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Landung auf Darkover - 1

Landung auf Darkover - 1

Titel: Landung auf Darkover - 1
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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überlebt hatten, wuchsen auf. Irgendwie hatten sie gemeinsam die frühen Stürme dieser Welt gemeistert, und obwohl sie Kinder hatte von Ewen, von Lewis Mac-Leod, von einem anderen, dessen Namen er nie erfahren hatte und von dem er vermutete, daß Camilla ihn selbst nicht kannte, so waren ihre zwei ältesten Kinder und ihre zwei jüngsten von ihm. Das letzte, Mhari, lebte nicht bei ihnen; Heather hatte drei Tage vor Mharis Geburt ein Kind verloren, und Camilla, die sich nie danach gedrängt hatte, ein Kind zu pflegen, wenn eine Amme verfügbar war, hatte sie Heather zum Aufziehen gegeben. Als Heather nach der Entwöhnung nicht bereit war, sie aufzugeben, hatte Camilla zugestimmt, Heather sie behalten zu lassen, obwohl sie sie fast jeden Tag besuchte. Heather war eine der unglücklichen Frauen - sie hatte sieben Kinder geboren, aber nur eines hatte länger als einen Monat nach der Geburt gelebt. Bande der Adoption waren stärker als die des Blutes; die Mutter eines Kindes war lediglich dieje nige, die sich um es kümmerte, der Vater derjenige, der es unterrichtete. MacAran hatte Kinder von drei anderen Frauen und sorgte für sie ohne Unterschied, doch seine größte Liebe galt der seltsamen jungen Lori, die mit vierzehn kleiner als Judy und noch immer kindlich und sonderbar war und von vielen als Wechselbalg bezeichnet wurde, dessen unbekannter Vater für alle bis auf einige wenige ein Rätsel darstellte.
    »Jetzt bist du zurück, aber wann mußt du wieder fort?« fragte Camilla.
Er legte einen Arm um sie. »Zunächst einmal bin ich ein paar Tage zu Hause, und dann … wir wollen versuchen, das Meer zu finden. Es muß eins geben, irgendwo auf dieser Welt. Aber zuerst … ich habe etwas für dich. Wir haben vor einigen Tagen eine Höhle entdeckt… und im Gestein dies hier gefunden. Ich weiß, wir haben kaum Bedarf für diese Juwelen, und es ist wirklich Zeitverschwendung, sie auszugraben, aber Alastair und mir gefiel das Aussehen von diesen hier, und so brachten wir sie für dich und die Mädchen mit nach Hause. Irgendwie habe ich ein besonderes Gefühl, was diese Steine angeht.«
Er nahm eine Handvoll blauer Steine aus der Hosentasche und ließ sie in ihre Hände purzeln, wobei er die Überraschung und Freude in ihren Augen beobachtete. Dann stürmten die Kinder herein, und MacAran wurde von einer Woge von kindlichen Küssen, Umarmungen, Fragen und Bitten überflutet.
»Da, nimmst du mich das nächste Mal mit zu den Bergen? Harry durfte auch mit, und er ist erst vierzehn!«
»Da, Alanna hat meine Kuchen genommen, laß sie sie mir zurückgeben!«
»Dada, Dada, schau her, schau her! Sieh, wie ich klettern kann!« Camilla ignorierte wie immer das Tohuwabohu und bedeutete ihnen, sich zu beruhigen. »Sag’ mal, Lori, was ist denn los?«
Das silberhaarige Mädchen mit den grauen Augen nahm einen von den blauen Steinen auf und sah die sternenähnlichen Muster an, die darin aufgerollt waren. Sie sagte ernst: »Meine Mutter hat so einen. Darf ich auch einen haben? Ich glaube, ich kann ihn wirken lassen wie sie.«
MacAran sagte: »Du darfst einen haben«, und sah Camilla an. Irgendwann, in Loris eigener Zeit, würden sie genau wissen, was sie bedeuteten, denn ihr seltsames Ziehkind tat nichts ohne Bedeutung.
»Weißt du«, sagte Camilla, »ich glaube, irgendwann werden diese Steine sehr, sehr wichtig für uns alle sein.«
MacAran nickte. Ihre Eingebung hatte sich so viele Male als richtig erwiesen, daß er es auch jetzt erwartete - aber er konnte warten. Er ging zum Fenster und schaute hinauf zur hohen, vertrauten Silhouette der Berge, träumte sich über sie hinaus zu den Ebenen, den Hügeln, den unbekannten Meeren. Ein hellblauer Mond, wie ein Stein, in den Lori noch immer wie verzaubert starrte, schwebte ruhig empor über die Wolken am Rand des Berges, und sehr sanft begann es zu regnen.
»Irgendwann«, sagte er geistesabwesend, »wird jemand diesem Mond - und dieser Welt - einen Namen geben.«
»Irgendwann«, sagte Camilla, »aber wir werden es nie erfahren.«
Ein Jahrhundert später nannte man den Planeten DARKOVER. Aber die Erde wußte zweitausend Jahre lang nichts von ihnen.
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