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Larson, Glen A & Thurston, Robert - Galactica 03 - Die Gräber von Kobol

Larson, Glen A & Thurston, Robert - Galactica 03 - Die Gräber von Kobol

Titel: Larson, Glen A & Thurston, Robert - Galactica 03 - Die Gräber von Kobol
Autoren: Robert Glen A & Thurston Larson
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erschaffen, er konnte beliebig viele Persönlichkeiten zur gleichen Zeit repräsentieren. Er konnte auf seine eigene Weise die Cyloner übertrumpfen, die es nie zu mehr als drei Gehirnen gebracht hatten.
    Er wollte nicht einmal ausschließen, daß er mit seinen Fähigkeiten die politische Laufbahn einschlagen und es sogar bis zum ersten voll computerisierten Führer bringen konnte. Aber diese Gedanken mußte er für sich behalten, das wußte er. Wenn die Cyloner von seinen Plänen erfahren würden, wäre sein Vorhaben schon gescheitert. Neben seiner Seele, die in einem kleinen Kästchen in seiner rechten Schulter steckte, hatte er begonnen, ein Bewußtsein zu entwickeln. Und mit jeder Verbesserung, die er an sich vornahm, verstärkte sich sein Gefühl, ein lebendiges Wesen zu sein.
    Aber Baltar machte ihm Sorgen. Der Mensch war zu eitel und arrogant geworden. Wie alle menschlichen Wesen hatte auch Baltar die unangenehme Eigenschaft, seine wirklichen Gefühle hinter schwer interpretierbaren Gesichtsausdrücken zu verstecken. Das Schlimmste war sein Lächeln, ein rätselhaftes, dunkles Grinsen. Wenn er auf seinem lächerlich hohen Podest saß, das Gesicht im Schatten, wirkte er auf Lucifer immer wie eine lebendige Puppe. Er haßte es, wenn er sich so förmlich dem Thron Baltars nähern mußte und seiner neu einprogrammierten Persönlichkeit gehorchte, indem er sagte: »Zu Euren Diensten, Baltar.«
    Wie immer ließ Baltar ein paar Sekunden verstreichen, bevor er seinen Untergebenen wahrzunehmen schien.
    Der Baltar, den Lucifer vor dem Beil gerettet und den er trainiert hatte, hatte nicht so gewirkt, als könnte er sich so herrschaftlich gebärden. Dieser Baltar hatte geweint und gebettelt und war ein gutes Werkzeug für Lucifers Pläne gewesen. Jetzt hatten sie ihre Rollen getauscht.
    »Ich bringe gute Nachrichten. Wir haben soeben den Kampfstern Galactica geortet.«
    Lucifer fühlte sich getroffen, weil Baltar nur gelangweilt reagierte.
    »Wirklich? Berichte ausführlicher.«
    »Wir haben zwei Vipers auf Erkundungsflug entdeckt, als sie auf einer unserer Basen im Quadrat Otarsis gelandet sind. Obwohl wir sie gefangennehmen oder töten hätten können, haben wir sie entkommen lassen … wie Ihr befohlen habt.«
    »Wie weit ist die Basis von hier entfernt?«
    »Einskommafünf Hectar. Und da die Galactica nicht schnell fliegen kann, wenn sie ihre Begleitschiffe nicht im Stich lassen will, könnten unsere Jäger sie im Handumdrehen einkreisen.«
    »Wissen sie, daß wir sie entdeckt haben?«
    »Nein. Das ist unser Vorteil. Wenn wir unsere Flotte sofort starten lassen, könnten wir sie im Handstreich erobern.«
    »Wie damals auf Carillon?«
    Die letzten Worte hatte Baltar geschrien. Lucifer, der bei der Schlacht auf Carillon nicht dabeigewesen war, konnte ihm darauf nichts erwidern. Er wußte, daß die Kriegsforscher immer noch keine Erklärung dafür gefunden hatten, wie es der kleinen Humanoidenflotte hatte gelingen können, den wesentlich größeren cylonischen Streitkräften zu entkommen. Lucifer war überzeugt, daß Adama von dem Hinterhalt gewußt hatte. Sein Sohn Apollo und der damals noch völlig unbekannte Pilot Starbuck hatten sich in der Schlacht heldenhaft geschlagen. Aber trotz allem hätten sie eigentlich nicht gewinnen können, und die cylonischen Wissenschaftler rätselten immer noch, warum es ihnen trotzdem gelungen war.
    Baltar erhob sich von seinem Thron und blickte auf Lucifer herab. In dem schwachen Licht wirkte der Mann größer, als er in Wirklichkeit war.
    »Ein Basisstern reicht nicht aus, um die Galactica sicher zu besiegen. Der Commander scheint übersinnliche Fähigkeiten zu besitzen, wenn es darum geht, einen Angriff vorauszusehen.«
    Lucifer schätzte Adamas Fähigkeiten nicht so hoch ein. Er war überzeugt davon, daß die cylonischen Schlachtpläne vollkommen überholt waren und neu ausgearbeitet werden mußten.
    »Ich fasse also zusammen«, sagte Baltar, »daß unsere augenblicklichen Streitkräfte nicht ausreichen, um einen Angriff auf die Galactica zu riskieren.«
    Du faßt zusammen? dachte Lucifer. Welches Recht hast du, das zu behaupten? .Diese Menschen hatten doch keine Ahnung, wie man Daten richtig auswertete. Auch die Cyloner konnten das nicht. Beide Rassen nahmen willkürlich zusammengewürfelte Daten auf und glaubten, genug Verstand zu besitzen, um mit diesen Daten zu einer logischen Lösung zu gelangen. Dabei waren diese Lösungen immer so unlogisch wie das ganze Verhalten dieser
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