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Larson, Glen A & Thurston, Robert - Galactica 03 - Die Gräber von Kobol

Larson, Glen A & Thurston, Robert - Galactica 03 - Die Gräber von Kobol

Titel: Larson, Glen A & Thurston, Robert - Galactica 03 - Die Gräber von Kobol
Autoren: Robert Glen A & Thurston Larson
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Wesen. Lucifer wunderte sich immer wieder über Baltars Selbstvertrauen, wenn es doch offensichtlich war, daß er immer wieder falsch reagierte. Wieder lockte es ihn, das Programm zu löschen, das ihm gebot, sich gehorsam gegenüber Baltar zu verhalten.
    »Im Augenblick besteht unsere Aufgabe darin, die Galactica aufzuspüren und sie außerhalb ihres Ortungsradius zu verfolgen.«
    »Ich nehme an, daß wir dann um Verstärkung bitten sollen.«
    Baltar seufzte. Für Lucifer war Seufzen die unangenehmste menschliche Lautäußerung.
    »Ein Hilferuf würde mit Sicherheit auch von der Galactica aufgefangen werden. Wir würden sie dadurch warnen und ihr einen Fluchtweg zeigen.«
    »Aber wenn wir keine Unterstützung anfordern und Ihr Euch weigert, die Galactica anzugreifen, wäre dann nicht das Ergebnis dasselbe? Die Galactica entkommt uns wieder.«
    Lucifer hatte den Eindruck, als würde er einem Kind die Grundzüge der Kriegsstrategie erklären.
    »Du kannst mir vertrauen, Lucifer. Ich habe bereits einen Plan entworfen.«
    Lucifer wußte, daß er an den Plänen des Humanoiden nicht interessiert war. Aber er hatte keine andere Möglichkeit, als zuzuhören.
    »Wir brauchen nur noch eine günstige Gelegenheit. Und diese Gelegenheit wird kommen.«
    Wie kann er sich so sicher sein? dachte Lucifer. Aber Baltar wirkte so unnahbar und arrogant auf seinem hohen Thron, daß Lucifer klar wurde, daß dies nicht der richtige Augenblick war, über die Fähigkeiten seines Vorgesetzten nachzudenken. Das beste war, Baltar seinen Willen zu lassen, bis er einen Fehler machte – und das würde er mit Sicherheit tun. Lucifer verbeugte sich unterwürfig, murmelte »Zu Euren Diensten«, und verschwand.
    Starbuck, normalerweise kein Kind von Traurigkeit, konnte sich seine gedrückte Stimmung nicht erklären. Sie hatte ihn plötzlich befallen, nachdem er die Vorbereitungen für Apollos Party abgeschlossen und Fähnrich Greenbean zusammen mit ein paar anderen losgeschickt hatte, um ein bißchen Bier und Ambrosa zu organisieren. Der Fähnrich war nicht gerade glücklich darüber gewesen, daß ausgerechnet er die Getränke stehlen sollte, aber Starbuck hatte ihn überzeugt, indem er von alten militärischen Bräuchen gesprochen hatte und dabei besonders auf die Rechte eines durstigen und hungrigen Piloten eingegangen war.
    Starbuck wollte sich nicht in einen allgemeinen Weltschmerz treiben lassen, aber es fiel ihm schwer, das Gefühl von Hoffnungslosigkeit, das ihn beherrschte, niederzukämpfen. Er wußte nicht, warum er so betrübt war. Warum kam es ihm plötzlich so vor, als sei die Tätigkeit eines Kampfpiloten, selbst wenn man einer der besten war, keine ausfüllende und befriedigende Aufgabe? Er legte seine Füße auf den Kartentisch im Bereitschaftsraum, lehnte sich in seinem Stuhl zurück und versuchte, die dunklen Gedanken zu verscheuchen. Er zog ein Päckchen Spielkarten aus seiner Hemdtasche und begann, sie zu mischen. Kartenmischen hatte ihm immer bei der Konzentration geholfen. Er probierte ein paar Kartentricks und steckte die Karten dann wieder in die Tasche zurück.
    Es hatte nicht geholfen. Seine Stimmung hatte sich nicht gebessert. Warum nur? Eine Viper zu fliegen, war eine hohe Ehre, und die ganze Flotte betrachtete ihn als einen Helden. Und wie sagte Councillor Anton immer? ›Das, was die Menschheit jetzt am dringendsten braucht, sind Helden!‹ Früher hatten ihn diese Worte immer beeindruckt. Jetzt schienen sie ihm das leere Geschwafel eines Politikers zu sein. Wofür waren Helden denn gut? Ein Held war im Grunde doch ein hirnloser Idiot, dessen einziger Wunsch es war, schneller zu marschieren, zu fliegen und zu schießen als alle anderen. Nicht mehr, nicht weniger. Nein, das war nicht wahr. Das roch zu sehr nach Selbstbeschimpfung, und es war eine Beleidigung für wirkliche Helden wie Apollo und Boomer.
    Aber wenn man es objektiv betrachtete, waren die meisten Heldentaten einfach töricht. War es nicht falsch, dauernd sein Leben aufs Spiel zu setzen, wenn es doch viel wichtiger war, sich selbst zu verteidigen? Aber Starbuck hatte kein Gefühl dafür, wenn eine Situation gefährlich wurde, und darum fühlte er sich auch nicht als Held. Held war eine Bezeichnung, die man ihm angesteckt hatte wie eine Blume ins Knopfloch. Sicher, es lief ihm immer kalt den Rücken hinunter, wenn er ein cylonisches Schiff getroffen hatte und beobachtete, wie es explodierte und einen Augenblick die Schwärze des Alls in helles Licht verwandelte.
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