Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Landung auf Darkover - 1

Landung auf Darkover - 1

Titel: Landung auf Darkover - 1
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
Vom Netzwerk:
Ruh’… und hier find’ ich die Ruh’, die ich suche.
Wiederholung:
Endlos das Kreisen der Welt, endlos der Sonne Drehen, Endlos bis jetzt war die Suche.
Zurück an den Anfang, da will ich mich drehen, und hier find ich Ruh’, die ich suche.
    Mit festen Händen steckte er eine Harzkerze an und setzte wohlüberlegt die lange Zündschnur in Brand.
    Camilla und MacAran hörten die Explosion und rannten auf die Kuppel zu, gerade noch rechtzeitig, um sie himmelwärts in einem Trümmerregen und auflodernden Flammen aufsteigen zu sehen.
    Als er an dem Vorhängeschloß herumhantierte, begann Harry Leicester zu merken, daß er nicht hinauskommen würde. Diesmal würde er es nicht schaffen. Von dem Schlag und der Erschütterung taumelnd, aber kalt, froh, bei Verstand, sah er die Zerstö rung an. Ich habe euch einen sauberen Anfang gegeben, dachte er verwirrt, vielleicht bin ich doch Gott, derjenige, der Adam und Eva aus dem Paradies vertrieben und aufhörte, ihnen alle Antworten zu sagen, um sie ihren eigenen Weg finden und wachsen zu lassen … keine Lebensadern, keine bequemen Polster … Sollten sie ihren eigenen Weg finden, leben oder sterben …
    Er merkte kaum, daß sie die Tür gewaltsam öffneten und ihn behutsam aufnahmen, aber er spürte Camillas sanfte Berührung an seinem sterbenden Verstand und öffnete die Augen für den blauen, mitfühlenden Blick.
    Er flüsterte verwirrt: »Ich bin ein sehr dummer, törichter alter Mann…«
Ihre Tränen fielen auf sein Gesicht. »Versuche nicht zu reden. Ich weiß, weshalb du es getan hast. Wir begannen es gemeinsam zu tun, das letzte Mal, und dann … o Captain, Captain …«
Er schloß die Augen. »Captain wovon?« flüsterte er, und dann, mit seinem letzten Atem, fuhr er fort: »Man kann einen Captain nicht in den Ruhestand versetzen. Man muß ihn erschießen … und ich habe ihn erschossen …«
Und dann ging die rote Sonne aus, für immer, und fla mmte auf zu strahlenden Lichtgalaxien.
Epilog
    Sogar die Stützen des Sternenschiffes waren verschwunden, fortgetragen zu den gehorteten Metallvorräten; der Bergbau würde auf dieser Welt immer mühsam und Metalle viele, viele Generationen lang rar sein. Camilla warf aus Gewohnheit der Stelle einen Blick zu, aber nicht mehr, als sie durch das Tal ging. Sie ging leichtfüßig, eine große Frau, das Haar leicht von Frost überzogen, als sie einem nur halb bewußten Impuls folgte. Außer Sichtweite sah sie das hohe Steindenkmal für die Absturzopfer, den Friedhof, wo alle Toten des ersten schrecklichen Winters neben den Toten des Sommers und der Winde des Wahnsinns begraben waren. Sie zog ihren Pelzumhang um sich zusammen und sah mit einem Bedauern, das so lange vorbei war, daß es nicht einmal mehr Traurigkeit aufkommen ließ, auf einen der grünen Hügel.
    MacAran, der von der Bergstraße das Tal herunterkam, sah sie, in ihre Felle und ihren Tartanrock gewickelt, und hob seine Hand zur Begrüßung. Sein Puls beschleunigte sich noch bei ihrem Anblick, auch nach so vielen Jahren noch, und als er sie erreichte, nahm er ihre beiden Hände für einen Moment und hielt sie, bevor er sprach.
    Sie sagte: »Den Kindern geht es gut - ich habe Mhari heute morgen besucht. Und du, ich kann ohne zu fragen sehen, daß du eine gute Reise hattest…« Während er ihre Hand in der seinen ruhen ließ, wandten sie sich beide um in den Straßen von New Skye. Ihr Haushalt befand sich ganz am Ende der Straße, wo sie den hohen Ostgipfel sehen konnten, hinter dem die rote Sonne jeden Morgen in den Wolken aufging, an einem Ende das kleine Gebäude, das die Wetterstation war, Camillas besonderer Verantwortungsbereich.
    Als sie in den Hauptraum des Gebäudes kamen, das sie mit einem halben Dutzend anderer Familien teilten, warf MacAran seine Pelzjacke ab und ging zum Feuer. Wie die meisten Männer in der Kolonie, die keine Kilts trugen, trug er Lederhosen und eine aus Tartantuch gewobene Jacke. »Sind alle anderen draußen?«
    »Ewen ist im Krankenhaus, Judy in der Schule, und Mac ist beim Herdenauftrieb«, sagte sie. »Wenn du dich nach einem Blick auf die Kinder gesehnt hast, so glaube ich, daß sie alle außer Alastair auf dem Schulhof sind. Er ist heute morgen bei Heather.«
    MacAran ging zum Fenster, schaute auf das schräge Dach der Schule. Wie rasch sie doch groß wurden, dachte er, und wie leicht die vierzehn Jahre des Kindergebärens auf den Schultern ihrer Mutter lagen. Die sieben, die den schrecklichen Hungerwinter vor fünf Jahren
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher