Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Landung auf Darkover - 1

Landung auf Darkover - 1

Titel: Landung auf Darkover - 1
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
Vom Netzwerk:
bei«, sagte Moray langsam, »doch ich möchte gerne eine Frage aufwerfen, die Sie noch nicht gestellt haben, Captain. Genehmigt?«
»Das erste, was ich vorhin klargestellt habe, war, daß die Etikette für die Dauer unseres Hierseins aufgehoben ist - also los«, knurrte Leicester.
»Was wird getan, um diesen Planeten auf seine Bewohnbarkeit hin zu überprüfen - ich meine: für den Fall, daß die Antriebsmaschinen nicht repariert werden können und wir hier festhängen?«
MacAran empfand einen Augenblick des Schocks, der ihn erstarren ließ, dann eine kleine Woge der Erleichterung. Ein anderer hatte es ausgesprochen. Ein anderer hatte ebenfalls darüber nachgedacht. Er brauchte nicht derjenige zu sein, der es zur Sprache brachte.
Doch auf Captain Leicesters Gesicht war der Schock nicht verschwunden, er war zu steifem, kaltem Zorn erstarrt: »Dafür besteht nur eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit.«
Moray erhob sich gewichtig. »Ja, ich habe gehört, was Ihre Leute gesagt haben, aber ich bin nicht restlos überzeugt. Ich denke, wir sollten augenblicklich damit anfangen, eine Inventur dessen zu machen, was wir haben und was hier ist - für den Fall, daß wir auf Dauer gestrandet sind.«
»Unmöglich«, wehrte Captain Leicester schroff ab. »Wollen Sie etwa behaupten, Sie würden über den Zustand unseres Schiffes besser Bescheid wissen als meine Mannschaft, Mr. Moray?«
»Nein. Ich habe verdammt noch mal keine Ahnung von Sternenschiffen und weiß auch gar nicht, ob ich überhaupt Ahnung davon haben will. Aber ich erkenne Trümmer, wenn ich welche sehe. Ich weiß, daß ein gutes Drittel Ihrer Mannschaft tot ist, einschließlich einiger wichtiger Techniker. Ich habe den Ersten Offizier Del Rey sagen hören, sie glaube - sie glaube -, der Navigationscomputer könne repariert werden, und ich weiß bestimmt, daß im interstellaren Raum ohne Computer niemand einen MAM-Antrieb steuern kann. Wir müssen in Betracht ziehen, daß das Schiff vielleicht nirgendwo mehr hinfliegt. Und in diesem Fall werden auc h wir nirgendwo mehr hinfliegen. Es sei denn, wir haben ein jugendliches Genie unter uns, das im Laufe der nächsten fünf Jahre mit den hier vorhandenen Rohstoffen und unserer Handvoll Leute einen interstellaren Kommunikationssatelliten bauen und eine Nachricht zur Erde oder zu den Kolonien auf Alpha Centauri oder Coronis senden kann, auf daß man komme, um die armen verirrten Schäflein abzuholen.«
»Was wollten Sie damit erreichen, Mr. Moray?« fragte Camilla Del Rey mit leiser Stimme. »Uns noch mehr demoralisieren? Uns ängstigen?«
»Nein. Ich versuche, realistisch zu sein.«
Leicesters Gesicht verfärbte sich rot, und er unternahm eine vortreffliche Anstrengung, seine Wut zu beherrschen. »Ich denke, Sie liegen falsch, Mr. Moray«, sagte er. »Unsere vordringlichste Aufgabe ist es, das Schiff zu reparieren, und für diesen Zweck mag es eventuell vonnöten sein, jeden Mann heranzuziehen, einschließlich der Passagiere aus Ihrer Kolonistengruppe. Wir können keine großen Kontingente abzweigen, die sich um irgendwelche andere, fernliegende Dinge kümmern«, fügte er nachdenklich hinzu. »Wenn das also eine Forderung war, betrachten Sie sie als abgelehnt. Gibt es noch eine weitere Angelegenheit?«
Moray setzte sich nicht. »Was geschieht, wenn wir in sechs Wochen entdecken, daß Sie Ihr Schiff nicht reparieren können? Oder in sechs Monaten?«
Leicester machte einen tiefen Atemzug. MacAran konnte die große Müdigkeit in seinem Gesicht sehen - und sein Bemühen, sie nicht zu zeigen. »Ich schlage vor, wir überqueren diese Brücke, falls und wenn wir sie in der Ferne auftauchen sehen, Mr. Moray. Es gibt da ein sehr altes Sprichtwort, das lautet: Kommt Zeit, kommt Rat. Ich glaube nicht, daß eine Verzögerung von sechs Wochen gravierend genug ist, daß wir uns alle mit der Hoffnungslosigkeit und dem Tod abfinden. Was mich betrifft, so habe ich vor, zu überleben und dieses Schiff wieder nach Hause zu bringen, und jeder, der irgendwelches defätistisches Gerede aufbringt, wird mit mir rechnen müssen. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?«
Moray war offenbar nicht zufrieden, aber irgend etwas, vielleicht nur der Wille des Captains, ließ ihn schweigen. Er setzte sich, aber er blickte noch immer finster drein.
Leicester zog Camillas Schreibplatte zu sich herüber. »Gibt es noch etwas? Sehr gut. Ich glaube, das ist dann alles, Damen und Herren. Die Listen der Überlebenden und Verwundeten und deren Gesundheitszustand
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher