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Landung auf Darkover - 1

Landung auf Darkover - 1

Titel: Landung auf Darkover - 1
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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mühelos tragen konnte. Die Umgebung war hier sauberer, die Wanderung leichter zu bewältigen als auf der Erde, und er warf den fernen Bergen einen sehnsüchtigen Blick zu. Wenn sich ihr Aufenthalt auf mehr als nur ein paar Tage ausweitete, so konnte er vielleicht entbehrt werden und zu einer kurzen Klettertour dorthin aufbrechen. Gesteinsproben und ein paar geologische Anmerkungen müßten dem Kolo nialen Expeditions-Korps der Erde durchaus etwas wert sein, und es würde zudem eine Menge mehr Spaß machen als eine Kletterpartie auf der Erde, wo vom Yellowstone bis zum Himalaya jeder Nationalpark dreihundert Tage im Jahr an den Touristen erstickte, die in großen Jets herbeigekarrt wurden.
    Er nahm an, daß es nur fair war, jedem eine Chance zu bieten, in die Berge zu kommen, und gewiß erleichterten es die bis zu den Gipfeln des Mount Rainier, Mount Everest und Mount Whitney installierten Gleitbänder und Lifts den alten Frauen und Kindern, dort hinaufzugelangen und Gelegenheit zu haben, das Panorama zu genießen. Trotzdem, dachte MacAran sehnsuchtsvoll, einen wahrhaftigen, bisher unbezwungenen Berg zu ersteigen - einen Berg ohne Gleitbänder, ohne einen einzigen Sessellift! Er war auch auf der Erde geklettert, aber man kam sich doch ziemlich dumm vor, wenn man sich eine Felsenklippe hochmühte, während Teenager in Sessellifts auf ihrem mühelosen Weg zum Gipfel an einem vorbeischwebten und über den Anachronisten kicherten, der es auf die schwierige Art und Weise schaffen wollte.
    Einige der näher liegenden Hänge waren von den Narben alter Waldbrände geschwärzt, und er vermutete, daß die Lichtung, in der das Schiff lag, vor ein paar Jahren von einem solchen Feuer geschaffen worden war. Glücklicherweise hatten die Feuerschutzsysteme des Schiffes beim Aufschlag einen neuerlichen Brand verhindert - andernfalls hätte es gut möglich sein können, daß die Überlebenden buchstäblich aus der Bratpfanne in einen tobenden Waldbrand entkommen wären. In diesen Wäldern würden sie vorsichtig sein müssen. Die Erdenmenschen hatten ihre einstigen Waidmannskünste längst vergessen und waren sich nicht mehr darüber im klaren, was Waldbrände anrichten konnten. Er merkte sich das für seinen Bericht vor.
    Als er wieder in den Absturzbereich zurückkam, schwand seine kurze Euphorie. Durch das halbtransparente Plastik des Schutzmaterials konnte er im Innern des Feldhospitals Reihen um Reihen von bewußtlosen oder halb bewußtlosen Körpern liegen sehen. Eine Gruppe von Männern schnitt Äste von irgendwelchen Baumstämmen zurecht, eine weitere kleine Gruppe errichtete eine auf dreieckigen Stützen basierende Dymaxion-Kuppel - von der Art, die man an einem halben Tag zusammenbauen konnte. Er begann sich zu fragen, wie der Bericht der Technischen Mannschaft ausgefallen war. Auf den zerknitterten Verstrebungen des Sternenschiffes konnte er eine Gruppe von Ingenieuren herumkriechen sehen, doch es sah nicht danach aus, als könnte man guter Hoffnung sein, sehr bald von hier wegzukommen.
    Als er an dem Hospital vorbeikam, trat ein junger Mann in einer fleckigen und zerknitterten Medo-Uniform heraus und rief ihm etwas zu.
    »Rafe! Der Maat hat gesagt, du sollst dich in der Ersten Kuppel melden, sobald du zurück bist… dort findet eine Versammlung statt, und sie möchten dich dabeihaben. Ich gehe auch hinüber, um meinen Medo-Bericht abzugeben - ich bin der erfahrenste Mann, den sie entbehren können.« Er kam langsam näher und blieb neben MacAran stehen. Er war schmächtig und klein, mit hellbraunen Haaren und einem kleinen lockigen braunen Bart, und er sah müde aus, als hätte er keinen Schlaf gefunden. MacAran fragte zögernd: »Wie geht es im Hospital voran?«
    »Nun, seit Mitternacht keine weiteren Todesfälle; vier weitere Personen haben wir von der Liste der kritischen Fälle streichen können. Es war offenbar doch kein Leck in den Atomkonvertern das Comm-Mädchen ist, wie sich herausgestellt hat, nicht strahlenverseucht; das Erbrechen war offenbar nur auf einen bösen Schlag in den Solarplexus zurückzuführen. Gott sei Dank für diese kleinen Gnadenerweise - wenn die Atomkonverter leckgeschlagen worden wären, dann wären wir jetzt vermutlich alle tot und ein weiterer Planet verseucht.«
    »Ja, die M-AM-Antriebssysteme haben eine Menge Leben gerettet«, stimmte MacAran zu. »Du siehst furchtbar müde aus, Ewen - hast du überhaupt schon geschlafen?«
    Ewen ROSS schüttelte den Kopf. »Nein, aber der Alte ist mit
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