistlers Überlegungen jagten einander.
    Es sieht nicht danach aus, als sei Terra der Terminalen Kolonne zum Opfer gefallen! Er spürte deshalb Erleichterung, dennoch wurde seine Besorgnis nicht kleiner. Aber es gibt wohl nirgendwo »das Paradies«, in dem wir unbehelligt leben können.
    Rhodan öffnete den Helm und schob ihn in den Nacken zurück. Der Terraner entspannte sich merklich.
    Sein Blick schweifte in die Runde. Allerdings galt er nicht einen Moment lang der Einrichtung von NEO-OLYMP, sondern er ruhte auf den Raumsoldaten und den Kampfrobotern. Ein leichtes zufriedenes Nicken war Rhodans einzige Reaktion.
    Er kennt das Transportsystem der Höfe! , erkannte Whistler.
    Der Administrator ging den beiden Ankömmlingen entgegen. Er fragte sich, ob sie direkt aus der Milchstraße gekommen waren oder auf dem Umweg über andere Höfe.
    Vielleicht wäre es besser, sie zurückzuschicken. Was auch geschehen sein mag, wir müssen Stardust aus diesen Auseinandersetzungen heraushalten. Terra zieht Bedrohungen an wie ein Magnet Eisenspäne. Das war immer so.
    Eine späte Einsicht. Whistler wusste das nur zu gut. Und egal, welches Unheil sich über den Siedlern zusammenbraute, sie hatten wahrscheinlich nie die Chance gehabt, dem zu entgehen. Die Bedrohung durch die Frequenz-Monarchie war ihnen erst durch die Aktivierung des Polyport-Hofes bekannt geworden, den Sean Legrange im Eis des Zeus-Mondes Krian entdeckt hatte.
    Whistler fragte sich, was ES davon wusste.
    Vielleicht mehr, als wir bislang glauben wollten. Die Bitterkeit dieser Erkenntnis brach mit voller Wucht in ihm auf.
    Vorbei der Traum vom schönen Utopia?
    Die Niederungen des Lebens hatten die Stardust-Menschheit endgültig eingeholt.
    *
    Der Obelisk, der in drei Teilen durch den Transferkamin gekommen war und sich scheinbar selbsttätig zusammengefügt hatte, war offensichtlich ein Raumschiff. Timber F. Whistler schätzte, dass die Seitenlänge des Objekts an der Basis gut dreißig Meter betrug. Die Gesamthöhe lag zwischen siebzig und achtzig Metern. Tolot, der sich nur wenige Schritte von der offenen Bodenschleuse entfernt hatte, bot dem Administrator einen guten Größenvergleich.
    Whistler ging an den Soldaten vorbei. Er ignorierte Legranges Geste, die ihn zur Vorsicht mahnte. Hatte denn außer ihm noch niemand Rhodan erkannt?
    Die Soldaten waren im Stardust-System geboren, ebenso Vizeadmiral Lexa und Verteidigungsminister Legrange. Sie kannten die Liga Freier Terraner und den Residenten nur aus den Geschichtsarchiven. Vor allem waren sie in der festen Überzeugung aufgewachsen, niemals mit den Menschen der Milchstraße konfrontiert zu werden.
    Niemals ... So schnell veränderten sich Gegebenheiten. Whistler ignorierte seine aufkommende Bitterkeit.
    Rhodan hielt inzwischen ein flaches elfenbeinfarbenes Gerät auf der linken Handfl äche. Mit zwei Fingern berührte er das an den Ecken abgerundete Gebilde. Eine Holoprojektion baute sich darüber auf.
    Whistler nickte Tolot zu und wandte sich an den Terraner. »Resident, ich bin überrascht. Niemand hätte für möglich gehalten ...«
    Rhodan verzog die Mundwinkel. Ohne von dem sich verändernden kleinen Holo aufzusehen, winkte er heftig mit der Rechten ab. Mit dem ausgestreckten Zeigefinger tippte er in das Display.
    Weitere Darstellungen entstanden in rascher Folge, veränderten sich und erloschen. Whistler vermutete, dass er die Bestätigung von Schaltvorgängen sah und dass diese mit dem Transferkamin im Zusammenhang standen.
    Verfügte Rhodan über ein Steuergerät für den Polyport-Hof?
    Fragend schaute der Administrator zu Tolot auf. Der vierarmige Riese mit der schwarzen Haut und dem roten Kampfanzug überragte ihn um mehr als eineinhalb Meter. Tolot entblößte seine Kegelzähne zu einem vieldeutigen Grinsen.
    »In Ordnung«, sagte Rhodan, und Whistler hörte deutlich, dass Erleichterung in seiner Stimme mitschwang. »Jetzt können wir uns unterhalten. Ich habe den Transporthof
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