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Silver Dragons 01 - Ein brandheisses Date

Silver Dragons 01 - Ein brandheisses Date

Titel: Silver Dragons 01 - Ein brandheisses Date
Autoren: MacAlister Katie
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    »Guter Zwilling ruft bösen Zwilling. Das Wiesel kräht um Mitternacht. Alles klar?«
    »Oh, um Himmels willen … ich habe zu tun! Hör auf, mir alberne verschlüsselte Nachrichten zu senden! Wenn du etwas zu sagen hast, sag es, ansonsten Funkstille! Kapiert?«
    »Du verstehst überhaupt keinen Spaß mehr. Früher warst du für jeden Scherz zu haben, aber in der letzten Zeit hast du dich verändert. Liegt es an der Menopause, May?«
    Cyrenes Frage erschreckte mich so sehr, dass ich im dunklen Flur innehielt und überrascht einen Blick in den Spiegel an der Wand gegenüber warf. Kein Spiegelbild war zu sehen.
    »Bekommst du noch deine Periode? Hast du nachts Hitzewallungen? Wächst dir ein Schnurrbart?«
    »Gott steh mir bei«, murmelte ich und versuchte die vorlaute Stimme zu ignorieren, die mir fröhlich ins Ohr zwitscherte, während ich weiter durch den dunklen, verlassenen Raum schlich. Einen Moment lang dachte ich daran, den Miniatursender, über den Cyrene mit mir Kontakt hielt, einfach abzuschalten, aber die lebenslange Erfahrung mit meinem Zwilling sagte mir, dass der Gedanke einfach nur töricht war.
    »Mann, du bist aber wirklich schlecht gelaunt heute«, stellte sie leicht mürrisch fest.
    Ich blieb kurz stehen, um eine schöne mattgrüne Vase zu bewundern, die in einer Vitrine stand, bevor ich zur gegenüberliegenden Tür huschte. »Deine Bemerkung war ja auch mehr als daneben. Du bist schließlich die Ältere von uns, und im Zweifelsfall kommst du eher in die Menopause als ich.«
    »So viel bin ich auch nicht älter. Gerade mal ein paar Jahre. Tausend, wenn’s hochkommt. Was machst du gerade?«
    Ich versuche, nicht wahnsinnig zu werden, hätte ich am liebsten gesagt, aber ich hielt mich zurück. Solange Cyrene versuchte zu helfen, war sie zu ertragen, aber wenn sie verletzt, deprimiert oder unglücklich war, konnte das fatale Auswirkungen haben, die ich mir im Moment gar nicht erst ausmalen wollte. »Ich bin in der Bibliothek und nähere mich dem Büro. Dort könnte es im Übrigen zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen geben, also sollte von jetzt an Funkstille herrschen. Klar?«
    »Du hast gesagt, ich könnte dir helfen.« Ich presste die Lippen zusammen, als ich ihre störrische Stimme vernahm.
    »Du hilfst mir, indem du die Vorderseite des Hauses bewachst.« Ich schlich zur Tür und betrachtete sie eingehend. Soweit ich sehen konnte, war sie nicht mit Bannzaubern belegt. Ich hob die Hand und legte meine Finger leicht auf das Holz. Nichts löste meinen empfindlichen Gefahrensinn aus.
    »Ich bin auf der   anderen   Straßenseite!«
    Der Türknopf ließ sich leicht drehen und die Tür ging beinahe geräuschlos auf, was für die sorgsame Pflege des Hauspersonals sprach. »Da kannst du besser sehen.«
    »In einem Baum!«
    »Die Höhe ist nur von Vorteil. Hmm.« In dem kleinen Zimmer stand eine weitere hübsche, antike Glasvitrine. Sie war innen beleuchtet, und der gelbe Lichtschein fiel auf den dicken Teppich. Mehrere Kunstobjekte standen in dem Schrank, aber meine Aufmerksamkeit galt nur der schlanken Glasphiole, die als Einziges auf dem mittleren Regal stand.
    »Was hmm? Ich glaube, ich fange mir Käfer ein. Im Baum sind sicher welche. Was nun? Hast du das Zeug gefunden?«
    »Den Liquor Hepatis? Ja. Und jetzt sei still. Ich muss herausfinden, wie der Schrank gesichert ist.«
    »Es ist so aufregend«, flüsterte Cyrene. »Ich war noch nie bei einem deiner Aufträge dabei. Es ist allerdings ein bisschen langweilig, nur zuzuschauen, und ich weiß auch gar nicht, ob es wirklich nötig ist. Du hast doch gesagt, der Magier ist irgendwo in England. Außerdem ist er doch nur ein Magier!«
    Die Verachtung in ihrer Stimme war sogar über das Funkgerät deutlich zu vernehmen.
    »Ich habe noch nie verstanden, was du gegen Magier hast. Sie sind Menschen wie du und ich«, murmelte ich, während ich die elektronische Alarmanlage begutachtete.
    »Bah, sie tun immer so großartig mit ihrer Magie und den tiefen, dunklen Geheimnissen des Universums. Phh! Es geht doch nichts über einen netten, elementaren Zauber. Magier werden einfach überschätzt. Nun greif doch einfach hinein und nimm dir das Ding!«
    »Überschätzt oder nicht, Magoth hat zwar gesagt, dass der Magier weg ist, aber seine Leute sind hier, und nicht einmal ein Magier würde so etwas Wertvolles wie ein Arkanum der Seele unbewacht zurücklassen«, antwortete ich. Ich schaltete den Alarm aus. Normalerweise verabscheuen Magier moderne
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