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Lady Ilianas lustvolles Spiel

Titel: Lady Ilianas lustvolles Spiel
Autoren: Lynsay Sands
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der erstbesten Gelegenheit zu fliehen ... bis sie in jener ersten Nacht das Lager aufgeschlagen und Lord Rolfe und der Bischof mit ihr gesprochen hatten.
    Ilianas Mutter war eine Begünstigte und Freundin von Königin Anne gewesen. Im Vertrauen auf diese Freundschaft und die große Zuneigung des Königs zu seiner verstorbenen Frau hatte Lady Wildwood heimlich einen Boten mit einem Brief an den Hof geschickt. In diesem Brief hatte sie ihm von ihrer verzweifelten Lage berichtet, aber auch davon, dass Greenweld plante, Iliana mit einem der einflussreichen Adeligen zu vermählen, von denen es hieß, dass sie dem König nicht gerade treu ergeben waren.
    Der König hatte Rolfe und den Bischof auf der Stelle losgeschickt, zuerst nach Schottland, um den Handel mit Dunbar abzuschließen, und dann nach Wildwood. Ihnen war aufgetragen worden, sich überrascht über Lady Wildwoods Wiedervermählung zu zeigen, denn Greenweld hatte den König noch nicht darüber in Kenntnis gesetzt. Des Weiteren sollten sie Greenweld mitteilen, dass ihr Vater bereits eine Heirat für Iliana arrangiert hätte; dass er sich kurz vor seinem Tod während seines Aufenthalts in Irland mit dem Laird of Dunbar diesbezüglich geeinigt hätte, und dass der König selbst als Zeuge dabei gewesen wäre. Als der König erfahren hatte, dass Lord Wildwood nicht mehr selbst für die Einlösung dieses Eheversprechens sorgen konnte, hatte er sofort Lord Rolfe und den Bischof beauftragt, sich dieser Angelegenheit anzunehmen. Zum Beweis hatte er ihnen einen Brief mitgegeben, der an Lady Wildwood gerichtet war.
    Angesichts dieser Tatsache blieb Greenweld nichts anderes übrig, als Iliana aufzugeben.
    Auch auf ihre Frage, warum sich der König für einen Schotten entschieden hatte und nicht für jemanden, der eher in der Nähe von Wildwood lebte, hatte sie schließlich eine Antwort erhalten. Rolfe hatte erklärt, der König wünschte sie im Moment so weit wie möglich von Wildwood entfernt. Er hatte vor, ihrer Mutter zu helfen, aber das ging nicht, solange Iliana in Greenwelds Reichweite war. Der Baron hatte sie von ihrer Mutter getrennt, damit Lady Wildwood gefügig blieb und nicht versuchte, die Ehe zu annullieren. Man hatte der älteren Frau mitgeteilt, dass Iliana dafür büßen würde, sollte sie etwas Derartiges tun. War Iliana aber erst einmal verheiratet und in Schottland, war sie vor Greenweld sicher, und dieser konnte ihre Mutter nicht mehr unter Druck setzen. Mit dem Beistand des Königs würde Lady Wildwood so in der Lage sein, ihre Ehe annullieren zu lassen.
    Nach diesen Neuigkeiten hatte Iliana sich beruhigt, in der Gewissheit, dass sich alles zum Guten wenden würde. Sobald sie sicher in Schottland verheiratet war, konnte ihre Mutter ihre schreckliche Ehe auflösen lassen, und um Greenweld würde sich der König schon kümmern.
    Jetzt wurde ihr bewusst, wie töricht sie gewesen war. Sie hatte nie darüber nachgedacht, was für einen Mann der König wohl für sie ausgesucht haben mochte; sie hatte sich einfach darauf verlassen, dass er in ihrem besten Interesse handeln würde. Doch wenn Duncan Dunbar seinem Ideal von einem Ehemann entsprach, dann musste der König einen sehr schlechten Geschmack haben. Mutlos setzte sie sich auf die Bettkante. Wie dumm, dass sie das nicht gewusst hatte, bevor sie ihre Fluchtpläne aufgegeben hatte. Im Gegenteil, sie war mehr als froh gewesen, dem König die Lösung ihrer Probleme überlassen zu können. Sie war sogar regelrecht erleichtert gewesen, ihre Zukunft, ihr Glück, ihr Leben und das ihrer Mutter in die Hände dieser Männer legen zu dürfen. Dumm, einfach nur dumm. Auf die Art hatte sie wohl jede Gelegenheit verwirkt, glücklich zu werden. Sie konnte nur hoffen, dass ihre Mutter durch ihr Opfer wenigstens die Freiheit zurückerlangen würde.
    Sie nagte an ihrer Unterlippe und strich besorgt über den Rock ihres cremefarbenen Gewandes, das Ebba für sie herausgesucht hatte. Ohne Zweifel würde es bis zum Ende dieses Tages ebenfalls ruiniert sein. Mit einem Seufzer legte sie sich auf das Bett. Wie töricht, sich wegen des Kleides Kopfzerbrechen zu machen, wenn sie demnächst mit diesem Wilden da unten Zärtlichkeiten austauschen sollte! Ihr Blick blieb am Baldachin des Bettes hängen. Der Stoff war eigentlich recht hübsch, mit dunkelroten und blauen Blumen auf beigefarbenem Grund, obwohl...
    Rasch erhob sie sich und betrachtete stirnrunzelnd das Bett. Im Grunde war das Beige eher ein Braun, zweifellos bedingt durch
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