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Larson, Glen A & Thurston, Robert - Galactica 03 - Die Gräber von Kobol

Larson, Glen A & Thurston, Robert - Galactica 03 - Die Gräber von Kobol

Titel: Larson, Glen A & Thurston, Robert - Galactica 03 - Die Gräber von Kobol
Autoren: Robert Glen A & Thurston Larson
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darauf programmiert wird, meine Befehle zu befolgen.«
    »Aber …«, setzte Lucifer an, doch der Erhabene Führer brachte ihn mit einem düsteren »Gewährt« zum Schweigen.
    Lucifer schien zu schmollen, seine Lichter verblaßten zu einem schwachen Rosa.
    »Und noch etwas, Erhabener Führer«, sagte Baltar. »Ich verlange, daß im Kommandoraum auf meinem Basisstern ein Thron steht …«
    »Gewährt.«
    »Auf einem Podest.«
    »Gewährt.«
    »Genauso hoch wie Euer Thron.«
    »Gewährt.«
    »Ich bin zufrieden.«
    »Das glaube ich gerne. Lucifer, bring Baltar zu seinem Schiff.«
    Als Baltar den Thronsaal verließ, hörte er ein leises Geräusch. Er wußte, daß es kein Kichern war, obwohl es wie eines klang.

Kapitel 1
     
     
    Obwohl er schon lange in der dunklen Kabine saß, konnte Apollo nicht einmal die Umrisse der vertrauten Einrichtung erkennen. Das einzige Licht im Raum kam aus seiner Armbanduhr, in die das Symbol der Zwölf Welten eingraviert war.
    Er spürte, wie ihn die Muskeln in seinen Schultern und Beinen schmerzten. Er hatte sich zu lange nicht bewegt. Er rutschte auf seinem Stuhl nach vorne und spürte dabei das Gewicht des tragbaren Recorders auf seinem Schoß. Er hatte ihn völlig vergessen. Er hob ihn hoch und hielt ihn einen Augenblick in seinen Händen. Sie zitterten.
    Serina hatte gesagt, daß in einer Schublade ein paar Aufnahmekristalle lägen. Kristalle, die sie früher einmal besprochen hatte. Er durchsuchte mehrere Schubladen in einem Kasten neben ihrem Bett, bevor er sie in einer Ecke entdeckte. Er hielt sie in der Hand und murmelte: »Sie sind so klein. Und doch ist so viel Leben in ihnen enthalten.«
    Er wurde sich bewußt, daß er ihre ganze Arbeit zerstören konnte, wenn er seine Hand zur Faust ballte. Seine Hand zitterte stärker, weil er befürchtete, daß ihm das aus Versehen passieren könnte. Er legte die kleinen Kristalle auf den Tisch und schaltete die dämmrige Lampe ein. Die Kristalle waren numeriert, und jeder trug ein Datum. Serina hatte das für das Archiv gemacht.
    Er fürchtete sich davor, sie anzuhören, Serinas Stimme zu hören. Aber er hatte keine Wahl. Er mußte sie abspielen. Er steckte den ersten Kristall in den Recorder und drückte den Startknopf. Dieser sprang wieder heraus. Er drückte sanfter, und diesmal blieb der Knopf auf Abspielposition. Plötzlich überschwemmte Serinas Stimme das kleine Zimmer. Viel zu laut – es klang, als würde Serina über den Bordlautsprecher sprechen.
    Er drehte die Lautstärke zurück. Es schien ihm, als stände sie neben ihm. Er drehte das Licht aus und lauschte der Stimme in der Dunkelheit.
    SERINA: … funktioniert. Wenn der Knopf nicht wieder herausspringt, können wir zum Thema kommen.
    Okay. Fangen wir an. Hier ist Serina. Das waren immer meine ersten Worte, wenn ich vor der Kamera stand. Sozusagen mein Markenzeichen, als ich noch Reporterin auf Caprica war. Seltsam, daß sie nicht mehr so wie früher klingen. Was glaubst du, Cassie …? Eine Pause, weil Cassiopeia mit den Schultern zuckt. Sprich ins Mikrophon, Cassie … Sei doch nicht so scheu …
    CASSIOPEIA: Ich habe nichts dazu zu sagen. Wenn ich etwas …
    SERINA: Es überrascht mich, daß niemand mehr etwas zu sagen hat. Ich glaube, wir sollten …
    CASSIOPEIA: Vielleicht, weil …
    SERINA: Verzeihung, Cassie. Was wolltest du sagen?
    CASSIOPEIA: Vielleicht erinnert es zu sehr an den letzten Tag auf Caprica, als der Planet von der cylonischen Armee angegriffen wurde. Du warst damals gerade im Dienst, oder nicht?
    SERINA: Das ist vielleicht gar keine schlechte Idee. Ich werde darüber sprechen. Korrigieren kann ich es später. Also, eins, zwei, drei, räuspern … go!
    Hier ist Serina, auf dem Kampfstern Galactica. Dieses ist das erste von mehreren – das hoffe ich wenigstens – Kristallen, die in unseren Archiven aufbewahrt werden sollen, damit unsere Nachfahren etwas über die Geschichte der Menschheit erfahren, nachdem sie durch einen Verrat von den Cylonern von ihren zwölf Heimatwelten vertrieben wurde. Das geschah im siebten Jahrtausend unserer Geschichte. Bis heute waren wir alle auf der Galactica zu beschäftigt, am Leben zu bleiben und mit den Cylonern zu kämpfen, die uns immer noch verfolgen. Das gilt auch für die anderen Schiffe, die unsere Flotte bilden. Aber jetzt glaube ich, daß die Zeit gekommen ist, unsere Archive auf den neuesten Stand zu bringen.
    Zuerst meine Biographie: Ich war Reporterin auf dem Planeten Caprica. Ich bin auch auf Caprica geboren.
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