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Lady Daphnes Verehrer

Lady Daphnes Verehrer

Titel: Lady Daphnes Verehrer
Autoren: Madeline Hunter
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wollen.
    »Daphne, ich habe drei Wochen lang – genau genommen sogar länger – versucht zu begreifen, warum eine scheinbar kluge Frau nicht die Gelegenheit ergreift, Herzogin zu werden.«
    »Und Sie sind zu dem Schluss gekommen, dass diese Frau verrückt sein muss?«
    Er lachte. »Das war eine Möglichkeit. Dann dachte ich wiederum: Was, wenn diese Frau gar nicht verrückt ist? Wenn sie absolut vernünftig ist? Wenn sie vermutet, dass der Herzog, der ihr den Antrag …«
    »Ich unterbreche Sie nur ungern, aber offiziell hat dieser Herzog ihr keinen Antrag gemacht.«
    Er verdrehte die Augen. »Ein unbedeutendes Detail.«
    »Nur für einen Herzog. Aber bitte fahren Sie fort.«
    »Wenn sie vermutet, dass der Herzog sein ausschweifendes Leben fortsetzen wird, als wäre er gar nicht verheiratet? Es gibt Frauen, denen es nichts ausmachen würde und die vielleicht sogar froh wären, dass er sich anderweitig beschäftigt. Aber es gibt eben auch Frauen, die nicht in dem Bett liegen wollen, das er zuvor mit anderen geteilt hat.«
    »Das haben Sie zweifelsohne auch für verrückt gehalten.«
    Er legte den Finger unter ihr Kinn und küsste sie sachte auf den Mund. »Zuerst vielleicht schon. Aber nach reiflicher Überlegung fand ich es schmeichelhaft. Charmant. Und … liebenswert.«
    Sie errötete und schlug die Augen nieder. Er nahm ihre Hand und legte sie in seine Armbeuge, um langsam mit ihr zurück zum Haus zu gehen. »Als ich hergeritten bin, habe ich mir überlegt, was ich sagen könnte, um Ihnen zu beweisen, dass ich eine Heirat nicht nur als Bußleistung ansehe. Da fiel mir ein, ich könnte zugeben, dass ich mit keiner anderen Frau zusammen war, seit wir uns kennengelernt haben.«
    Ihr Kopf fuhr ruckartig zu ihm herum und sie sah ihn entgeistert an. Er musste lachen. »Unglaublich, nicht wahr? Eines Tages werde ich es Ihnen erklären, aber es stimmt. Ich bin mir sicher, dass ich diesen Teil der Lasterhaftigkeit hinter mir lassen kann, wenn ich die richtige Frau heirate. Sie müsste mir natürlich erlauben, zum Ausgleich verruchte Dinge mit ihr zu tun.«
    »Wie verrucht sind diese Dinge?«
    »Äußerst verrucht, fürchte ich.«
    Sie protestierte nicht und versuchte auch nicht, weiter mit ihm zu verhandeln. Das machte ihm Hoffnung.
    »Dann kam mir in den Sinn, dass eine Frau, die einen üblen Mistkerl entlarven will und weiß, dass sie dabei auch sich selbst bloßstellen wird, davon absehen könnte, einen Mann zu heiraten, der keine Ahnung hat, dass ihr ein solcher Skandal bevorsteht.«
    »Sie können nicht bestreiten, dass eine solche Denkweise vernünftig wäre. Es wäre nicht ehrlich …«
    »Es kümmert mich nicht, ob die Welt von Ihnen und Latham weiß, Daphne.«
    »Es wird Sie sehr wohl kümmern, wenn Sie sich wieder einmal den langweiligen Aufgaben widmen, die Sie zwar hassen, aber so ausgezeichnet erfüllen. Dann werden Sie bereuen …«
    »Heute ist Dienstag, und ich sage Ihnen, es kümmert mich nicht!«
    Sie wirkte überrascht und ein wenig erschrocken. Er zog sie an den Straßenrand. »Nach all diesen Überlegungen ist mir jedoch ein weiterer Grund eingefallen, warum Sie mich nicht als Ehemann in Betracht ziehen wollen. Ich habe Ihnen nie gesagt, dass Sie mein Herz erobert haben, nicht wahr?«
    »Nein, Hoheit, das haben Sie nie gesagt.« Sie schaute zu Boden. Ihre rosigen Wangen färbten sich tiefrot. »Es wäre sehr schwer, mit Ihnen zusammen zu sein und Sie zu lieben, wie ich Sie liebe, ohne von Ihnen geliebt zu werden, Castleford. Eine Frau müsste schon sehr gierig sein, um unter diesen Umständen Herzogin werden zu wollen. In meinen Augen könnten alle Juwelen der Welt diesen Schmerz nicht lindern.«
    »Die Gefahr, dass Ihre Liebe nicht erwidert wird, besteht nicht, Daphne. Ich habe es vielleicht vorher nicht erkannt, aber die vergangenen drei höllischen Wochen haben es mir sehr deutlich bewusst gemacht. Sie haben mir furchtbar gefehlt, und ich bin heute hergekommen, um es Ihnen zu sagen. Sie haben in der Tat mein Herz erobert, und ich muss sagen, es gefällt mir sogar.«
    Sie schniefte leise. Er fand es liebreizend, dass sie so gerührt war. Sie schniefte abermals und fuhr sich mit dem Handrücken über die Augen. »Dann wollen Sie mir also offiziell die Ehe antragen?«
    »Unbedingt, wenn Sie es wünschen.«
    »Es würde mir gefallen, wenn es Ihnen nichts ausmacht.«
    Er nahm ihre Hand. »Na, wenigstens verlangen Sie nicht, dass ich auf die Knie gehe.«
    Sie sah ihn an und die Freudentränen in ihren
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