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Larson, Glen A & Thurston, Robert - Galactica 03 - Die Gräber von Kobol

Larson, Glen A & Thurston, Robert - Galactica 03 - Die Gräber von Kobol

Titel: Larson, Glen A & Thurston, Robert - Galactica 03 - Die Gräber von Kobol
Autoren: Robert Glen A & Thurston Larson
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Übung ist, aber wir machen uns trotzdem besser bereit.
    CASSIOPEIA: Was machen wir mit dem Recorder?
    SERINA: Ich werde mich später darum kümmern.
    Apollo ließ den Recorder eingeschaltet. Er hörte die leiser werdenden Schritte, dann das Schließen der Kabinentür. Nur noch das Geräusch des laufenden Recorders durchbrach jetzt die Stille. Er blickte auf den nächsten Kristall in seiner Hand und überlegte, ob er ihn abspielen sollte oder nicht.

Kapitel 2
     
     
    Lieutenant Boomer war in der ganzen Flotte für seine Vorsichtigkeit bekannt. Schon als Student hatte er jedes Problem von allen Seiten untersucht, bevor er mit sorgfältig gewählten Worten eine Lösung vorschlug. Er fragte die Fragen, an die niemand gedacht hatte. Er zählte zu den besten drei Viperpiloten auf der Galactica – einen Rang, den er sich mit dem draufgängerischen Starbuck und dem tapferen Apollo teilte. Sie wurden oft auch als ›Helden von Carillon< bezeichnet, weil sie den Weg durch den gefährlichen Minengürtel um den Planeten freigeschossen hatten. Boomer war der methodischste in dem Trio. Er schoß nur, wenn er sicher war, daß er sein Ziel treffen würde, und seine Abschußquote wurde nur von wenigen in der ganzen Flotte erreicht.
    Er war stolz auf seinen Ruf als umsichtiger und intelligenter Pilot, selbst wenn er insgeheim manchmal diese Eigenschaften verwünschte. Dann träumte er davon, einmal alle Logik zu vergessen, sich nur von seinen Instinkten leiten zu lassen, ohne Wenn und Aber. Aber immer wenn er diesem Traum nachhing, fragte er sich sofort, ob er dabei war, die Kontrolle über sich zu verlieren. Der Gedanke war nicht so abwegig, denn schon mancher Pilot war durch die Belastung, die der andauernde Streß an ihn stellte, verrückt geworden. Vielleicht war der Punkt nicht mehr so fern, wo er seine Gefühle nicht mehr kontrollieren konnte. Früher, als sich die Galactica und ihre Flotte noch nicht auf der Flucht vor den Cylonern befunden hatte, hatte ein Pilot freinehmen können, um sich von diesen Belastungen zu erholen. Aber hier gab es keine Ruhepausen, keine Möglichkeit, seine Gedanken wieder in den Griff zu bekommen.
    Vielleicht, dachte er, als sich die Viper dem kleinen bläulichen Asteroiden näherte, der das Ziel seiner Patrouille war, kann ich mich auf Apollos Party austoben. Dann haben die anderen wenigstens etwas zu lachen, selbst wenn es sonst nichts bringt. Der alte Boomer sinnlos betrunken, herumtorkelnd … das kann ich mir nicht einmal selber vorstellen! Aber wenn mich ein bißchen Ambrosa auf Touren bringt, warum nicht?
    Die Stimme Lieutenant Jollys unterbrach Boomers angenehme Tagträume.
    »Boomer, mein Scanner zeigt eine Atmosphäre auf diesem lächerlichen kleinen Asteroiden an.«
    »Irgendwelche gefährlichen Elemente?«
    »Keine zu entdecken, aber …«
    »Aber wer kann das schon genau wissen, stimmt’s Jolly? Wenn wenigstens unsere Instrumente einwandfrei arbeiten würden, anstatt dauernd mit Spucke und Mehlkleister repariert zu werden, könnten wir jede einzelne Mikrobe ausmachen und jeden einzelnen Virus. Ich glaube, wir sollten trotz allem unsere Atemschutzgeräte aufsetzen. Okay, Jolly?«
    »Wenn du meinst, Boomer. Du bist der …«
    »Ich weiß. Ich bin der vorsichtigere von uns beiden. Es macht mich krank, das dauernd hören zu müssen.«
    »Ach was, das hast du doch gern, du willst es nur nicht zugeben.«
    »Vielleicht, Jolly.«
    Nachdem sie weich auf der Oberfläche des Asteroiden gelandet waren und Boomer das Atemschutzgerät über sein Gesicht gezogen hatte, zögerte er noch, bevor er das Verdeck der Viper öffnete. Der Asteroid wirkte nicht gerade gastfreundlich. Die Oberfläche war zerklüftet und mit Felsbrocken übersät. Alles war mit einer öligen, glitschigen Flüssigkeit überzogen. Boomer fühlte sich verwundbar. Es war gleichgültig, wieviel Schutzkleidung sie trugen und ob die Atemmasken luftdicht abschlossen, Viperpiloten waren immer verwundbar. Boomer fühlte sich jedesmal unbehaglich, wenn er seinen Fuß auf einen unbekannten Planeten oder Asteroiden setzte.
    Jolly hatte seine Viper schon verlassen. Vorsichtig bewegte sich der übergewichtige, aber bewegliche junge Mann auf einen Felsen zu. Er drehte sich zu Boomer um, als wollte er fragen, wann kommst du denn endlich? Boomer seufzte, öffnete sein Verdeck und kletterte aus der Viper.
    Lange krochen sie, manchmal sogar auf allen vieren, durch das unwegsame Gelände. Sie mußten ihre Handschuhe ausziehen, um an den
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