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Perry Rhodan - 2520 - Grenzgängerin des Schleiers

Titel: Perry Rhodan - 2520 - Grenzgängerin des Schleiers
Autoren: Hubert Haensel
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Eindringling nach der Kollision ausreichend weit entfernt hat, erlischt die zum Mittelpunkt hin gerichtete zusätzliche Kraft. Doch alle beschleunigten Masseanteile – Sonnensysteme, Nebel, Wolken – sind für ihre bisherigen Umlaufbahnen zu schnell geworden. Zwangsläufige Folge ist eine nach außen gerichtete Verdichtungswelle.«
    Conail Skali kaute auf ihrer Unterlippe. Ein Ring aus Sternen also, irgendwo im All. Sie fragte sich, wie viele solcher Objekte in den terranischen Katalogen aufgeführt sein mochten.
    »Der Ring weitet sich konzentrisch aus«, hörte sie Snookes reden. »Dabei geht die Verdichtung des interstellaren Gases einher mit verstärkter Neubildung von Sternen. Die Ausdehnung endet erst, sobald der Bewegungsimpuls durch die Schwerkraftwirkung aufgezehrt wird. Dieser Prozess nimmt im Allgemeinen Hunderte von Jahrmillionen in Anspruch.«
    Ein Hinweis? Womöglich. Aber wollte Skali die Antwort wirklich erfahren? Sie wandte sich wieder dem Hyperkom zu. Was immer im Randbereich von Far Away geschah, die Administration und das Parlament mussten davon erfahren.
    Bislang gab es keinen Funkkontakt nach Stardust City. Die nächstgelegenen Stationen der Hyperfunk-Relaisbrücke reagierten nicht. Von der Barriere ausgehende Störfronten mochten die Ursache sein.
    Vielleicht wurde die Meldung trotzdem empfangen.
    Skali stutzte. Hatte sie Snookes eben von Schwerkraftexplosionen reden hören? Sie versteifte sich.
    »Es sind starke energetische Entladungen!« DaFurs Ruf hallte durch die Zentrale. »Gerichtete Schwerkraftfronten. Die Peaks sind charakteristisch.«
    »Gravitationswaffen ... oder vergleichbare Systeme«, behauptete eine dritte Stimme. Skali erkannte den Analytiker Sörenssen. »Jemand versucht, mit gerichtetem Vernichtungsvektor einen Aufriss in der Barriere zu erzeugen.«
    »Und wozu ein solcher Aufwand, wenn der Schleier ohnehin zusammenbricht?«
    »Weil Materie die Grenzschicht vielleicht noch nicht überwinden kann.«
    »Demnach hat es jemand verdammt eilig, in den Sternhaufen vorzustoßen.«
    »Die Entfernung beträgt wenig mehr als zwei Lichtjahre.«
    »Können wir Einzelheiten erkennen?«
    »Nur die wechselnden Schwerkraftfronten.«
    Conail Skali kannte die jüngste galaktische Geschichte nur aus den Datenbanken. Als Kind von knapp zehn Jahren hatte sie miterlebt, wie die Verbindung zur Heimat zusammengebrochen war. Nun war sie 126 Jahre alt. An ihre frühe Kindheit erinnerte sie sich bestenfalls vage, die Sonne Sol und ihre Planeten bedeuteten ihr kaum etwas. Nicht einmal Terra selbst.
    Trotzdem hatte sich die Furcht in ihre Erinnerung eingebrannt. Für das Mädchen Conail waren die Angreifer der Terminalen Kolonne damals gesichtslos geblieben, aber ihre stetig wiederholten Attacken auf den systemumspannenden Schutzschirm waren nicht spurlos an ihr vorbeigegangen.
    Hunderttausende Raumschiffe ... schwerste Waffensysteme ... Stand nun wiederum ein Angriff bevor?
    Skali widmete sich dem Hyperkom. Innerlich bebend versuchte sie, eine Verbindung ins Stardust-System herzustellen.
    Endlich Kontakt. Ein rotbärtiges Gesicht blickte sie an. Der Springer redete, aber nicht ein Ton war zu hören. Nach wenigen Sekunden floss das Gesicht auseinander.
    Dann kam der Ton. »Empfang mit Stör... Grenz... ionis, bitte wiederhol...«

2.
    17. Januar 1463 NGZ, 14.25 Uhr
    Polyport-Hof NEO-OLYMP

    Die Situation hatte etwas Unwirkliches. Whistler reizte sein teils robotisches Sehvermögen bis zum Äußersten aus. Er fixierte die beiden unterschiedlichen Wesen, die den Obelisken verlassen hatten.
    »Das muss ein Haluter sein!«, hörte er einen der Soldaten sagen, die entlang des Transportkamins in Stellung gegangen waren. »Icho Tolot, oder? Und der andere ... ein Terraner?«
    Nicht einfach nur ein Terraner. Der Administrator der Stardust-Union wusste es besser. Der andere war Perry Rhodan!
    Rhodan trug einen SERUN. Noch hatte er den Helm geschlossen. Aber Whistler sah das Gesicht hinter der kugelförmig aufgeblähten Folie lächeln. Die Lippen wirkten ein wenig spröde und schlecht durchblutet.
    Als hätte er sie eben noch vor Anspannung fest aufeinandergepresst.
    Natürlich. Rhodan konnte nicht gewusst haben, was ihn bei seiner Ankunft erwartete. Womöglich hatte er befürchtet, NEO-OLYMP von den Angreifern überrannt vorzufinden.
    Die winzige Narbe an seinem rechten Nasenflügel zeichnete sich hell von der gebräunten Haut ab. Und Rhodans blaugraue Augen ... für einen Moment hatte Whistler den Eindruck,
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