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Lady Ilianas lustvolles Spiel

Titel: Lady Ilianas lustvolles Spiel
Autoren: Lynsay Sands
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hatte ...
    Missmutig verzog er das Gesicht und betrachtete sie aufgebracht. Er vermochte eigentlich nicht zu sagen, was er an ihr so anziehend fand. Ihr Haar war braun. Gut, es war ein hübsches Braun, mit einigen kupferfarbenen Strähnen darin, aber eben doch nur braun. Bislang hatte er immer eher blonde Frauen bevorzugt. Ihre Augen waren groß und grau, fast wie ein verregneter Tag. Ihm waren grüne Augen stets lieber gewesen. Ihre Nase war klein und gerade, das gefiel ihm. Und ihr Mund war beinahe herzförmig, mit überaus sinnlichen Lippen - so einen Mund hatte er noch nie gesehen. Solche Lippen konnten einen Mann schon auf allerhand sündige Gedanken bringen, und genau die hatten ihn in den vergangenen Stunden heimgesucht.
    Seine Freunde und die Mitglieder des Clans verhielten sich nicht gerade hilfreich. Mit ihren gutmütigen Scherzen und Anspielungen auf die vor ihm liegende Nacht schürten sie nur noch die ohnehin schon verzehrende Glut in seinen Lenden. Selbst Ale schien sie nicht auslöschen zu können, denn er trank nun schon den ganzen Abend, ohne dass sein Verlangen gedämpft worden wäre. Er konnte es allmählich kaum noch abwarten, sie endgültig zu seiner Frau zu machen, und es machte ihn wütend, dass sie ganz offensichtlich nicht ebenso empfand.
    „Wenn du deiner Frau weiterhin so heiße Blicke zuwirfst, wird sie noch in Flammen aufgehen! Vielleicht solltest du ein kaltes Bad im See nehmen.“
    Duncan wandte den Blick von seiner Braut und sah den Mann an, der mit ihm gesprochen hatte. Allistair mit seinem flammend roten Haar und von fast ebenso hünenhafter Gestalt wie er selbst war nicht nur ein Cousin, sondern auch ein echter Freund. Zumindest war das früher einmal so, dachte Duncan mit leiser Wehmut. Ihre Verbindung war nicht mehr so freundschaftlich, seit Duncan mehr und mehr Aufgaben eines Clanchefs von seinem Vater übernommen hatte. Je stärker diese ihn in Anspruch nahmen, desto weniger Zeit blieb ihm, mit Allistair, Aelfread und Seonaid auf die Jagd zu gehen. Nicht, dass die anderen drei sich dadurch auch auseinander gelebt hätten, im Gegenteil. Seine Abwesenheit schien sie eher noch enger zusammenzuschweißen.
    „Kein noch so kaltes Bad kann ihm in dieser Angelegenheit Linderung verschaffen, Allie“, murmelte Aelfread belustigt, und der Blick, den sie Seonaid zuwarf, brachte diese zum Schmunzeln.
    „Aelfread hat Recht. Ich glaube, nur eins kann das Feuer löschen, das ihn verbrennt - er und seine Braut sollten endlich mit dem houghmagandie beginnen!“
    Duncan erstarrte bei diesem gälischen Ausdruck für „Unzucht treiben“. Seine Schwester mochte kämpfen wie ein Mann und sie alle unter den Tisch trinken können, aber es gab gewisse Dinge, die eine Frau lieber unterlassen sollte. Missbilligend zog er die Brauen zusammen, setzte den Humpen lautstark auf dem schmutzigen Tisch ab und fuhr sie an: „Hör auf, solche Worte zu benutzen, Seonaid! Wenn du das noch einmal wagst, wasche ich dir eigenhändig den Mund mit Seife aus!“ Wenig beeindruckt, verdrehte sie die Augen und lachte. „Sinnlos, mir mit so etwas zu drohen, Bruderherz. Es ist längst zu spät, aus mir noch eine so feine Dame wie deine Frau machen zu wollen!“ Sie sah geringschätzig zu Iliana hinüber. „Was für ein mickriges Ding. Und zimperlich obendrein. Ich weiß nicht, wie du mit ihr zurechtkommen willst.“
    „Wie schön, dass das nicht dein Problem ist, nicht wahr?“ brummte Duncan und folgte ihrem Blick.
    „Ja, Gott sei Dank. Trotzdem, wie ich schon sagte, es wird Zeit, das Brautbett zu bereiten. Komm, Aelfread!“
    Ihre Cousine nickte schmunzelnd und eilte Seonaid nach, die auf die Haupttafel zustrebte. An dieser Tafel hatte Duncan neben seiner Braut das Hochzeitsmahl eingenommen, doch da-nach war er lieber wieder zu seinen Männern zurückgekehrt, um sich sinnlos zu betrinken. Das schien ihm aber nicht gelungen zu sein, denn er fühlte sich noch immer stocknüchtern wie eine englische Jungfrau. Jetzt beobachtete er verständnislos, wie sich seine Schwester dem leeren Platz näherte, wo er einmal gesessen hatte. Er begriff nicht ganz, was sie vorhatte. Vermutlich hatte ihm das Ale wohl doch ein wenig zugesetzt. Er sprang auf, um Seonaid zurückzuhalten, doch ehe er sich versah, war er über die Sitzbank gestolpert und landete der Länge nach auf dem Boden.
    Bis Allistair und die anderen ihm unter Spott wieder auf die Beine geholfen hatten, war es bereits zu spät. Seonaid und Aelfread zogen seine Frau
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